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Diese Woche im Fokus: Ametsreiter und Frantsits im Zwiespalt. Und Japan stellt vieles in Frage

Nunmehr wird es auch an der österreichischen Zahlenfront immer ruhiger. Das zeigt sich bereits diese Woche, kein Grosser meldet sich. Das gilt unisono für den internationalen Bereich, selbst an der Peergroup-Front gibt es mit Jabil Circuit nur ein zahlenlegendes Unternehmen, für AT&S. Bei der UniCredit interessiert mittlerweile wohl mehr als die Zahlen, wie mit dem Aktionär Libyen umzugehen ist.
Spannend wird hier die Woche sicher für die OMV. Einerseits wird der Wüstenstaat bombardiert, wobei die Ölförderanlagen durchaus zu Schaden kommen können. Was aber dafür wieder den Ölpreis anfeuern könnte - wovon die OMV wieder mehr profitieren würde, als durch den Förderausfall in Libyen. Dafür weiss noch niemand, wie der wichtige Nachfrager Japan künftig am Markt auftritt. Da die Wirtschaft teilweise still steht, sicher weniger - aber wie lange? Und wird das durch die Mehrproduktion in anderen Weltgegenden wettgemacht?
Kürzlich kam die Meldung, dass Tokios Trinkwasser bereits verstrahlt ist - sollte dieses Finanzzentrum "unbewohnbar" werden, der Weg in ein neuerliches Abdriften in die Rezession wäre für viele Staaten vorgezeichnet. Selbst wir Europäer müssen so einen Fall fürchten, da China davon stark betroffen wäre (ähnlich wie Südkorea werden rund acht Prozent der Ex- und Importe mit Japan getätigt) - und dann wohl weniger unserer Anlegen und Produkte nachfragen wird.

Die Frage der Nachfrage stellt sich wahrscheinlich auch Sanochemia-CEO Werner Frantsits - Kapitalerhöhung jetzt wie geplant durchziehen, oder wie Lenzing einmal auf bessere Zeiten hoffen? Bei der HV wird das Thema sicher zur Sprache kommen. Warum Frantsits gerne eine Kapitalerhöhung hätte - im Interview unter http://www.boerse-express.com/pages/940285.

Auch bei Hannes Ametsreiter spielen Angebot und Nachfrage eine Rolle. Bis Montag muss er sich entscheiden, ob die Telekom Austria ein Gebot für ihr serbisches Pendant abgibt. Strategisch wäre der Lückenschluss in Südosteuropa sicher nicht schlecht, aber die geforderten 1,4 Milliarden Euro haben alle Bieter aus dem Rennen geschlagen. Alle, ausser den Österreichern und den Deutschen. Die müssen aber irgendwie Interesse zeigen, kommen 20 der verkauften 51 Prozent doch von ihrer griechischen Tochter OTE.

Dass es wie zuletzt weiter geht - der Wochenschluss-Spurt hat den ATX beinahe wieder an den Schluss der Vorwoche herangebracht - ist also keinesfalls sicher. Wenn es auch charttechnisch sehr wünschenswert wäre, da die Marke von 2801 Punkten sonst zum Widerstand wird - siehe http://www.be24.at/show/44931
Den kurzfristigen Abwärtstrend dürften wir zwar wieder verlassen haben, der ebensolche Aufwärtstrend wird aber nicht mehr zu erobern sein. Der mittelfristige Trend sieht dafür noch beruhigend aus.

Vielleicht bekommt Wiens Leitindex ja frischen Schwung durch seine neuen Mitglieder: bwin, Flughafen Wien und Mayr-Melnhof mussten ja mit Wochenschluss weichen. Dafür kamen CA Immobilien, Immofinanz und conwert dazu.

Die Makrofront ist diese Woche auch nicht sehr laut vernehmbar: Montag und Dienstag stehen in den USA Daten vom Immomarkt an - tief bleibt das Niveau.
Dann stellt sich natürlich die Frage, was all die kommenden Einkaufsmanagerindizes und Konsumentenvertrauensdaten für einen Wert haben, die Japan-Katastrophe ist da höchstens marginal eingearbeitet, das droht uns bei den nächsten Terminen (wenn die grösste Gefahr hoffentlich längst hinter uns liegt).
Und der EU-Gipfel in Brüssel am Donnerstag und Freitag? Lassen wir die Politiker erst arbeiten, und urteilen erst dann.

Zum ATX und den Performanceträgern. Die bisherigen YTD-Wochensieger waren: Raiffeisen 1, Strabag 1, Verbund 1, Zumtobel 1, Wienerberger 3 und VIG 3. Zumtobel wiederholt seinen vorwöchigen Triumph. Ausser guten Zahlen gibt es noch jede Menge weitere Gründe, warum die Aktie derzeit gefragt ist: http://www.boerse-express.com/pages/944892. Verbund und Vienna Insurance Group folgen auf den Plätzen.
Hinten nichts Neues: Zum elften mal en suite - und damit bei 100 Prozent aller Möglichkeiten - hält Intercell die rote Laterne. Flughafen Wien und RHI folgen. Bezeichnend für die Gesamtperformance des ATX seit Jahresbeginn - wir haben nur noch vier Einzelwerte im Plus, vergangene Woche waren es wenigstens noch fünf - hoffentlich werden da nicht die zehn Jägermeister gespielt …
Unternehmen Österreich
Pankl 15-Monats-Geschäftsjahr
RHI Investorentag Shanghai

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MAN, Edison

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Tiffany

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Griechenland Leistungsbilanz Jänner

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Chicago Fed Index Februar
Wiederverkäufe Häuser Februar
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Semperit

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Jabil Circuit, Adobe Systems

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Grossbritannien VPI Februar
Spanien Handelsbilanz Jänner

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Hauspreisindex Jänner
Richmond Fed Index Februar
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UBM

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Rheinmetall, UniCredit, Inditex

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General Mills, Red Hat, Micron

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Grossbritannien BoE Sitzungsprotokoll
Euroraum Neuaufträge Industrie Jänner
Euroraum Verbrauchervertrauen März
Belgien Verbrauchervertrauen März

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MBA Hypothekenanträge per 18. März
Neubauverkäufe Februar
Unternehmen Österreich
Flughafen Wien
Sanochemia HV

Unternehmen Europa
Brenntag, Premier Oil, Kingfisher

Unternehmen USA
ConAgra, Best Buy, Oracle

Konjunktur Europa
EU-Gipfel in Brüssel
Grossbritannien EH-Umsatz Februar
Frankreich Wirtschaftsvertrauen März
Frankreich PMI Dienstleistungen März
Frankreich PMI Industrie März
Niederlande BIP Q4 Folgeschätzung
Deutschland PMI Dienstleistungen März
Deutschland PMI Industrie März
Eurozone PMI Dienstleistungen März
Eurozone PMI Industrie März
Irland BIP Q4
Irland Leistungsbilanz Q4

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Auftragseingang langlebige Güter Februar
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe per 19. März
Registrierte Arbeitslose per 12. März

Konjunktur Sonstige
Japan Handelsbilanz Februar
Unternehmen Österreich
Erste Group Jahresfinanzbericht
Burgenland Holding Dividendenzahltag

Unternehmen Europa
Banco Populare

Unternehmen USA
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Konjunktur Europa
EU-Gipfel in Brüssel
Frankreich BIP Q4 Folgeschätzung
Deutschland Gfk-Verbrauchervertrauen April
Deutschland Importpreisindex Februar
Eurozone M3 Februar
Deutschland Ifo-Index März
Italien EH-Umsatz Jänner

Konjunktur USA
BIP Q4 endgültig
Verbrauchervertrauen Uni Michigan März (Folgeschätzung)

Konjunktur Sonstige
Japan VPI Februar