, boerse-express

Unsicherheit in Atom-Krise nimmt Tokioter Börse jeden Schwung

Die Unsicherheit über die Verstrahlung von Wasser und Lebensmitteln lähmt den japanischen Aktienmarkt. Die Anleger vermieden am Donnerstag grössere Aktionen und dürften nach Einschätzung von Händlern vorsichtig bleiben, bis die Atom-Krise ausgestanden ist. "Der Markt hat zuletzt nur deswegen zugelegt, weil er in der vergangenen Woche überkauft wurde, nicht, weil sich die Voraussetzungen verbessert hätten", sagte Takashi Hiroki, Chefstratege bei Monex Securities. "Es ist unwahrscheinlich, dass wir in der nahen Zukunft weitere Gewinne erleben, es sei denn, es kommt ein Ende der nuklearen Krise in Sicht."

Der Leitindex Nikkei notierte 0,2 Prozent leichter bei 9430 Zählern. Der breiter gefasste Topix Index lag 0,1 Prozent im Minus bei 859 Zählern. Kleinere Baufirmen profitierten weiterhin von der Hoffnung auf Aufträge zum Wiederaufbau des schwer von Beben und Tsunami zerstörten Nordosten. Dagegen litten Autobauer wie Toyota darunter, dass sich Produktionskürzungen wegen Lieferengpässen häufen. Toyota-Aktien gaben 0,8 Prozent nach, nachdem der Autohersteller eine Unterbrechung seiner Fertigung auch in den USA angekündigt.

Der Kurs von Renesas Electronics Corp fiel um 3,4 Prozent, da drei Fabriken des weltweit fünftgrössten Chipherstellers schwer von dem Erdbeben vom 11. März in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Heftig Federn lassen musste noch einmal der Betreiber der Unglücksreaktoren in Fukushima. Der Kurs von Tokyo Electric Power Co (Tepco) stürzte um acht Prozent ab. Der Konzern nahm die Zusage einer Dividende zurück und schob die Entscheidung darüber auf die lange Bank. (APA/Reuters)