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Raiffeisen-Börsenews: Die Anleger streiken

Zumindest macht das den Eindruck ... Viele Börseteilnehmer sind einfach unversichert, solange das grosse Thema der Schuldenkrise ungelöst bleibt. "Das wird uns in den nächsten Wochen und Monaten nach wie vor begleiten", fürchtet Christian Hinterwallner von Raiffeisen Research.

Und so lange heisst es wohl abwarten und entspannt bleiben - das tat auch der Wiener ATX. Bei ihm tat sich nicht viel, er schloss mit -0,05% bei 2719,42 Punkten. Die besten Aktien waren hier Raiffeisen International mit +1,77, die Österreichische Post mit +0,89 sowie Schoeller-Bleckmann mit +0,74%. Ganz unten rangierten OMV mit -0,86, Zumtobel mit -1,02 und die Telekom Austria mit -1,19%.

Ein starker Anstieg der Steuern sowie höhere Verwaltungsaufwendungen haben der Raiffeisen Bank International im ersten Quartal zwar unter dem Strich die Bilanz verhagelt. Die Erwartungen der Analysten hat die Gesellschaft dennoch übertroffen. Der Überschuss nach Steuern und Dritten sank um 19,1% auf 270 Mio. Euro. Die Zunahme der Belastung resultiere grossteils aus latenten Steueraufwendungen auf Bewertungsergebnisse, erklärte Vorstandsvorsitzender Herbert Stepic.

EVN hat im ersten Geschäftshalbjahr trotz eines kalten Winters in Österreich den Betriebsgewinn nur leicht gesteigert. Von Oktober bis März stand ein Ebit von gut 197 Millionen Euro zu Buche - 1,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Grund dafür waren unter anderem höhere Abschreibungen. Unter dem Strich stand ein knapp 12% geringerer Gewinn von 184 Millionen Euro, was EVN auf geringere Dividendeneinnahmen durch die Beteiligung am Energiekonzern Verbund zurückführt.

Der Flughafen Wien hat die Bilanz für das erste Quartal 2011 vorgelegt. Demnach konnte der Umsatz auf 131,5 und das Ergebnis auf 19,8 Millionen Euro gesteigert werden. Der Flughafen führt dies vor allem auf steigende Passagierzahlen und neue Entgelte zurück.

In Frankfurt verzeichnete der DAX am Donnerstag -0,79% bei einem Schlussstand von 7114 Zählern. Hier waren es (auch) die Konjunkturdaten, die verunsicherten. Nur drei Werte im DAX waren positiv: Fresenius mit 0,76, Merck mit +0,68 und die Commerzbank mit +0,24%. Die grössten Verlierer waren SAP (ohne Dividende gehandelt) mit -1,94, Metro mit -2,44 und die Deutsche Post mit -3,92%.

+) Ein Konsortium um den Technologiekonzern Siemens hat einen Auftrag für die Ausrüstung einer "Stromautobahn" in den USA erhalten, mit der das Stromversorgungsnetz von New Jerseys mit dem von New York verbunden werden soll. Das Gesamtvolumen des Auftrags für Siemens und den Kabelspezialisten Prysmian liegt bei rund 400 Mio USD.
+) Der Chemiekonzern BASF will die Produktion des wichtigen Ausgangsstoffs TDI für Polyurethane in Europa kräftig ausbauen. Geplant sei der Bau einer Anlage mit einer Jahreskapazität von 300.000 Tonnen TDI. Die Anlage wird an einem der Verbundstandorte der BASF in Antwerpen oder Ludwigshafen angesiedelt sein und soll ab 2014 produzieren.
+) Nachdem die Mindestannahmeschwelle überschritten worden ist, kommen Daimler und Rolls-Royce bei der geplanten Tognum-Übernahme nun schneller voran. Per Mittwochabend hält das Bieterduo gut 36% am Motorenhersteller.
+) Der Stahlhandelskonzern Klöckner & Co hat die für den Sommer angekündigte Kapitalerhöhung auf den Weg gebracht. Die Durchführung einer Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital sei nun durch den Vorstand und den Aufsichtsrat beschlossen worden.
+) Der Maschinenbauer Singulus hat einen neuen Grossauftrag für Blu-ray-Produktionsanlagen erhalten und nimmt dies zum Anlass, erstmals eine konkrete Umsatzprognose für 2011 zu geben. Der Auftragseingang im ersten Quartal sei mit 65,9 Mio. Euro bereits zwei Drittel höher als im Vorjahresquartal, teilte der unterfränkische TecDAX-Konzern mit. Im Gesamtjahr will Singulus nun mit über 160 Mio. Euro mindestens ein Drittel mehr umsetzen als im Vorjahr.
+) Die frühere General-Motors-Tochter Delphi strebt nach ihrer Insolvenz wieder an die Börse. Der Automobilzulieferer will bei seinem IPO Aktien im Volumen von bis zu 100 Mio USD ausgeben, die Erlöse sollen für den Erwerb von Produktionsmitteln und die Rückzahlung von Schulden verwendet werden.

Ein gemischtes Bild gaben die anderen europäischen Märkte ab. Während der Euro-Stoxx-50 -0,57% auf 2801 Punkte verlor, schloss der Londoner FTSE 100 mit +0,18% bei 5881 Zähler.

Die Lage der osteuropäischen Börsen hat Aktienmarktstrategie Andreas Schiller in den Raiffeisen-Börsenews genau unter die Lupe genommen. Reinhören!

Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der Raiffeisen Bank International AG. Der Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten:
http://www.rbinternational.com/boersenews

Die Raiffeisen-Börsenews liefern Ihnen eine tägliche Zusammenfassung der Ereignisse an der Wiener Börse und an den wichtigsten europäischen Börsenplätzen. Der aktuelle Audio-Beitrag ist täglich nach Börseschluss, spätestens ab 19 Uhr, abrufbar.