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US-Börsen nach vier Verlusttagen in der Gewinnzone

Die New Yorker Aktienbörse hat am Dienstag kurz nach Handelsbeginn mit festeren Kursen tendiert. Bis 15.45 Uhr stieg der Dow Jones Industrial Index 39,28 Einheiten oder 0,32 Prozent auf 12.129,24 Zähler. Der S&P-500 Index gewann 4,54 Punkte oder 0,35 Prozent auf 1.290,71 Zähler. Der Nasdaq Composite Index befestigte sich um 4,94 Punkte (plus 0,18 Prozent) auf 2.707,50 Einheiten. Unter den an der New York Stock Exchange gelisteten Titeln standen sich bisher 1.526 Gewinner und 285 Verlierer gegenüber. 108 Werte notierten unverändert. Bis zum oben genannten Zeitpunkt wurden rund 19,14 Mio. Aktien umgesetzt.

Marktteilnehmern zufolge sorgte vor allem die Erholung des S&P-500 Index für Auftrieb als Spekulationen am Markt kursierten, dass die jüngsten Verluste vielleicht zu übertrieben gewesen wären. Einem Aktienhändler zufolge resultierten die Kursabschläge unter anderem aus enttäuschenden Konjunkturdaten. Ausserdem gebe es einige Kaufmöglichkeiten für Schnäppchenjäger, so dieser weiter. Zudem sollte laut Börsianern der schwache US-Dollar helfen, die Verluste bei den Rohstoffpreisen zu begrenzen. Kurz vor US-Börsenschluss dürfte sich noch US-Notenbankchef Ben Bernanke zur weiteren Geldpolitik äussern, da Ende Juni der Aufkauf von US-Anleihen enden soll.

Unter den Einzelwerten verteuerten sich Anteilsscheine von International Paper um 4,37 Prozent auf 30,95 Dollar. Der Verpackungsmittelhersteller bietet 3,3 Milliarden Dollar beziehungsweise 30,60 Dollar in bar für seinen Konkurrenten Temple-Inland. Dieser lehnte das Angebot, das eine Prämie von 46 Prozent auf den Montags-Schlusskurs beinhaltet, allerdings als zu niedrig ab. Titel von Temple-Inland sprangen um 41,36 Prozent auf 29,70 Dollar nach oben.

Mit plus 0,32 Prozent bei 18,52 Dollar ging es auch für Titel von General Electric etwas nach oben. Der Mischkonzern als auch das Finanzunternehmen Capital One Financial seien am Onlinebanking-Geschäft des niederländischen Finanzkonzerns ING in den USA interessiert, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen. Dessen Wert beziffert Bloomberg auf rund neun Milliarden US-Dollar. Während GE eine Barofferte vorgelegt habe, wolle Capital One die Transaktion zum Teil mit eigenen Aktien stemmen, heisst es weiter.

Papiere von Goldman Sachs notierten kurz nach Handelsbeginn mit einem Plus von 0,77 Prozent bei 134,93 Dollar. Die US-Investmentbank verkauft die Tochter Litton Loan Servicing an Ocwen Financial für knapp 264 Mio. Dollar. Die Grossbank beendet damit ein dreieinhalbjähriges Experiment, bei dem sie Kredit für Wohneigentum verwaltete. Goldman hatte Litton im Jahre 2007 für einen damals nicht näher genannten Preis von Credit-Based Asset Servicing and Securitisation (C-Bass) übernommen. Seit damals ist es mit dem Wert der Sparte stetig bergab gegangen. Vor zwei Monaten nahm Goldman Abschreibungen auf den Geschäftsbereich im Volumen von etwa 200 Mio. Dollar vor.

Zudem sorgte eine positive Studie bei Goldman Sachs und Morgan Stanley für Gewinne. Ein JPMorgan-Analyst sprach für die Aktien beider Banken weiter eine Übergewichtungs-Empfehlung aus. Mögliche Kursschwächen infolge sinkender Konsensschätzungen betrachte er als Kaufgelegenheit für die Aktien von Investmentbanken, hiess es zur Begründung. Morgan Stanley notierten mit einem Plus von 0,98 Prozent bei 22,74 Dollar.

Aktien von Boeing verteuerten sich um 0,55 Prozent auf 74,99 Dollar. Der Flugzeughersteller Boeing sieht sich durch angebliche Pläne des Konkurrenten Airbus für grössere Triebwerke nicht unter Handlungsdruck gesetzt. Boeing werde von den Wünschen der Kunden geleitet, nicht vom europäischen Wettbewerber, sagte der Chef der Zivilflieger. Am Montag kursierten Presseberichte, wonach der britische Motorenbauer Rolls-Royce bereit sei, ein neues Triebwerk für das A350-Projekt der EADS-Tochter Airbus zu entwickeln. Damit reagieren die Briten auf das Drängen von Fluggesellschaften nach mehr Schubkraft, um längere Strecken mit mehr Gewicht fliegen zu können.