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US-Börsen - Wall Street fiel nach FOMC-Termin


Die New Yorker Aktienbörse hat am Mittwoch nach leichten anfänglichen Gewinnen mit schwächeren Kursen geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index fiel 80,34 Punkte oder 0,66 Prozent auf 12.109,67 Einheiten. Der S&P-500 Index verlor 8,38 Punkte (minus 0,65 Prozent) auf 1.287,14 Zähler. Der Nasdaq Composite Index schwächte sich um 18,07 Einheiten oder 0,67 Prozent auf 2.669,19 Zähler ab.

Der heutige Handelstag stand ganz im Zeichen der FOMC-Sitzung. Die US-Notenbank hat ihren Leitzins wie erwartet nicht verändert. Der Zielsatz für das Taggeld liege weiterhin in einer Spanne von null bis 0,25 Prozent. Damit liegt der Leitzins bereits seit rund zweieinhalb Jahren auf einem Rekordtief. Zudem hat die Fed abermals keine Signale für ein Ende der Nullzinspolitik gegeben. Hinweise auf zusätzliche Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur gab die Fed ebenfalls nicht. Das zweite Anleihen-Ankaufprogramm über 600 Mrd. Dollar werde wie geplant Ende Juni auslaufen. Mit Blick auf die Konjunkturentwicklung gab sich die US-Notenbank hingegen etwas pessimistischer als zuletzt. Die US-Konjunktur habe sich langsamer als erwartet erholt. Wenngleich sich die Erholung fortsetze, seien die Zahlen vom Arbeitsmarkt schwächer ausgefallen als erwartet. Die Schwächephase der Wirtschaft dürfte aber nur vorübergehender Natur sein, so die Fed. Sie begründete ihre Haltung mit nur temporär dämpfenden Faktoren wie höheren Nahrungsmittel- und Energiepreisen. Auch die schwere Katastrophe in Japan habe sich in der US-Industrie bemerkbar gemacht. Die Inflationsentwicklung sieht die Fed nach wie vor recht gelassen: Diese sei in erster Linie auf höhere Rohstoff- und Importpreise zurückzuführen. Die langfristigen Inflationserwartungen seien jedoch weiterhin stabil.

Positiv verlief der Handelstag für Wohnungsbauunternehmen, nachdem die Preise von US-Einfamilienhäusern im April überraschend gestiegen waren. Der entsprechende Hauspreisindex sei zum Vormonat um 0,8 Prozent geklettert. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang um 0,2 Prozent gerechnet. Vor diesem Hintergrund verteuerten sich D.R. Horton um 1,41 Prozent auf 11,54 Dollar und KB Home gewannen 1,11 Prozent auf 11,83 Dollar.

Unter den Einzelwerten sorgte JPMorgan für Nachrichten. Einem Bericht der "Financial Times" zufolge will das die US-Großbank nun auch in Europa Finanzdienstleistungen für Hedge-Fonds anbieten. Stärkere Auswirkungen auf den Aktienkurs hatte die Meldung, dass nach Goldman Sachs nun auch JPMorgan für zweifelhafte Geschäfte mit Hypothekenpapieren büßen muss. Die US-Großbank soll insgesamt 210 Mio. Dollar an Strafe zahlen. JPMorgan habe Investoren in die Irre geführt, "gerade als der Immobilienmarkt anfing zu fallen", erklärte die Börsenaufsicht SEC. JPMorgan gingen mit einem Minus von 0,54 Prozent bei 40,69 Dollar aus dem Handel.

Anteilsscheine von Boeing konnten sich nicht aus der Verlustzone befreien und schlossen mit einem Minus von 2,51 Prozent bei 72,12 Dollar. Dabei winkt dem amerikanischen Flugzeugbauer für seinen Mittelstreckenflieger 737 ein Milliardenauftrag aus Russland. Die Fluggesellschaft UTair wolle 40 Exemplare des langjährigen Kassenschlagers kaufen. Laut Preisliste haben die Flugzeuge einen Wert von etwa 3,3 Mrd. Dollar.

In der Gewinnzone schließen konnten hingegen Titel von FedEx. Im Schlussquartal seines Geschäftsjahres 2011, das im Mai endete, ging der Umsatz um zwölf Prozent auf 10,6 Mrd. Dollar hoch. Der Gewinn verbesserte sich sogar um 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf unterm Strich 558 Mio. Dollar. Zudem zeigte sich der Konzernchef zuversichtlich: Die Weltwirtschaft werde weiter "moderat" wachsen. Angesichts dessen geht er davon aus, dass FedEx seinen Gewinn auch im gerade angebrochenen Geschäftsjahr 2012 weiter steigern wird. Logistikkonzerne gelten als wichtiges Barometer für die Konjunktur, weil sie für fast alle Branchen und für Privatkunden arbeiten. FedEx schlossen mit einem Plus von 2,59 Prozent bei 91,44 Dollar. Der positive Ausblick des FedEx-Konzernchefs strahlte auch positiv auf den Konkurrenten UPS ab, die mit einem Plus von 0,65 Prozent bei 71,11 Dollar aus dem Handel gingen.

Ebenfalls bergauf ging es für Papiere von Dentsply. Das Unternehmen hat die Zahntechniksparte vom britischen Pharmakonzern AstraZeneca zu einem Gesamtpreis von 1,8 Mrd. Dollar in bar gekauft. Dentsply notierten zu Handelsschluss mit einem Plus von 1,89 Prozent bei 38,32 Dollar.

Die Aktien von Adobe Systems brachen am heutigen Handelstag um 6,25 Prozent auf 30,01 Dollar ein. Zwar hatte das Unternehmen mit den Ergebnissen zum zweiten Quartal die durchschnittlichen Analystenschätzungen übertroffen, der Gewinnausblick auf das dritte Quartal blieb jedoch hinter den Markterwartungen zurück. (Forts.) lg



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