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Gillinger: ATX - das ist heute zu beachten: Raiffeisen und EVN im Plus wie Minus; CA Immo mit Basiseffekt

Der tschechische Präsident Vaclav Klaus sieht die Europäische Union als fremde Macht und stellt sie in eine Reihe mit den Imperien, die die Tschechen seit Jahrhunderten unterdrückt haben. "Zuerst sind wir 300 Jahre von Wien regiert worden, danach ein paar Jahre von Berlin. Dann kamen 40 Jahre Moskau, dann hatten wir zehn Jahre Freiheit. Und jetzt haben wir Brüssel", sagte Klaus laut apa in Alpbach. Für so eine Aussage würde ich als Barack Obama ein paar Milliarden an Wirtschaftshilfe gen Tschechien wachsen lassen. Zeigt sich doch eindrucksvoll die politische Einigkeit Europas, was trefflich von den US-Problemen ablenkt. Und, wer nicht will, der hat schon. Peter Pacult würde so einem Teammitglied einfach die rote Karten zeigen, nicht unverständlich. Klaus sagte aber auch etwas zumindest teilweise richtiges: Die Finanzkrise sei nicht durch die unregulierten Märkte, sondern durch die Eingriffe der Regierungen ausgelöst worden – (jedem Amerikaner sein Eigenheim?). Die Tschechen hätten nicht 40 Jahre unter dem Kommunismus gelebt, "um jetzt wieder die Märkte zu organisieren und regulieren." --new_page-- Spare in guten Zeiten, dann hast du in der Not. Keynes lebt uns Dänemark vor, oder umgekehrt. Dort soll jetzt mit einem milliardenschweren Konjunkturprogramm die angeschlagene Wirtschaft wieder in Schwung gebracht werden. Geld wird auch für Stützung des Immobilienmarkt verwendet. Heisst aber auch, dass es dort Probleme gibt. Und ich erinnere mich glaube ich noch dunkel an ein früheres Kaufargument eines Anbieters: Der älteste Pfandbriefmarkt, auf dem noch nie etwas passiert ist. So sicher wie ein US-Triple A? Worauf ich aber hinauswollte. Dänemark hat eine vergleichsweise sehr moderate Verschuldungsquote von unter 45 Prozent des BIP. Und kann sich damit so ein Programm auch leisten. Unsere Finanzministerin hätte es trotz neuer Steuern eigentlich nicht zur Verfügung.

Interessant übrigens eine andere APA-Meldung, für all jene, die sich für US-Bankaktien interessieren: Der jüngste Aufwärtstrend bei den Gewinnen der US-Banken wird sich nach Einschätzung der Aufsichtsbehörde FDIC nicht halten lassen. Die Unternehmen der Branche haben im zweiten Quartal mit 28,8 Milliarden Dollar (19,9 Mrd. Euro) zwar um 7,9 Milliarden mehr verdient als ein Jahr zuvor, doch der Zuwachs rührt vor allem daher, dass die Institute nach dem Ende der Rezession weniger für faule Kredite beiseite legen. Doch dieses Potenzial ist nun weitgehend ausgereizt, erklärte FDIC-Chef Martin Gruenberg. Und die Erlöse der Banken bröckeln bereits. Im zweiten Quartal sanken sie um 3 Milliarden Dollar. --new_page-- Ich hoffe, Sie sagen jetzt nicht 'Zeilen geschunden' ;-) Denn Österreichs Zahlenfront gibt heute in dieser Beziehung nicht viel her. Frauenthal, UBM und SW Umwelttechnik sind die Zahlenleger des Tages. Dazu die Aufsichtsratssitzung bei A-Tec, die über den Käufer entscheiden soll – wo sich gestern noch Überraschendes tat – siehe http://www.boerse-express.com/cat/pages/1191789/fullstory. Was ich beinahe vergessen hätte: Für Morgen sind die Quartalszahlen von CA Immo angekündigt. Heisst, heute nach Börseschluss.

Europas Zahlenleger sind Accor, Admiral Group, BHP Billiton, Tullow Oil, Vopak, WPP und Heineken. Wenn BHP nicht irgendetwas von heraufziehender Rezession sagt, werden all die Zahlen die Marktentwicklung in Summe nicht beeinflussen. Dafür ist auch Applied Materials jenseits des Atlantiks zu allein auf weiter Flur.

Rückenwind für die Märkte gibt es zur Eröffnung bereits aus den USA. Der Dow lag schlussendlich beinahe drei Prozent im Plus. Nichts war zu sehen von der Furcht einer ausufernden Krise in Europa, die die armen USAner gar so in ihren wirtschaftlichen Möglichkeiten behindert. Immerhin sendeten die PMIs der Region durchaus erste Kontraktionszeichen aus. Aber scheinbar freut sich alles auf Jackson Hole – Freitag, so wird gehofft, wird Helikopter Ben ankündigen, wieder ins Rennen einzugreifen. Vielleicht schreckt Ben ja einfach das Beispiel Michael ab. Aber so schwach ist die US-Industrie wahrscheinlich nicht, wie es jetzt auszusehen scheint. Reden wir weiter, wenn die Japan-Katastrophe in den Lieferketten nicht mehr ihre Wirkung zeigt. Ben wird also derzeit nicht aufs Gaspedal des Gelddruck-Boliden steigen. Die ersten beiden Comebacks waren ja auch nicht von überschäumenden Erfolg gekrönt. --new_page-- Die Hoffnung darauf, auf QE3, werden wir aber auch heute brauchen, um nach gestern PMI und vor allem ZEW, den heute anstehenden Rückgang des Ifo-Index für August ausblenden zu können. Geschätzt sind 111,0 nach 112,9 Punkte Weiters aus der Eurozone die Auftragseingänge der Industrie im Juni. Nach etwa den deutschen Daten wundert es nicht, dass hier ein Rückgang von 3,6 auf 0,4 Prozent im Juni prognostiziert wird. Und Belgien veröffentlicht sein Unternehmer-Vertrauen aus dem August.

Auftragseingänge beschäftigen uns auch in den USA. Die der langlebigen Güter sollen im Juli eine heftige Kehrtwende von minus 1,9 auf plus 2,0 Prozent hinlegen. Das klingt super. Ohne der Transportkomponente wird hingegen die Kehrtwende von plus 0,4 auf minus 0,5 Prozent erwartet. Boeing muss volle Auftragsbücher haben. Und wie heisst es so schön: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.

Sommer ist vielleicht gerade angesichts der Temperaturen ein Reizthema. Schon gibt es die Abkühlung, um 16.00 Uhr. Nachdem gestern die Neubauverkäufe massiv enttäuscht haben, wenn auch für Juli, wird der Hauspreisindex im Juni auch noch keine Bocksprünge aufgeführt haben. Minus 0,4 Prozent waren es im Mai. Der Patient US-Immobilienmarkt harrt weiter seiner Heilung. Selbst die Fed hat aufgegeben. Wird Jackson Hole zur Fortsetzung: Nicht-mit-mir-Ben II.

Zur charttechnischen Situation des ATX mehr unter http://www.be24.at/blog/entry/663880

einen kühlen Tag Ihnen --new_page-- Was bisher geschah: 25. Jänner 2010 Kauf ATX XXL WAVE Put mit 24,2/24,4; Stopp-Loss 4800 Punkte (ISIN DE000DB91DA0) - verkauft - Gewinn 5,1% 28. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Call mit 5,52/5,72; Stopp-Loss 2070 Punkte (ISIN DE000B2QA21) – verkauft – Verlust 5,15% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Call mit 1,51/1,71; Stopp-Loss 2480 Punkte (ISIN DE000DB6G389) – ausgestoppt am 4.2. – Verlust 29,8% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Put mit 2,32/2,52; Stopp-Loss 2680 Punkte (ISIN DE000DB6A234) - verkauft - Gewinn 23,4% 7. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 12,14/12,26, Stopp-Loss 1230 Punkte (ISIN DE000DB4JAF5) verkauft - Gewinn: 1,5% 16. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 3,05/3,25; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) - verkauft - Verlust 7,2% 4. März: Kauf ATX XXL Wave Call mit 2,29/2,49; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) 10. März: Verkauf Hälfteposition Call DE000DB4QW56 - Gewinn 10,2% 29. März: Verkauf der zweiten Hälfte Call DE000DB4QW56 -Gewinn 37,4% 6. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 4,38/4,58; (ISIN DE000DB4QW56) 15. April: Verkauf der Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 13,21%. 21. April: Verkauf der zweiten Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 8,84%. 27. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 5,28/5,48; (ISIN DE000DB4QW56) - halbe Position (Stopp-Loss 2280) 28. April: Kauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) mit 2,69 auf 2,89 03. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) - Gewinn 10,03%. 10. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 6,25 auf 6,45 - halbe Position. 21. Mai Verkauf ATX XXL Wave Call (DE000DB4QW56) - Verlust 19,89% 25. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 26,28% 26. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 7,10 auf 7,30 7. Juni Verkauf WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 15,89% 7. Juni Kauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) mit 2,44 auf 2,64 - halbe Position. 8. Juni Verkauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) - Gewinn 1,89% 21. Juni Kauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) mit 2,40 - 2,60 24. Juni Verkauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) - Gewinn 22,31% 17. August Kauf WAVE XXL Put (DB96LA) um 5,83 17. August Kauf ATX WAVE XXL Call (DB9L3L) um 5,06 - Verkauf um 4,87 - Verlust 3,6 Prozent. 13. September Kauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) um 5,20. 8. Oktober Verkauf WAVE XXL Put (DB96LA) - Verlust 25,7% 30. November Verkauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) - Gewinn 21,3 Prozent. --new_page-- 8. Februar Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,42. 14. Februar Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,62. 21. Februar Verkauf ATX WAVE XXL Call (DE000DE32JC1) zu 3,53 Gewinn über beide Positionen 0,7 Prozent 15. März Kauf ATX WAVE XXL Call DE000DB9L3L5 zu 4,60 16. März Verkauf ATX WAVE XXL Call DE000DB9L3L5 zu 4,93 - Gewinn 7,2 Prozent. 6. April Kauf ATX WAVE XXL Call (DE000DB9L3L5) zu 6,62. 23.5 Verkauf ATX WAVE XXL Call (DE000DB9L3L5) zu 5,38 - Verlust 18,73 Prozent. --new_page-- Was wurde bisher gelernt? Risiko und spekulieren sind Tabus. Der "Bauch" gehört ausgeschaltet Der ATX macht bei einem RSI von etwa 40 regelmässig halt und strebt wieder nach oben. Divergenzen zwischen der Entwicklung von RSI und ATX sind ernst zu nehmen. Bei Produkten mit eingebautem Stopp-Loss-Kurs darf es keinen Zeitmangel geben. --new_page-- Rein um nicht mit einem heimischen Anbieter in den ‚Clinch’ zu kommen, bediene ich mich zumindest in einem ersten Schritt einzig im Produktsortiment der Deutsche Bank, mit dem Nachteil, dass es im Vergleich klein ist. Auf den ATX gibt es von der Deutsche Bank sogenannte WAVEs, XXL steht dann zumeist für endlose Laufzeit (siehe http://www.xmarkets.at). Als kleine Besonderheit weisen diese Papiere einen Hebel sowie eine Knock-out-Schwelle auf. Im „Handbuch“ ( Technical Analysis of the Futures Markets) steht, dass primäre Aufgabe ist, den langfristigen Trend des Marktes zu eruieren. Bloomberg liefert Daten bis 1986 – also bitte – siehe Chart.

Zweiter Schritt (laut Handbuch): Stimmt dieser langfristige mit dem mittelfristigen Trend überein? Und empfiehlt fünf Jahre (siehe Chart).

Lang- und Mittelfrist-Trend stimmen somit NICHT überein.

Der Mittelfristtrend ist dann noch im kurzfristigeren Neun-Monat-Bereich abzutesten (siehe Chart). Und warum das Ganze? Der Sinn eines Trendfolgers ist es, neue Trends schnellstmöglich zu identifizieren, das deckt der MACD ab. Im Gegensatz dazu ist der RSI ein Oszillator (misst Kursausschläge rund um ein statistisches Mittel), dessen Hauteinsatzgebiet der trendlose Markt ist. Während Trendphasen warnt ein Oszillator aber vor kurzfristigen Marktextrempunkten. Das muss noch keine Trendumkehr bedeuten, aber vielleicht etwas wie kurzfristige Gewinnmitnahmen.