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Downgrades für Banken

Die Spannungen am Euroraum-Geldmarkt nehmen weiter zu. Über Nacht parkten die Geschäftsbanken bei der EZB 172,9 Mrd. Euro. Die Bankeinlagen liegen damit so hoch wie zuletzt Mitte Juli 2010. Zudem notieren sie deutlich über dem üblichen Jahresdurchschnitt - vor Lehman lagen kaum mehr als je zehn Mrd. auf den Büchern der EZB. Dies, da die Banken für Einlagen einen nur geringen Zins von aktuell 0,75 Prozent erhalten - und sich um 2,25 Prozent refinanzieren können.

Die eintägigen Einlagen und Ausleihungen der Banken bei der EZB gelten daher als Indikator für das Misstrauen der Institute untereinander. Erst gestern machte sich die europäische Bankenaufsicht Sorgen über die Geldausstattung einzelner Institute. Es bestehe aber keine Notsituation, betonte der Exekutivdirektor EBA, Adam Farkas. Die nationalen Aufseher wurden angewiesen, die Liquidität der Geldhäuser genau zu überwachen. Die Aufsicht sei sich bewusst, dass die Versorgung mit flüssigen Mitteln für eine Reihe von Instituten derzeit schwierig ist. Keine unmittelbare Sorge sieht auch Heiner Lutz. Im Rahmen einer Studie zum europäischen Bankensektor - er sieht grossteils keine Probleme bei der Eigenkapital-Ausstattung, solange es nicht zu einem Staaten-Zahlungsausfall kommt - reduziert der Goldman Sachs-Analyst die Kursziele der beiden im ATX enthaltenen österreichischen Bank-Aktien: Bei der Raiffeisen Bank International geht es von 43,0 auf 41,0 Euro nach unten - die Empfehlung Neutral bleibt. Bei der Erste Group wandert das Kursziel von 52,0 auf 45,0 Euro - das Kaufen bleibt. Auch Morgan Stanley sah sich den europäischen Bankensektor an und erstellte eine Liste seiner am meisten sowie am wenigsten präferierten Bank-Aktien Europas. Auf der Liste 'most preferred' landeten DnB, Swedbank, UBS, HSBC, BNP und Yapi. 'Least preferred' beinhaltet ausser der Raiffeisen Bank International noch BPM, Llloyds, Bankinter und Banco Populare.