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Lohrke: Dow im Minus; Dax im Plus; Slovakei hält die Fahne hoch; Alcoa Gewinn verdreifacht; Japan im Minus; japanische Reeder legen zu; Ahlers mit deutlichem Gewinnsprung; Fast Retailing kontert Gewinnrückgang mit aggressiver Expansion

Globalyze Marktbericht

 

Zunächst bitte ich Sie um Nachsehen, dass Sie den Marktbericht erst jetzt bekommen. Aber während wir Milliarden in Europa versenken ist dieses Land offenbar nicht in der Lage eine konstante und zuverlässige DSL-Verbindung zu gewährleisten. Infrastruktur als Engpass. Wir werden in Zukunft aber wohl noch ganz andere bittere Pillen schlucken müssen. Dank Europa und den Banken.

 

An der Wall Street wartete man mit Besorgnis auf das Abstimmungsergebnis der Slowakei. Alcoa, welche die Quartalsberichtssaison in den USA eröffneten und schwächer als erwartete Gewinne zeigten, fielen insbesondere nachbörslich stark und drückten damit zusätzlich auf die Stimmung. Wobei der Gewinn sich immerhin verdreifachte. Demzufolge verlor der Dow -0,15 % auf 11.416 Punkte. Der S&P 500 konnte sich mit +0,05 % (1.195) gerade noch ins Plus retten. Am besten ging es noch dem Technologieindex Nasdaq mit +0,66 % (2.583). Unter den Verlierer waren erneut Bankwerte wie Bank of America mit -1,4 %. Die Bankkrise in Europa wird auch an den US-Banken nicht spurlos vorbeigehen. Dollar Thrifty Automotive Group verloren -2 % nachdem die Gesellschaft der Übernahme durch Hertz einen Korb gab. Hertz Global Holdings stiegen hingegen um +1,4 %. AMR stiegen um +7,1 % nachdem sie Kapazität um -3 % gesenkt haben. Netflix fällt mit -2,7 % weiter. Wie auch die Kurse der 10-jährigen Staatsanleihen wobei der Zins von 2,067 % auf 2,160 % kletterte.

 

Obwohl die Indices in Frankfurt im Plus endeten, spürte man förmlich die Unsicherheit vor dem Ausgang der Abstimmung in der kleinen Slowakei. Wobei es schon nachdenklich werden lässt, dass es nur eine politische Kraft in ganz Europa gibt, die zu einem korrekten Vorgehen steht und mahnt. Insofern zeigt die Slowakei den anderen Europäern auf, dass derzeit diejenigen in Europa bluten sollen, die sich korrekt verhalten haben, während diejenigen, die in Saus und Braus lebten und das geliehene Geld verzockt haben, jetzt die Rechnung nicht bezahlen können. Insofern ist das Nein, das bei Börsenschluss nicht bekannt war richtig und auch wichtig. In schwierigen Zeiten waren es immer wenige, die die Fahne hochhielten. Jedenfalls stieg der Dax um +0,3 % auf 5.865 Punkte. Der Tec Dax fiel um -0,02 % auf 671,89.

 

In Tokyo ging der Nikkei heute Morgen um -0,40 % auf 8.738 Punkte. Dabei spielte vor allem der schwächer als erwartete Gewinn des US-Aluminiumgiganten Alcoa eine besondere Rolle. Zunehmend macht sich die Auffassung breit, dass die Eurokrise auch in der Realwirtschaft angekommen ist. Die größten Verliererbranchen waren Metallprodukte, Immobilien und Wertpapiere. Gewinner waren Seetransporte, Minen und Maschinenbau. Tepco fiel aufgrund von Gewinnmitnahmen. Der japanische Reeder Nippon Yusen konnte aufgrund der gestrigen Meldung über den wieder über 2.000 Punkte notierenden Baltic Dry Index mit +4,68 % deutlich zulegen. Kawasaki Kishen kam sogar auf +6,7 %. Die nach Ansicht des Parketts deutlich unterbewertete Komatsu stieg ebenfalls um mehr als +3 %. Angesichts von schwachen September Verkäufen (-25,5 %!) fielen die Aktien von Yamada Denki Co.

 

Globalyze Pressetour

 

Alcoa Gewinn verdreifacht. Obwohl der Umsatz des US-Aluminiumgiganten um +21 % auf 6,42 Mrd. Dollar stieg und der Nettogewinn sich auf 172 Mio. Dollar verdreifachte, fiel die Alcoa Aktien um -4,3 %.

 

Standpunkt: Die Börse ist schon eine echt launische Schlampe. Da zeigt ein Unternehmen eine echt gute Performance und wird abgestraft, weil die Erwartungen der Analysten darüber lagen. Dabei steigt die weltweite Nachfrage nach Aluminium, nicht zuletzt wegen der Chinesen weiter. China wird dieses Jahr 44 % des weltweiten Aluminiums (!!!) vereinnahmen. Allerdings hat Alcoa Chef Kleinfeld einen wahrscheinlichen -16 % Einbruch der Nachfrage. Die Unsicherheit ist einfach zu groß. Die weltweite Nachfrage nach Aluminium sieht Alcoa in diesem Jahr aber weiter bei +12 % (Vorjahr: +13 %). Allerdings ist der Aluminiumpreis zuletzt gefallen. Ich meine, dass die Abstrafung Alcoas, jedenfalls unter mittelfristigen nicht gerechtfertigt ist. Insofern ist ein antizyklischer Kauf zumindest anzudenken.

 

Infosys legt um +9,7 % zu. Der indische IT-Dienstleister legt im 2. Quartal einen unerwarteten Gewinnzuwachs von +9,7 % auf 19,06 Mrd. Rupien (=390,5 Mio. Dollar) vor. Der Umsatz stieg um +17 % auf 80,99 Mrd. Rupien.

 

Standpunkt: Dennoch wachsen die Gewinne unterproportional zum Gewinn. Was bedeutet, dass man offensichtlich entsprechende Preisnachlässe geben muss oder man die Kosten nicht unter Kontrolle hat. Insofern ist von einem Engagement erst einmal Abstand zu nehmen.

 

Fast Retailing mit Gewinnrückgang. Zum ersten Mal in vier Jahren meldet der Uniqlo Modekettenbetreiber Fast Retailing einen Gewinnrückgang um -12 % auf 54,35 Mrd. Yen. Die Antwort darauf ist eine expansive Auslandsstrategie.

 

Standpunkt: Das Unternehmen macht derzeit nur 16,5 % des Umsatzes mit dem Ausland. Wobei der same Store Umsatz im Inland mit -6 % rückläufig war. Das soll sich laut Vorstand ändern. Man will nun mit einer aggressiven Expansionsstrategie im Ausland bis zu 300 neue Läden eröffnen. Ziel ist es die weltweit größte Bekleidungskette zu werden. Man darf gespannt sein und das Unternehmen ruhig mal auf seine Watchlist nehmen.

 

Ahlers mit deutlichem Gewinnplus. Mit einem Anstieg des Konzernergebnisses um +55 % auf 4,1 Mio. Euro und einem Umsatzzuwachs der fortgeführten Aktivitäten um +10,7 % in den ersten 9 Monaten ist Ahlers gut im Rennen.

 

Standpunkt: Das Unternehmen steht auch sonst nicht schlecht da. Die Eigenkapitalquote liegt bei immerhin 57,3 %. Alle Marken in den Premium und Jeans & Workwear-Segmenten wuchsen zweistellig. Insofern kann man da schon mal einen Blick wagen.

 

Freiheit und Solidarität für Europa. Die Ablehnung des EFSF durch die Partei von Richard Sulik mit Namen „Freiheit und Solidarität“ ist ein Schlag für die Pläner der restlichen Europäer. Dennoch ist es ein klares Ja zu Europa.

 

Standpunkt: Sulik will ein Europa. Aber ein anderes. Eines in dem derjenige belohnt wird, der eben nicht auf Kosten anderer lebt. Und andere erpresst bzw. seine Vorgaben nicht einhält. Warum tut das Sulik? Ist er etwa Anti-Europäer. Nein! Die Slowakei hat in der Vergangenheit gezeigt, wie man es richtig macht. Sie hat einen harten Weg hinter sich. Den Griechenland nicht bereit ist zu gehen. Und so hat Sulik Recht. Wie sagte doch der Papst? Die Wahrheit richtet sich nicht unbedingt nach der Mehrheit. Ich jedenfalls drücke meinen tiefen Respekt vor dem slowakischen Volk aus. Und vor Herrn Sulik. Seien Sie meiner Hochachtung versichert, Herr Sulik! Denn das was wir in Europa brauchen ist Freiheit und (richtig verstandene) Solidarität!

 



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