Junker: Peru – Bergbau als Wirtschaftsmacht
Peru ist stark vom Bergbau abhängig. Doch auf dem Arbeitsmarkt spiegelt sich dies kaum wider.
Rund 60 Prozent aller Exporte aus Peru entfallen 2009 auf den Bereich des Bergbaus. Umgerechnet liegt der Wert der Bergbauexporte bei 16,3 Milliarden Dollar. Damit wird die Tradition der vergangenen drei Jahrzehnte fortgesetzt. Es ist üblich, dass zwischen 40 Prozent und 60 Prozent aller Exporte des Landes im Bergbau erwirtschaftet werden.
Auf dem Arbeitsmarkt spielt der Bergbau statistisch dagegen kaum eine Rolle. Nur 1,2 Prozent aller Beschäftigten arbeiten hier. Diese verdienen jedoch 250 Millionen Dollar, für die lokale Wirtschaft eine bedeutende Summe. Zum Vergleich: In der Landwirtschaft sind 40 Prozent der Peruaner, die arbeiten, beschäftigt. Dabei wird im Bergbau jedoch deutlich mehr verdient, hier ergeben sich bessere Chancen. Die Schwarzarbeit ist dort zudem wesentlich geringer.
Die größten vier Minen des Landes sorgen für fast 60 Prozent der Goldproduktion. Dabei handelt es sich um Yanacocha von Newmont (WKN: 853823), Cerro Corona von Gold Fields (WKN: 856777), Laguna Norte von Barrick (WKN: 870450) sowie Orcopampa von Buenaventura (WKN: 900844). Allein diese vier Minen sorgen für 12 Prozent der Gesamtexporte von Peru. Auf den vier Anlagen werden derzeit rund 5.000 Personen beschäftigt, hinzu kommen die indirekt durch den Bergbau geschaffenen Arbeitsplätze. Experten erwarten, dass dies zwischen 2005 und 2014 rund 8.000 Stellen jährlich sein werden.
In den kommenden Jahren sollen Minengesellschaft in Peru Milliarden investieren. Die Regierung glaubt, dass die Gesellschaften rund 51,5 Milliarden Dollar ausgeben werden. Wie wichtig der Bergbaubereich für das Land ist, zeigt sich auch an einer anderen Statistik. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahren kommen 12,5 Prozent aller Steuereinnahmen aus diesem Bereichen. Zudem wird 7,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts hier erwirtschaftet.
Trotz der Steuereinnahmen aus den Minen ist die Armut in dem südamerikanischen Land weiter hoch, dies trifft besonders die Landbevölkerung. Daher setzt die Regierung auf eine Sondersteuer auf die Gewinne der Bergbaukonzerne, wie man sie aus Australien bereits kennt. Mit dieser Steuer will man Armutsprogramme unterstützen, die unterentwickelte Regionen nach vorne bringen können.
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