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„Die Aussichten für Anleger auf attraktive Renditen sind gut“
Börse Express: Nachhaltige Unternehmen aus Emerging Markets. Wo ist da für Anleger die Fantasie?
Markus Pucher: Der Vontobel Fund - Global Responsibility Emerging Markets Equity ist einer der wenigen Nachhaltigkeitsfonds, der in Schwellenländer investiert. Bei unserer Titelauswahl spielt das nachhaltige Wirtschaften eines Unternehmens von Anfang an eine wichtige Rolle. Umweltbewusst wirtschaftende und gut geführte Firmen bieten Aussichten auf bessere Renditen. Das umgekehrte Beispiel ist noch deutlicher: So muss beispielsweise eine Chemiefirma, deren Abfallbewirtschaftung ungenügend ist, mit einem erhöhten Risiko von Klagen rechnen – mit potenziell verheerenden Auswirkungen auf den Aktienkurs. Mittels nachhaltigem Investieren halten wir am Renditeprimat fest und reduzieren gleichzeitig mögliche Risiken eines Unternehmens indem wir Kriterien wie Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Anm. ESG) in unseren Investmentprozess integrieren.
Börse Express: Aber Nachhaltigkeit beginnt sich jetzt erst in den Industriestaaten zu etablieren. Ist die Zeit in den Emerging Markets dafür schon reif?
Markus Pucher: Schwellenländer stehen vor fundamentalen Veränderungen und werden künftig die Treiber des globalen Wachstums sein. Aufstrebende Länder bieten eine Vielzahl an nachhaltigen Investitionsmöglichkeiten und die Aussichten auf attraktive Renditen sind für den langfristig orientierten Anleger gut.
Börse Express: Der Fonds notiert in US-Dollar. Wird das Währungsrisiko abgesichert?
Markus Pucher: Nein, das Währungsrisiko wird bei der Hauptanteilsklasse B nicht abgesichert. --new_page-- Börse Express: Wie erfolgt die Unternehmensauswahl und wie viele Titel soll das Portfolio an sich enthalten? Und das dann möglichst gleichgewichtet, oder wie soll die Aufstellung erfolgen?
Markus Pucher: Finanz- und Nachhaltigkeitsaspekte sind bei der Titelselektion ebenbürtig. Wir erstellen unsere eigene Nachhaltigkeitsanalyse und verknüpfen sie mit der Finanzanalyse. Dies führt dazu, dass die Leistungen der Unternehmen im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung sehr früh berücksichtigt werden. Damit unterscheiden wir uns auch von den meisten Konkurrenten. Firmen, die für uns in Frage kommen, müssen sektorspezifische Mindestkriterien erfüllen. Als Grundlage dienen sogenannte Sektorpapiere, die unsere Nachhaltigkeitsspezialisten und Finanzanalysten in Zusammenarbeit erstellen. Darin werden die Chancen und Risiken im Nachhaltigkeitsbereich aufgezeigt und neun Mindestkriterien festgelegt, je drei für die drei Bereiche Umwelt, Soziales und Governance. Das Portfolio besteht aus 40 bis 75 Aktien, wobei die meisten Titel mit zwei bis drei Prozent vertreten sind.
Börse Express: Unter ihren Top-Titeln befinden sich Vale, Tullow Oil und Petroleo Brasileio – kann man da wirklich von Nachhaltigkeit im klassischen Sinn sprechen?
Markus Pucher: All diese Firmen erfüllen unsere sektorspezifischen Mindestkriterien für Umwelt, Soziales und Governance. Beispielsweise verfügen Vale und Tullow Oil über eine umfangreiche Umwelt- und Sozialpolitik. Zudem haben beide Unternehmen Massnahmen ergriffen, um Wasserverbrauch, Schadstoffausstoss und Abfallmengen zu reduzieren. Petrobas erzielte im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsanalyse bei Umweltthemen ein gutes Resultat.
Börse Express: Gibt es eine Art Zielrendite die Sie anstreben und was sehen Sie als Benchmark?
Markus Pucher: Unser Ziel ist es, den MSCI Emerging Markets Index über den gesamten Marktzyklus hinweg zu übertreffen. --new_page-- Börse Express: Sie halten eine Liquiditätsquote von beinahe 9%. Ist das, weil der Fonds noch jung ist und nicht voll investiert ist, oder wollen Sie Pulver für eventuelle Kursrückgänge im Trockenen halten?
Markus Pucher: Die globalen Märkte sind momentan sehr volatil und geprägt von Unsicherheit. Wir erachten es deshalb aus Risikoüberlegungen für sinnvoll, einen hohen Anteil an Liquidität zu halten.
Börse Express: Wie beurteilen Sie die Situation an den Aktienmärkten im Allgemeinen und die der Emerging Markets im Speziellen?
Markus Pucher: Nach einer vorübergehenden Beruhigung im Oktober sind die Finanzmärkte im November wieder in den Strudel der Staatsschuldenkrise in der Europäischen Währungsunion geraten. Die Zinsen der peripheren Länder der Eurozone sind wieder deutlich angestiegen. Am meisten Sorgen bereiten derzeit die Probleme der europäischen Banken und der südeuropäischen Konsumenten. Die trüben Aussichten an den globalen Aktienmärkten bremsen auch das Wirtschaftswachstum der Schwellenländer. Trotzdem gibt es Regionen wo sich Investitionen lohnen: Dazu gehören beispielsweise Indien und Brasilien. Die Wachstumstreiber in Indien sind nicht primär Exporte oder Investitionen, sondern die Binnenwirtschaft.
Börse Express: Was ist für Sie die derzeit grösste „Wette“ im Fonds?
Markus Pucher: Gegenwärtig sind Aktien aus Ländern wie Brasilien, Mexiko, Indonesien und der Türkei relativ stark im Fonds vertreten. Zu den Schwergewichten im Fonds gehört beispielsweise der grösste mexikanische Getränkehersteller Fomento Economico Mexicano (Anm. Femsa). Das Unternehmen erwirtschaftet mehr als 60 Prozent seines Umsatzes in Mexiko und ist gut positioniert, um von steigenden Konsumausgaben in aufstrebenden Ländern zu profitieren. Aus Nachhaltigkeitssicht besonders interessant sind die Umweltpolitik und der Verhaltenskodex des Unternehmens.
Markus Pucher: Der Vontobel Fund - Global Responsibility Emerging Markets Equity ist einer der wenigen Nachhaltigkeitsfonds, der in Schwellenländer investiert. Bei unserer Titelauswahl spielt das nachhaltige Wirtschaften eines Unternehmens von Anfang an eine wichtige Rolle. Umweltbewusst wirtschaftende und gut geführte Firmen bieten Aussichten auf bessere Renditen. Das umgekehrte Beispiel ist noch deutlicher: So muss beispielsweise eine Chemiefirma, deren Abfallbewirtschaftung ungenügend ist, mit einem erhöhten Risiko von Klagen rechnen – mit potenziell verheerenden Auswirkungen auf den Aktienkurs. Mittels nachhaltigem Investieren halten wir am Renditeprimat fest und reduzieren gleichzeitig mögliche Risiken eines Unternehmens indem wir Kriterien wie Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Anm. ESG) in unseren Investmentprozess integrieren.
Börse Express: Aber Nachhaltigkeit beginnt sich jetzt erst in den Industriestaaten zu etablieren. Ist die Zeit in den Emerging Markets dafür schon reif?
Markus Pucher: Schwellenländer stehen vor fundamentalen Veränderungen und werden künftig die Treiber des globalen Wachstums sein. Aufstrebende Länder bieten eine Vielzahl an nachhaltigen Investitionsmöglichkeiten und die Aussichten auf attraktive Renditen sind für den langfristig orientierten Anleger gut.
Börse Express: Der Fonds notiert in US-Dollar. Wird das Währungsrisiko abgesichert?
Markus Pucher: Nein, das Währungsrisiko wird bei der Hauptanteilsklasse B nicht abgesichert. --new_page-- Börse Express: Wie erfolgt die Unternehmensauswahl und wie viele Titel soll das Portfolio an sich enthalten? Und das dann möglichst gleichgewichtet, oder wie soll die Aufstellung erfolgen?
Markus Pucher: Finanz- und Nachhaltigkeitsaspekte sind bei der Titelselektion ebenbürtig. Wir erstellen unsere eigene Nachhaltigkeitsanalyse und verknüpfen sie mit der Finanzanalyse. Dies führt dazu, dass die Leistungen der Unternehmen im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung sehr früh berücksichtigt werden. Damit unterscheiden wir uns auch von den meisten Konkurrenten. Firmen, die für uns in Frage kommen, müssen sektorspezifische Mindestkriterien erfüllen. Als Grundlage dienen sogenannte Sektorpapiere, die unsere Nachhaltigkeitsspezialisten und Finanzanalysten in Zusammenarbeit erstellen. Darin werden die Chancen und Risiken im Nachhaltigkeitsbereich aufgezeigt und neun Mindestkriterien festgelegt, je drei für die drei Bereiche Umwelt, Soziales und Governance. Das Portfolio besteht aus 40 bis 75 Aktien, wobei die meisten Titel mit zwei bis drei Prozent vertreten sind.
Börse Express: Unter ihren Top-Titeln befinden sich Vale, Tullow Oil und Petroleo Brasileio – kann man da wirklich von Nachhaltigkeit im klassischen Sinn sprechen?
Markus Pucher: All diese Firmen erfüllen unsere sektorspezifischen Mindestkriterien für Umwelt, Soziales und Governance. Beispielsweise verfügen Vale und Tullow Oil über eine umfangreiche Umwelt- und Sozialpolitik. Zudem haben beide Unternehmen Massnahmen ergriffen, um Wasserverbrauch, Schadstoffausstoss und Abfallmengen zu reduzieren. Petrobas erzielte im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsanalyse bei Umweltthemen ein gutes Resultat.
Börse Express: Gibt es eine Art Zielrendite die Sie anstreben und was sehen Sie als Benchmark?
Markus Pucher: Unser Ziel ist es, den MSCI Emerging Markets Index über den gesamten Marktzyklus hinweg zu übertreffen. --new_page-- Börse Express: Sie halten eine Liquiditätsquote von beinahe 9%. Ist das, weil der Fonds noch jung ist und nicht voll investiert ist, oder wollen Sie Pulver für eventuelle Kursrückgänge im Trockenen halten?
Markus Pucher: Die globalen Märkte sind momentan sehr volatil und geprägt von Unsicherheit. Wir erachten es deshalb aus Risikoüberlegungen für sinnvoll, einen hohen Anteil an Liquidität zu halten.
Börse Express: Wie beurteilen Sie die Situation an den Aktienmärkten im Allgemeinen und die der Emerging Markets im Speziellen?
Markus Pucher: Nach einer vorübergehenden Beruhigung im Oktober sind die Finanzmärkte im November wieder in den Strudel der Staatsschuldenkrise in der Europäischen Währungsunion geraten. Die Zinsen der peripheren Länder der Eurozone sind wieder deutlich angestiegen. Am meisten Sorgen bereiten derzeit die Probleme der europäischen Banken und der südeuropäischen Konsumenten. Die trüben Aussichten an den globalen Aktienmärkten bremsen auch das Wirtschaftswachstum der Schwellenländer. Trotzdem gibt es Regionen wo sich Investitionen lohnen: Dazu gehören beispielsweise Indien und Brasilien. Die Wachstumstreiber in Indien sind nicht primär Exporte oder Investitionen, sondern die Binnenwirtschaft.
Börse Express: Was ist für Sie die derzeit grösste „Wette“ im Fonds?
Markus Pucher: Gegenwärtig sind Aktien aus Ländern wie Brasilien, Mexiko, Indonesien und der Türkei relativ stark im Fonds vertreten. Zu den Schwergewichten im Fonds gehört beispielsweise der grösste mexikanische Getränkehersteller Fomento Economico Mexicano (Anm. Femsa). Das Unternehmen erwirtschaftet mehr als 60 Prozent seines Umsatzes in Mexiko und ist gut positioniert, um von steigenden Konsumausgaben in aufstrebenden Ländern zu profitieren. Aus Nachhaltigkeitssicht besonders interessant sind die Umweltpolitik und der Verhaltenskodex des Unternehmens.