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Lohrke: US-Neuarbeitslose auf April 2008-Niveau; USA senkt 2011er Wirtschaftswachstum auf +1,8%; Herabstufung Ungarns auf Ramschniveau; Japan feiert Geburtstag des Kaisers; Toyota spricht von durchgreifender Wende; Gloucester und Yanzhou fusionieren

Globalyze Marktbericht

 

Bei mit 3,2 Mrd. umlaufenden Aktien (normaler Durchschnitt: 4,3 Mrd.) relativ dünnem Handel konnte der Dow an der Wall Street am dritten Tag in Folge mit +0,51% (12.169) punkten. Dazu trugen vor allem die niedrigen Neuarbeitslosenzahlen bei, die mit 364.000 in der Woche so niedrig waren, wie seit April 2008 nicht mehr. Gegen diese gute Nachricht kam, die durch das Wirtschaftsministerium vorgenommene Rücknahme der Prognose für das US-Wirtschaftswachstum in 2011 von bisher 2% auf jetzt 1,8%, nicht an. Auch das alte Europa juckte am gestrigen Tag keinen. Insofern stiegen auch Nasdaq und S&P 500 um jeweils +0,83% (2.599 und 1.254). Oracle verlor nach den schlechten Zahlen vorgestern und dem folgenden drastischen Kurseinbruch noch einmal -0,3%. Was den Oracle-Gründer, CEO und Mehrfach-Milliardär mit ca. 40 Mrd. Dollar Vermögen, Larry Ellison, auch nicht so richtig jucken wird. Akamai schossen gestern hingegen um +19% gen Kurshimmel, nachdem sie die 268 Mio. Dollar schwere Akquisition des Softwareherstellers Cotendo, der Software für die Beschleunigung des Netztransfers von Daten herstellt. Auch Micron Technology stieg um +16%, was angesichts der schlechten Zahlen von gestern verwundert. Ein Analyst stellt für den Frühling eine angebliche deutliche Nachfragesteigerung bei Personal Computern für den Frühling in den Raum. Mead Johnson Nutrition fiel um -10%, nachdem ein Baby an der Säuglingsnahrung gestorben ist und Wal Mart (-0,3%) daraufhin diese aus 3.000 seiner Läden entfernte. Bed Bath & Beyond gaben nach schwachen same store Umsätzen mit -6,3% ebenfalls deutlich nach. Der Dollar notierte gegenüber Yen und Euro schwächer. Das Gold verlor -0,2% auf 1.608,90 Dollar die Unze. Rohöl konnte mit +0,9% auf 99,53 Dollar leicht zulegen. Der Zins für 10-jährige Staatsanleihen pendelte sich bei 1,951% ein.

 

In Frankfurt war die Luft zwei Tage vor Weihnachten raus. Die meisten Händler beschäftigen sich derzeit eher mit dem Weihnachtsbaumkauf und der Haddsch nach den letzten Geschenken. Insofern zeigte die Herabstufung Ungarns auf Ramschniveau durch die Ratingagentur Standard & Poor’s keine Wirkung mehr. Dax, Tec Dax und C Dax legten um +1,04% (5.852), +1,55% (676,89) und +0,96% (516,22) zu. Die Geldschwemme, der Bad Notenbank EZB schob, Deutsche Bank mit +4,48% und Commerzbank mit +2,56% in den oberen Bereich, der von RWE mit +4,71% angeführt wurde. Größter Verlierer war mit -0,19% die eigentlich im Aufwärtstrend liegende Henkel-Aktie. Im Tec Dax schob sich die Social Network Plattform Xing mit +4,14% an die Spitze. Was nach dem Kurseinbruch von über 60 Euro auf fast 40 Euro als rein technische Gegenreaktion gewertet werden kann. Ganz unten lagen Stratec Biomedical mit -4,46% und Süss Microtec mit -3,78%.

 

Die Börsen in Tokyo haben heute wegen des Geburtstags des Kaisers geschlossen.

 

Globalyze Pressetour

 

Toyota kündigt durchgreifende Wende an. Nach einem Japan und Thailand Katastrophenjahr und dem Verlust des Siegertreppchens will Toyota wieder richtig Gas geben und in nächsten Jahr den Verkaufsrekord aus 2007 übertreffen.

 

Standpunkt: Wahrscheinlich wird dieses Jahr -  unter Zugrundelegung der weltweiten Verkäufe - General Motors mit ca. 9 Mio. verkauften Einheiten die Nummer 1 werden. Damit endet die drei Jahre lang gehaltene Pole-Position Toyotas. Im Gegensatz zu General Motors, die nach Ausbruch der Finanzkrise in die Insolvenz abtauchte und mit Steuergeldern gerettet werden musste, kam Toyota recht gut durch die Krise und hat noch dazu zwei Naturkatastrophen doch relativ gut weggesteckt. Was für mich die wahre Kraft von Toyota offenbarte. Als dritter ist da noch Volkswagen im Bunde. Insofern darf man gespannt sein, wer in 2012 das Rennen machen wird.

 

American Greetings bleed instead of greet. Beim weltgrößten US-Grußkartenhersteller sorgte ein starken Margenverfall bei um +7,8% auf 463,6 Mio. Dollar gestiegenen Umsätzen für einen Gewinnrückgang von -23 % auf 20,2 Mio. Dollar.

 

Standpunkt: Während die Umsätze in den USA nur um +4,5 % anstiegen, sind die internationalen Verkäufe um +29 % angestiegen. Die positive Entwicklung bei den Umsätzen ändert aber nichts daran, dass die operative Marge von 13% auf 7,2% deutlich einbrach. Und mit ihr auch der Kurs. Obwohl im 3. Quartal ein Aktienrückkaufprogramm über 34,5 Mio. Dollar durchgeführt wurde.

 

Japan kürzt 2012 Wachstum auf 2 %. Nach einer durch den starken Yen und die Eurokrise verursachten realen Rezession von -0,1% in 2011 prognostiziert die japanische Regierung für 2012 ein Wirtschaftswachstum von +2%.

 

Standpunkt: Ursprünglich wurde auch wegen des Wiederaufbaus ein Wachstum von +2,7% bis +2,9 % anvisiert. Weil aber der Yen weiter unerwartet stark ist und die andauernde Eurokrise auch in Japan ihre Wirkung zeigt, sah sich die Regierung genötigt, diesen Schritt zu tun. Was die Investitionsausgaben der Unternehmen betrifft wird nach einem Rückgang von -1,1% in diesem Jahr ein Anstieg von +5,1% in 2012 erwartet. Auch die Konsumausgaben sollen statt um +0,3% in diesem Jahr um +1,1% steigen. Die Arbeitslosenrate soll von 4,5%  leicht auf 4,3% fallen. Die Preise sollen um +0,1% steigen. Alles in Allem wird das Jahr 2012 für Japan jedenfalls besser werden als 2011.

 

Shanghai erwartet Verdoppelung e-commerce. Nach einer Versechzehnfachung (!) des e-commerce Umsatzes seit 2002 auf 425,3 Mrd. Yuan erwartet Shanghai bis 2015 eine Verdoppelung auf 1,2 Billion Yuan.

 

Standpunkt: Das sind ca. 190,4 Mrd. Dollar und eine Menge Holz. Wobei die Regierung diese Zukunftsbranche nach besten Kräften unterstützt, weil es laut dem Handelskammerpräsidenten Sha Hailin Wachstumskräfte in anderen Bereichen freisetzt. Die Weitsichtigkeit der Stadt führte dazu, dass Shanghai in China diesbezüglich zur Modellregion gekürt wurde. Zu Recht.

 

Gloucester und Yanzhou vor Merger. Die australische Minengesellschaft Gloucester Coal ist laut einer Pressemitteilung mit der chinesischen Yanzhou Coal Mining in Gesprächen über einen Zusammenschluss.

 

Standpunkt: Damit würde Gloucester zu einer der größten Minengesellschaften Australiens aufsteigen. Allerdings ist für diesen Deal, der noch nicht in trockenen Tüchern ist, noch die Zustimmung des Australia Foreign Investment Review Board nötig. Jedenfalls tut sich derzeit einiges im Minengeschäft.

 

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