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Intercell mischt wieder unter Kursgewinnern mit

Kurz gab es am Vormittag einen Rücksetzer, dann marschierte die Intercell-Aktie aber weiter nach oben. Der Biotech-Titel, der im Vorjahr mit -84% schwächster ATXPrime-Wert war, hat damit seit Jahresbeginn knapp 30% zugelegt - wobei der Kurssprung allein in den letzten vier Handelstagen erfolgt ist. Der weltweite Biotech-Index von Bloomberg liegt seit Jahresbeginn mit rund 15% im Plus. Auffallend bei Intercell: Der Tages-Umsatz bewegt sich zuletzt wieder zwischen 500.000 und 600.000 Aktien, im Vorjahr waren Stückzahlen jenseits der 100.000 schon Ausreisser nach oben.

Schnäppchenjagd nach ausgebombten Titeln? Höhere Risikolust der Investoren? Wieder aufkeimende M&A-Fantasie? Ein genauer Grund lässt sich nicht festmachen.

„Wir haben zuletzt in der zweiten Januarwoche auf der JPMorgan Healthcare Conference in San Francisco präsentiert, der grössten Investorenkonferenz im Pharma- und Biotech Sektor, wo wir viele gute Gespräche mit spezialisierten Healthcare-Investoren geführt haben“, sagt Intercell-Sprecherin Nina Waibel auf Anfrage. Im Februar folgen weitere Konferenzen in Vancouver (10th Annual Bio Partnering North America) und London (Credit Suisse: Global Healthcare One-on-One Conference).

Die Analystenstimmen fielen zuletzt eher gedämpft aus - vor allem wegen Bedenken auf der Finanzierungsseite. Jefferies etwa reduzierte die Empfehlung Mitte Jänner von Buy auf Hold mit neuem Kursziel 2,3 Euro. Der Intercell-Impfstoff Ixiaro etwa sei allein 6 Euro je Aktie wert, wenn man von einer moderaten Schätzung für die Peak Sales (maximaler Jahresumsatz) von 200 Mio. Euro ausgeht, schrieb Analyst Peter Welford. Er erwartet allerdings, dass Intercell für die Refinanzierung der im März 2014 auslaufenden Wandelanleihe weitere Kapitalaufnahmen benötigt, so es nicht zu Deals mit Partnern kommt.

Ähnlich klingt es seitens RCB-Analyst Daniel Damaska, der das Kursziel Mitte Jänner auf 2,1 Euro senkte. Aus heutiger Sicht stehe Intercell vor einem 'Kopf-oder-Zahl'-Szenario", so der Analyst. Falls der Impfstoffkandidat P. aeruginosa in der Phase II/III Studie erfolgreich sei, werde eine Kapitalerhöhung für Intercell kein Thema sein. Andernfalls, so P. aeruginosa scheitert, würde der weitere erforderliche Schrumpfungsprozess zu einer deutlich verringerten Research-Pipeline und einer vernachlässigbaren Marktkapitalisierung führen.

Und noch ein Blick auf die M&A-Front: Die Analysten der UBS, die Intercell schon seit geraumer Zeit auf ihrer „M&A Watch List“ führen, hoffen, dass die jüngste Erholung im Stoxx 600 Index und eine Verringerung der Volatilitäten ein gutes Vorzeichen für eine Rückkehr der M&A-Aktivitäten sind. Das feindliche Übernahmeoffert des Pharmariesen Roche für den US-Gentechnikspezialisten Illumina über 5,7 Mrd. Euro - das erste eines europäischen Unternehmens in dieser Grössenordnung seit drei Quartalen - sei jedenfalls ein Signal für das Vertrauen auf Unternehmensebene. (bs)

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