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KPN zwingt Aktionäre zum Mitziehen bei Kapitalerhöhung

Die niederländische Telefongesellschaft Royal KPN NV will im Rahmen der geplanten Kapitalerhöhung über 3 Mrd. Euro neue Aktien mit einem Abschlag von 62 Prozent auf den Schlusskurs vom Mittwoch begeben.

Das Unternehmen mit Sitz in Den Haag gab am Donnerstag die Bedingungen für die geplante Bezugsrechtsemission bekannt. Demnach will KPN 2,84 Mrd. neue Aktien zum Bezugspreis von je 1,06 Euro ausgeben. Die Aktie notierte zum Börsenschluss am Mittwoch bei 2,78 Euro.

Der Telekomkonzern America Movil SAB des Milliardärs Carlos Slim hat zugestimmt, Aktien proportional zu seiner Beteiligung am Unternehmen zu erwerben. Die Investoren erhalten für jede gehaltene Aktie ein Bezugsrecht für zwei neue Titel.

“Der hohe Abschlag zwingt im Grunde alle Anteilseigner, die noch immer KPN-Aktien halten, zum Zeichnen”, sagte Corne Aben, ein Fondsmanager von Optimix. “Wer nicht teilnimmt, dessen Anteil wird im hohen Maße verwässert, und verliert ziemlich viel Geld.”

Die Telefongesellschaft will durch die Kapitalerhöhung ihre Bilanz stärken. KPN hatte 1,35 Mrd. Euro für Mobilfunkfrequenzen ausgegeben, um die Nachfrage der Kunden nach einem schnelleren Mobilfunknetz zu befriedigen. Der Konzern teilte in dieser Woche mit, für 2013 und 2014 keine Dividende zu zahlen.

Die KPN-Aktie gab am Donnerstag in der Spitze um 7,1 Prozent nach. Das war der stärkste Kursrückgang seit mehr als zwei Monaten. Um 11.35 Uhr MESZ notierten die Titel noch immer 6,2 Prozent im Minus, damit fiel die Marktkapitalisierung auf rund 3,74 Mrd. Euro.