Holger Scholze: EZB plant Wertpapierkäufe im Volumen von 60 Milliarden Euro pro Monat
Der Leitzins bleibt im Euro-Raum weiterhin bei 0,05 Prozent
Was für eine knisternde Spannung lag im Börsensaal. Um 13:45 Uhr hat der EZB-Rat entschieden, dass der Leitzins im Euroraum bei 0,05 Prozent verbleibt. Darüber hinaus kündigten die Währungshüter zunächst weitergehende geldpolitische Schritte an, ohne zunächst näher darauf einzugehen. Die Details wurden für den Nachmittag in Aussicht gestellt. Wahnsinn, wie sehr die Börsianer auf die Folter gespannt wurden.
Um 14:30 Uhr begann dann die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi. Dabei hat er verkündet, dass doe EZB Wertpapierkäufe im Volumen von 60(!) Milliarden Euro pro Monat plane.
Der DAX schoss sofort um rund hundert Punkte nach oben und erreicht bei 10.399 Zählern ein neues Allzeithoch!
Gerüchte hatten gestern Nachmittag besagt, dass der EZB-Rat Anleihenkäufe in einem Volumen von monatlich 50 Milliarden Euro über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr plane. Insofern ist das Volumen nun offensichtlich größer als erwartet.
Der Euro verlor deutlich an Wert und notierte am frühen Nachmittag bei 1,1530 US-Dollar mit 0,6 Prozent im Minus.
Euwax Sentiment
Der Euwax-Sentiment-Index hatte zu Beginn der Pressekonferenz von Mario Draghi noch bei plus zwanzig Punkten gelegen. In dieser Phase kaufte die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger Knock-out-Calls und Call-Optionsscheine auf den DAX. Nach dem rasanten Anstieg auf das neue Allzeithoch kam es hier schnell zu Gewinnmitnahmen, die den Euwax-Sentiment-Index unter die Nulllinie drückten.
Trends im Handel
An der Euwax wurden heute vor allem Knock-out-Calls und Call-Optionsscheine auf Bayer gekauft. Die Aktie notierte am frühen Nachmittag bei 121,95 Euro mit 1,0 Prozent im Minus.
Bei Knock-out-Calls auf Krones kam es hingegen zur Ausführung zahlreicher Stop-loss-Orders.
Auf steigende Kurse hoffen viele Anleger in Bezug auf die Aktie von Fuchs Petrolub. Bereits am Montag hatte ein Börsenbrief hiefür Knock-out-Calls zum Kauf empfohlen.
Auf der Verkaufsseite waren Calls auf DMG Mori Seiki und die KION Group zu finden.
Börse Stuttgart TV
Gold erlebt im Jahr 2015 eine kleine Renaissance. Auf Monatssicht konnte der Preis für das Edelmetall um knapp acht Prozent zulegen. Doch viele Anleger fragen sich nun, ob das auch tatsächlich mehr als ein Strohfeuer ist. Wie sind die weiteren Aussichten für den Goldpreis zu beurteilen? Stephan Pilz von der Vermögensverwaltung Sand & Schott sprach darüber bei Börse Stuttgart TV.