Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
Einem Bericht der 'Schweiz am Sonntag' (SaS) zufolge erwägt die Schweizerische Nationalbank (SNB) eine Anhebung der Negativzinsen für den Fall, dass der Franken gegenüber dem Euro aufwertet. Dem SaS-Bericht zufolge strebt die SNB inoffiziell einen EUR/CHF-Kurs von 1,10 an. Bewege sich der Franken zum Euro in die falsche Richtung, soll der Negativzins von derzeit -0,75% auf -1,50% angehoben werden, heißt es unter Berufung auf SNB-nahe Quellen. Ein schwacher Euro und damit starker Franken schadet der auf Export angewiesenen Wirtschaft der Schweiz.
Schwächer noch als der Euro entwickelt sich der Brasilianische Real. Er hatte sich im Januar zwar wieder erholt, ist seitdem gegenüber dem Euro aber erneut stark gefallen. Gegenüber dem stärkeren US-Dollar ergibt sich noch eine wesentlich stärkere Abwertung. Angesichts der konjunkturellen Probleme hat Brasiliens Staatschefin Dilma Rousseff die Bevölkerung um Geduld gebeten und auch soziale Einschnitte angekündigt. In einer national übertragenen Fernsehansprache verlangte sie am Sonntagabend Verständnis, auch wenn "jeder das Recht habe, verärgert oder besorgt" zu sein. Sie sprach von "einigen vorübergehenden Opfern" für alle. Die Regierung hat bereits Haushaltskürzungen und die Rücknahme von Steuererleichterungen angekündigt. 2014 dürfte die Wirtschaft des Landes wenn überhaupt dann nur marginal gewachsen sein.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Der von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) berechnete Frühindikatorindex deutet auf ein stärkeres Anziehen der Konjunktur in der Eurozone und dabei insbesondere in Deutschland hin. Hier habe sich das Wachstumsmomentum jeweils spürbar zum Positiven verändert. Mit Blick auf den OECD-Raum, der insgesamt 34 Industriestaaten umfasst, spricht die Organisation von einem stabilen Wachstumspfad. Der Frühindikator für Januar erhöhte sich OECD-weit auf 100,4 von 100,3 im Dezember. Für die Eurozone legte der Wert um 0,1 auf 100,7 Punkte zu, für Deutschland auf 99,7.
EUR/USD trifft am Tief vom 20.März 2003 bei 1,0503 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste Widerstand findet sich am Tief vom 26. Januar 2015 bei 1,1097.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Jüngste Wirtschaftsdaten aus Japan sind gemischt ausgefallen. Das Bruttoinlandsprodukt enttäuschte im vierten Quartal laut endgültiger Veröffentlichung mit einem Anstieg um nur noch 0,4% im Quartalsvergleich (Konsens +0,5%, nach +0,6%). Der Überschuss in der saisonbereinigten Leistungsbilanz fiel im Januar mit 1,06 Bio. Yen ebenfalls geringer aus als erwartet (Konsens 1,16 Bio. Yen nach 850 Mrd. Yen). Positiv überraschte hingegen das Economy Watchers Sentiment, das im Februar unerwartet deutlich auf 50,1 Punkte zulegte (Konsens 46,7 nach 45,6 Zählern).
EUR/JPY trifft am Tief vom 26. Januar 2015 bei 130,15 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand lässt sich am Hoch vom 11. Februar 2015 bei 136,69 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Gegenüber dem britischen Pfund musste der Euro zuletzt kräftig Federn lassen. Seit dem Jahresbeginn hat die Einheitswährung dabei um annähernd zehn Prozent abgewertet. Nach dem Abrutschen unter die Parallele (aktuell bei 0,7556 GBP) zum Abwärtstrend seit August 2014 fiel der Euro vergangene Woche auch unter sein Ende Februar gebildetes Tief bei 0,7239 GBP. Zum Wochenbeginn ging es dann gleich zügig weiter unter die Schwelle von 0,72 GBP, deren Unterschreiten der Kurs in der letzten Woche noch gescheut hatte. Nun könnte die Marke als untergeordneter Widerstand dienen.
EUR/GBP sieht sich am Tief vom 4. Dezember 2007 bei 0,7087 der nächsten wichtigen Unterstützung gegenüber. Der nächste wichtige Widerstand liegt am Hoch vom 3. Februar 2015 bei 0,7592.
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