Espresso: DB Morning Daily: Euro nur noch knapp unter dem Jahrestief
Der Euro notiert gegenüber dem amerikanischen Dollar nur noch knapp einen Cent über dem bisherigen Jahrestief vom März. Ursächlich für den neuerlichen Schwächeanfall ist die Notenbankpolitik dies- und jenseits des Atlantiks, wie Raiffeisen-Finanzanalyst Jörg Angele erklärt. In den Vereinigten Staaten verdichteten sich die Anzeichen dafür, dass die Notenbank den Leitzins Mitte Dezember anheben werde und damit die mittlerweile sieben Jahre andauernde Nullzinspolitik beende. Auf der anderen Seite hätten hochrangige EZB-Vertreter den Markt in den letzten Tagen darauf vorbereitet, dass die Geldpolitik für den Euroraum auf der nächsten Sitzung Anfang Dezember nochmals gelockert werden solle. Wahrscheinlich sei eine Senkung des Einlagesatzes noch tiefer in den negativen Bereich sowie eine Ausweitung und/oder Verlängerung des Anleiheankaufprogramms, heißt es weiter.
"Die Fed dürfte den Leitzins im nächsten Jahr weiter anheben. Somit zeichnet sich für 2016 eine deutlich divergierende Geldpolitik zwischen den USA und dem Euroraum ab. In der Folge dürfte der Euro gegenüber dem Dollar auch im nächsten Jahr unter Druck bleiben. Ein Erreichen der Parität, also eines Wechselkurses von 1:1, halten wir zumindest vorübergehend für wahrscheinlich", so Angele.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex (PMI) ist im November deutlich stärker gesunken als erwartet. Der Index fiel überraschend auf 48,7 Punkte und rutschte damit bereits zum sechsten Mal in diesem Jahr unter die eine wirtschaftliche Kontraktion signalisierende Marke von 50 Punkten. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Rückgang auf 54,0 Punkte gerechnet, nach 56,2 Punkten im Oktober. Der deutliche Rückgang des im Großraum Chicago ermittelten Einkaufsmanagerindex geht insbesondere auf das Konto des Subindex für Auftragseingänge.
EUR/USD trifft am Tief vom 13. März 2015 bei 1,0459 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand findet sich am Hoch vom 12. November 2015 bei 1,0830.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die zu Wochenbeginn aus Japan gemeldeten Daten aus der Industrie sind schwächer ausgefallen als erwartet, während sich die japanischen Verbraucher in Shoppinglaune zeigten. So ist die Industrieproduktion im Oktober laut vorläufigen Daten um 1,4% im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs von 1,8% gerechnet, nach 1,1% im September. Die Einzelhandelsumsätze kletterten im Oktober auf Jahressicht um 1,8%, nach einem Rückgang um 0,1% im September. Erwartet worden war hier im Konsens lediglich ein Plus von 0,9%.
EUR/JPY trifft am Tief vom 14. April 2015 bei 126,05 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand lässt sich am Hoch vom 9. November 2015 bei 133,20 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Die am Montag aus Großbritannien gemeldeten Wirtschaftsdaten sind unterschiedlich ausgefallen. Während die Geldmenge M4 im Oktober mit einem Anstieg um 0,6% im Monatsvergleich stärker als erwartet zulegte (Konsens -0,2%, nach einem Rückgang um 1,0% im September), enttäuschten die BoE-Hypothekengenehmigungen im Oktober mit einem Wert von 69.630. Analysten hatten im Konsens mit einem Anstieg auf 70.000 gerechnet, nach 69.010 im September. Die britischen Verbraucherkredite sind im Oktober um 4,8 Mrd. Pfund gestiegen, nach 4,9 Mrd. Pfund im September.
EUR/GBP sieht sich am Tief vom 20. Juli 2015 bei 0,6930 der nächsten wichtigen Unterstützung gegenüber. Der nächste markante Widerstand liegt am Hoch vom 6. November 2015 bei 0,7197.
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