Espresso: DB Morning Daily: Umfangreichere Konjunkturspritze als gedacht
Kürzlich hatte es noch so ausgesehen, als würde die EU-Kommission an Spanien und Portugal ein Exempel statuieren, nachdem beide Länder mit ihren Staatsschulden gegen den europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt verstoßen. Doch nun scheint sich die Europäische Union ein weiteres Mal als zahnloser Tiger zu erweisen. Die EU-Kommission hat überraschend entschieden, gegen keines der beiden Länder eine Geldbuße zu verhängen und verweist auf wirtschaftspolitische Herausforderungen für beide Defizitsünder. Die EU-Finanzminister haben zehn Tage Zeit, um dagegen Einspruch zu erheben. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte sich Berichten zufolge bereits für die Entscheidung stark gemacht.
Sowohl Spanien als auch Portugal haben ihre Haushaltsziele 2015 deutlich verfehlt und zudem zu wenig unternommen, um die Defizitvorgaben einzuhalten, so der Konsens der Kommission und der EU-Mitgliedstaaten. Eigentlich wären in diesem Fall Strafzahlungen von bis zu 0,2% des BIP vorgesehen. Portugal hätte demnach 200 Mio. Euro und Spanien über 2 Mrd. Euro bezahlen müssen. Spanien und Portugal droht allerdings ein Einfrieren von Geldern aus dem EU-Strukturfonds.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die US-Auftragseingänge langlebiger Güter sind im Juni deutlich stärker gefallen als erwartet. Wie das US-Handelsministerium am Mittwoch mitteilte, sanken die Auftragseingänge im vergangenen Monat überraschend deutlich um 4,0% im Monatsvergleich. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 1,1% gerechnet, nach einem Minus um 2,8% im August (abwärts revidiert von -2,3%). Exklusive des schwankungsanfälligen Transportsektors gingen die Auftragseingänge im September um 0,5% zurück. Ohne den Rüstungsbereich betrug das Minus 3,9%.
Unterhalb des Tiefs vom 24. Juni 2016 bei 1,0906 findet sich die nächste wichtige Unterstützung am Tief vom 10. März 2016 bei 1,0820. EUR/USD trifft an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 1,1431 und vom 3. Mai 2016 bei 1,1616 auf die nächsten wichtigen Widerstände.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Das geplante Konjunkturpaket der japanischen Regierung soll nun doch umfangreicher ausfallen als am Markt erwartet. Wie der japanische Premierminister Shinzo Abe am Mittwoch bekannt gab, soll das es ein Volumen von rund 28 Bio. Yen (265,3 Mrd. US-Dollar) haben. Ziel ist es, die strauchelnde Wirtschaft des Landes zu unterstützen. In früheren Meldungen waren 20 Bio. Yen als mögliches Volumen des Konjunkturpaketes genannt worden.
EUR/JPY trifft am Tief vom 24. Juni 2016 bei 109,38 sowie am Tief vom 28. November 2012 bei 105,25 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 122,00 und 12. Mai 2016 bei 124,65 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Die britische Wirtschaft ist im zweiten Quartal stärker gewachsen als erwartet. Wie die britische Statistikbehörde am Mittwochvormittag meldete, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den drei Monaten bis Ende Juni um 0,6% gegenüber dem Vorquartal. Analysten hatten im Konsens auf dieser Basis lediglich mit einem Zuwachs um 0,5% gerechnet, nach einem BIP-Anstieg um 0,4% im ersten Quartal. Auf Jahressicht liegt das BIP-Plus aktuell bei 2,2%, nach 2,0% im Vorquartal.
EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 6. Juli 2016 bei 0,8627 und 1. August 2013 bei 0,8770 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Hoch vom 7. April 2016 bei 0,8117 sowie am Hoch vom 16. Juni 2016 bei 0,7995.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – EUR/SEK
Rückblick: Der Euro steigt gegenüber der Schwedischen Krone weiter. Nach einer Spitze über 9,60 SEK im Februar und einem Rückschlag auf 9,20 SEK im März waren die Notierungen im April auf beinahe 9,10 SEK gefallen, bevor sie sich im Mai wieder bis auf 9,38 SEK erholen konnten. Nach einer Korrektur stieg der Euro weiter, bevor er während des Brexit-Schocks kurzzeitig fast wieder 9,60 SEK erreichte. Auch im Juli befindet er sich weiter im Aufwind.
Charttechnischer Ausblick: Inzwischen konnte die Gemeinschaftswährung die Marke von 9,50 SEK überwinden und setzt ihren Anstieg weiter fort.
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