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Die IEA 'versaut' den Tag, Goldman Sachs rettet beinahe den der Erste Group und iPhone-Boom lässt AT&S komplett kalt

Zum dritten Mal en suite ein Verlust von mehr als 0,7 Prozent im ATX - das hatten wir zuletzt Mitte Juni - und heute. Dabei hatte der Tag noch verhältnismäßig gut begonnen. Denn am Montag hatten Kommentare des Notenbankchefs von Boston, Eric Rosengren, Europas Börsen deutlich ins Minus gedrückt. Rosengren hatte sich gegen eine zu lang anhaltende lockere Geldpolitik ausgesprochen. Jüngste Äußerungen der US-Notenbankerin Lael Brainard sorgten nun für Entspannung. Brainard hatte sich für eine nur vorsichtige Rückführung der lockeren Geldpolitik ausgesprochen - und da mit Brainard nun jene Periode im Vorfeld einer FED-Sitzung beginnt, in der sich die Notenbanker NICHT mehr zur Zinspolitik äußern, wurde ihren Worten besonderes Gehör geschenkt. Auch China spielte mit: Sowohl Industrieproduktion als auch Einzelhandel legten stärker als erwartet zu. Die Industrieproduktion stieg um 6,3 Prozent zum Vorjahr, der Einzelhandel kletterte im August sogar um 10,6 Prozent. Ein wenig nagte an diesem Fundament dann bereits der ZEW-Index. Die vom ZEW-Institut erhobenen Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im September nicht verändert und lag wie im Vormonat bei 0,5 Punkten - Analysten hatten mit 2,5 Punkte gerechnet. Endgültig zum Einsturz brachte das Gebilde dann die IEA. Der Internationalen Energiebehörde zufolge wird das Öl-Angebot die Nachfrage bis ins erste Halbjahr 2017 hinein übersteigen. Die Nachricht kam überraschend, hatte die Agentur doch noch vor wenigen Wochen ein Ende des Überangebots noch 2016 vorausgesagt. Öl ging's flugs tiefer - mit diesem natürlich auch Ölwerte - aber mit den IEA-Äußerungen tauchten natürlich auch wieder Konjunktursorgen auf. Flugs ging's für Zykliker und Finanzwerte nach unten. Ausnahme unter den Finanzwerten war die Erste Group (verlor auch, aber nur leicht). Wohl nicht, da diese ab heute für Do&Co Market Maker macht - wobei auch diese gegen den Markt zulegte -, vielleicht aber da die Aktie von Goldman Sachs in eine Top-5-Liste europäischer Dividenden-Bankaktien aufgenommen wurde - mit ING, BNP Paribas, KBC und Santander - mehr zu Dividenden und anderen Bewertungsziffern europäischer Branchenvertreter finden Sie unter related stories.

Flughafen Wien verlor 2,49 Prozent: Am Flughafen Wien wurden im August 2,39 Millionen Fluggäste befördert. Mit einem Plus von 0,2 Prozent waren das in etwa gleich viele wie im Vergleichsmonat des Vorjahres.

Schlechter als der Markt, und viel schlechter als die Konkurrenz performte AT&S. Dem Sektor half die Meldung von Sprint, dass die Vorbestellungen für die siebte Generation des Apple-Smartphones fast vier Mal so hoch wie diejenigen für das iPhone 6 vor einem Jahr sind.