Espresso: DB Morning Daily: Das britische Haushaltsloch
Die US-Notenbank hat ihre Geldpolitik im September wie erwartet nicht verändert und den Leitzins in der Spanne von 0,25 bis 0,50% belassen. Gleichzeitig deutete Fed-Präsidentin Janet Yellen eine Zinserhöhung bis zum Jahresende an. Wenn sich der Arbeitsmarkt wie bisher erhole und sich keine deutliche Verschlechterung der Wirtschaftslage abzeichne, sei im laufenden Jahr noch mit einer Zinserhöhung zu rechnen, sagte Yellen auf der Pressekonferenz. Der Arbeitsmarkt verbessere sich weiter und die Stellenzuwächse seien solide. Yellen rechnet mit einem Anstieg der Inflation Richtung 2% in den nächsten 2 bis 3 Jahren.
Drei Mitglieder des Offenmarktausschusses (Esther George, Loretta Mester und Eric Rosengreen) hatten für eine Zinserhöhung bereits in dieser Woche gestimmt. Die große Mehrheit der Mitglieder des Offenmarktausschusses rechnet mit einer Zinserhöhung bis zum Jahresende. Gleichzeitig wurden die mittel- bis langfristigen Erwartungen für Zinserhöhungen nach unten geschraubt. In den kommenden Jahren werden jeweils nur zwei bis drei Zinserhöhungen erwartet. Die Notenbank kommuniziert einen deutlich abgeflachten Zinspfad. Die Prognose für den Leitzins im laufenden Jahr wird zu den Erwartungen im Juni um 0,3% zurückgenommen und auch für die nächsten beiden Jahre (2017 -0,5%, 2018 -0,5%) ist die Notenbank deutlich weniger optimistisch als noch vor drei Monaten. Der Kurs des US-Dollars schwächte sich nach dem Entscheid nur zeitweise ab.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die US-Hypothekenanträge sind in der vergangenen Woche gesunken. Wie die Mortgage Bankers Association of America (MBA) am Mittwoch meldete, lag der Rückgang in der Woche bis zum 16. September 2016 bei 7,3% im Wochenvergleich. In der Vorwoche war auf dieser Basis ein Anstieg um 4,2% gemeldet worden. Die wöchentlich von der MBA erhobenen Daten geben einen Hinweis auf die Entwicklung des US-amerikanischen Immobilienmarktes. Befragt werden Sparkassen sowie Hypotheken- und Geschäftsbanken.
EUR/USD trifft an den Hochs vom 18. August 2016 bei 1,1366 und 23. Juni 2016 bei 1,1431 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 5. August 2016 bei 1,1043 und 24. Juni 2016 bei 1,0906.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Der Überschuss in der japanischen Handelsbilanz ist im August saisonbereinigt auf 410,00 Mrd. Yen gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem stärkeren Zuwachs auf 500,00 Mrd. Yen gerechnet, nach 317,6 Mrd. Yen im Juli. Unbereinigt ergibt sich angesichts weniger stark gesunkener Ex- als Importe mit 18,71 Mrd. Yen das erste Außenhandelsdefizit seit Mai. Die Ausfuhren gingen auf Jahressicht um 9,6% zurück, während die Einfuhren um 17,3% fielen. Im Juli war unbereinigt ein Überschuss von 202,3 Mrd. Yen angefallen.
EUR/JPY trifft am Tief vom 24. Juni 2016 bei 109,38 sowie am Tief vom 28. November 2012 bei 105,25 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 122,00 und 12. Mai 2016 bei 124,65 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Das britische Haushaltsloch ist im August nicht so groß ausgefallen wie erwartet. Wie die britische Statistikbehörde ONS am Mittwochvormittag mitteilte, lag der öffentliche Finanzierungsbedarf im vergangenen Monat bei 10,1 Mrd. Pfund. Analysten hatten im Konsens mit einer etwas größeren Finanzierungslücke von 10,3 Mrd. Pfund gerechnet, während im Vormonat Juli noch ein Haushaltsüberschuss von 2,4 Mrd. Pfund gemeldet worden war.
Oberhalb des Hochs vom 16. August 2016 bei 0,8725 sieht sich EUR/GBP am Hoch vom 25. Februar 2013 bei 0,8815 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Hoch vom 6. September 2016 bei 0,8331 sowie am Hoch vom 14. Juli 2016 bei 0,8247.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – EUR/CAD
Rückblick: Der Euro hat gegenüber dem Kanadischen Dollar zurückgesetzt. Andeutungen einer geldpolitischen Lockerung seitens der EZB hatten den Euro zu Jahresbeginn geschwächt. Von einem Rückschlag bis in den Bereich von 1,42 CAD erholte sich der Euro im Mai wieder und erreichte das Niveau seiner Seitwärtsbewegung vom März. Ein Schub über 1,45 CAD verlieh ihm Ende Juli weiteren Auftrieb. Im August gab er dann zunächst wieder nach, bevor sich eine Seitwärtsbewegung ausbildete. Aus dieser brach er im September nach oben aus und erreichte unterhalb von 1,49 CAD in der Spitze.
Charttechnischer Ausblick: Ein Rücksetzer hat den Euro wieder unter 1,47 CAD gedrückt, wo er nun nach Halt sucht.
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