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Im Vergleich zur Emission Officefirst ist CA Immo eine Okkasion - und die Immofinanz...

Am 14. Oktober ist es soweit. Dann soll das heuer zweitgrößte deutsche IPO erstmals Börsenluft schnuppern - dann ist die Handelsaufnahme im geregelten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) 14. Oktober geplant. Der nach innogy (RWE-Abspaltung) zweitgrößte Börsengang des Jahres soll den Eigentümern bis zu 920 Mio. Euro einbringen. Officefirst, das ehemalige strategische Kernportfolio der IVG, wäre damit knapp 1,9 Milliarden Euro wert. Die Zeichnungsfrist endet am 13. Oktober - die Aktien gibt es in einer Preisspanne zwischen 21 und 23 Euro je Stück.

Das Management will die Aktie von Anfang an als Dividendenpapier positionieren: so sollen heuer 50 Prozent des operativen Gewinns aus den Mieteinnahmen (FFO) und in den folgenden Jahren 65 bis 70 Prozent als Dividende ausbezahlt werden. 2017 möchte man sich in eine REIT-Aktiengesellschaft umwandeln.

Ein ‘Klumpenrisiko-Schicksal’. Officefirst verwaltet deutschlandweit rund 100 Büroimmobilien (nachdem der Mutterkonzern IVG vor rund drei Jahren in die Pleite rutschte, kauften diverse Hedge und Private Equity-Fonds die Schulden auf, die im Zuge der Sanierung teils in Eigenkapital gewandelt wurden - die drei IVG-Bereiche wurden je in eigenen Gesellschaften konzentriert, Immobilien bei Officefirst). Darunter ist auch der riesige Geschäftskomplex ‘Squaire’ am Frankfurter Flughafen, für den sich separate Verkaufspläne in der Vergangenheit mehrfach zerschlagen hatten. Der Squaire war mit ein Grund, warum die Vorgängerfirma IVG in die Pleite schlitterte - die Baukosten liefen aus dem Ruder und dafür war dann das Megaprojekt für den Gesamtkonzern in Summe zu groß. Derart große Projektentwicklungen soll es nicht mehr geben.

Österreich-Lehren. Interessant ist die Preisfindung der Officefirst-Aktie natürlich auch für österreichische Immobilienaktien - CA Immo und Immofinanz haben etwa große Büro-Assets in Deutschland (und wollen diesen Bereich weiter ausbauen), aber auch s Immo und UBM sind am Markt vertreten ...

Am vergleichbarsten ist hier sicher die CA Immo - mit einer weniger guten Nachricht für potenzielle Officefirst-Anleger: die Österreicher (alle - siehe Grafik) sind im Vergleich deutlich günstiger bewertet. Selbst wenn die CA Immo in etwa 15 Prozent auf rund 20 Euro zulegt und dann dem Bewertungsschnitt der Peergroup entsprechen würde, wäre die Aktie im Vergleich zur Officefirst noch immer günstiger bewertet