Espresso: DB Morning Daily: Die vielen Baustellen Chinas
Chinas Wirtschaft hat viele Baustellen: Da wären die drohende Überhitzung des Immobilienmarkts, die immense Verschuldung der Unternehmen, der schwache Binnenmarkt, und die Überkapazitäten in der Schwerindustrie. Gestern kam eine weitere hinzu: Die chinesischen Zollbehörden meldeten, dass die in US-Dollar bewerteten Exporte im September mit einem Minus von 10,0% im Vergleich zum Vorjahresmonat weitaus schwächer als erwartet ausgefallen sind. Auch die Importe gaben im September gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,9% nach. Im August war hier noch ein Plus von 2,0% im Vorjahresvergleich verzeichnet worden.
Zu schaffen machte der chinesischen Außenwirtschaft die schwache Nachfrage auf den Weltmärkten. Besonders in Europa und den USA seien bedingt durch den geplanten Brexit und die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen viele Kunden verunsichert und würden sich mit neuen Aufträgen zurückhalten, sagte David Qu, Analyst der australischen ANZ-Bank. Andererseits könnten die schwachen Daten einen Trend bescheinigen, der der Globalisierung geschuldet ist. Die Löhne in China steigen, die internationalen Firmen suchen billigere Produktionsstätten. "Die Wettbewerbssituation wird immer schwieriger", bestätigt der Pekinger Wirtschaftsprofessor Hu Xingdou. Die Exporte stünden unter Druck, weil wegen steigender Löhne in China immer mehr Produzenten auf Indien oder andere Länder in Südostasien ausweichen würden.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in der Woche zum 8. Oktober unverändert geblieben. Die Anzahl lag wie schon eine Woche zuvor bei 246.000. Es handelt sich dabei um den niedrigsten Wert seit 1973. Erwartet wurden 254.000 Erstanträge. Die fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe verharren unverändert bei 2,05 Mio. Volkswirte hatten diesen Wert erwartet, nach 2,06 Mio. in der Vorwoche. Die am vergangenen Freitag gemeldete Arbeitslosenquote in den USA liegt bei 5,0%.
EUR/USD trifft an den Hochs vom 18. August 2016 bei 1,1366 und 23. Juni 2016 bei 1,1431 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 5. August 2016 bei 1,1043 und 24. Juni 2016 bei 1,0906.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Japans Dienstleistungssektor-Index ist im August unverändert geblieben. Im Juli wurde noch ein kleiner Anstieg des Konjunkturindikators um 0,3% im Vormonatsvergleich gemessen. Die Prognose der Volkswirte lag bei -0,2%. Die Kreditvergabe in Japan hingegen ist im September im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,2% gestiegen. Im August war ein Anstieg um 2,0% ermittelt worden. Augenscheinlich gelingt es der Bank of Japan (BoJ) trotz ihrer ultraexpansiven Geldpolitik nicht, die Kreditvergabe zu verbessern, damit die Wirtschaft zu beleben und der hartnäckigen Deflation in Japan ein Ende zu setzen.
EUR/JPY trifft am Tief vom 21. September 2016 bei 112,05 sowie am Tief vom 24. Juni 2016 bei 109,38 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 21. Juli 2016 bei 118,47 und 23. Juni 2016 bei 122,00 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Ungeachtet des Brexit-Votums mit allen seinen wirtschaftlichen Unwägbarkeiten ist der für Großbritannien ermittelte RICS-Hauspreissaldo im September auf 17,0 Punkte gestiegen. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 14,0 Punkte erwartet, nachdem im August 13,0 Punkte erreicht wurden. Wirtschaftsforschern am Immobilienmarkt zufolge zieht die Nachfrage nach Immobilien im Vereinigten Königreich zum ersten Mal seit Februar wieder kräftig an. Die Anfragen potentieller Käufer haben sich zuletzt um 8% zum Vormonat erhöht, zeigt eine Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts UK Residential Market Survey.
EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 26. Januar 2009 bei 0,9528 und vom 30. Dezember 2008 bei 0,9807 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Tief vom 6. September 2016 bei 0,8331 sowie am Tief vom 14. Juli 2016 bei 0,8247.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – EUR/NOK
Rückblick: Der Euro tut sich gegenüber der Norwegischen Krone weiter schwer. Im Juni und Juli war er moderat bis in den Bereich von auf 9,50 NOK gestiegen. Im August kam es dann zu einer Richtungsänderung, die den Wert der Gemeinschaftswährung kurzzeitig bis unter 9,15 NOK drückte. Eine Rückkehr zu 9,35 NOK währte im September nicht lange. Die Entscheidung der norwegischen Zentralbank, den Leitzins unverändert bei 0,5% zu belassen, setzte dem Euro im September zu und drückte ihn bis auf 8,90 NOK.
Charttechnischer Ausblick: Nach einer Rückkehr über 9,00 NOK gelingt es dem Euro nun nicht so recht, das Aufwärtsmomentum aufrecht zu erhalten.
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