Espresso: DB Morning Daily: Helikoptergeld
Immer häufiger denken Volkswirte und Politiker in Japan und in der Eurozone über den Einsatz von Helikoptergeld nach, um die Inflation und in der Folge das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Angesichts von hohen Verschuldungsraten, Haushaltsdefiziten, Deflation, dem demografischen Wandel und ungelöster politischer Fragen dürften die Erfolgschancen dieses geldpolitischen Instruments eher gering sein. Zu dieser Einschätzung kommt Ben Bennett, Head of Credit Strategy beim britischen Vermögensverwalters Legal & General Investment Management (LGIM).
"Statt der Gefahr einer dauerhaften Stagnation sehen wir zunehmend die Gefahr einer dauerhaften Strangulierung der Märkte durch immer extremere Formen der Geld- und Fiskalpolitik", warnt Bennett. "Dadurch wird sich die Schlinge nur noch fester zuziehen. Es wird daher keine Alternative zu zugegebenermaßen schwierigen Strukturreformen geben, die einhergehen werden mit hohen Schwankungen der Vermögenspreise." Nach Beobachtung von Bennett haben es die politischen Entscheidungsträger in vielen Ländern bislang vermieden, notwendige Strukturreformen einzuleiten, und stattdessen mit einer Lockerung der Fiskal- und Geldpolitik versucht, Zeit zu gewinnen. "Was die Situation eher verschlechtert hat", so Bennett.
FX-Quickcheck: EUR/USD
James Bullard, Chef des Notenbankbüros in St. Louis, erwartet, dass niedrige Zinsen die Finanzwelt auch in den kommenden zwei bis drei Jahren prägen werden. Die Leitzinsen würden noch für eine längere Zeit auf außergewöhnlich niedrigem Niveau bleiben, so Bullard gestern. Allerdings verwies er gleichzeitig darauf, dass ein Ende des Quantitative Easing in Sicht ist. Denn ohne Rohstoff- Effekte liege die Inflation nahe am Ziel der Federal Reserve und die Arbeitslosigkeit sei am langfristigen Ziel angekommen, erklärte der Notenbanker.
EUR/USD trifft unterhalb des Tiefs vom 10. März 2016 bei 1,0820 am Tief vom 5. Januar 2016 bei 1,0709 auf die nächste wichtige Unterstützung. Die nächsten wichtigen Widerstände finden sich an den Hochs vom 18. August 2016 bei 1,1366 und 23. Juni 2016 bei 1,1431.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die Stimmung in der japanischen Wirtschaft hat sich im Oktober aufgehellt. So ist der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Oktober laut vorläufigen Daten überraschend deutlich auf 51,7 Punkte gestiegen. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs auf 50,6 Punkte gerechnet, nach 50,4 Punkten im Vormonat. Der Überschuss in der japanischen Handelsbilanz ging im September saisonbereinigt nur leicht auf 350 Mrd. Yen zurück. Erwartet worden war hier im Schnitt ein stärkerer Rückgang auf 210 Mrd. Yen, nach zuvor 360 Mrd. Yen.
Unterhalb des Tiefs vom 21. September 2016 bei 112,05 trifft EUR/JPY am Tief vom 24. Juni 2016 bei 109,38 auf die nächste wichtige Unterstützung. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 2. September 2016 bei 116,37 und 21. Juli 2016 bei 118,47 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Der monatlich von der Confederation of British Industry (CBI) erhobene Bericht zu den Industrie-Trends ist schlechter ausgefallen als erwartet. Der Index, der die Auftragseingänge von Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe misst, fiel im Oktober mit -17 Punkten überraschend weiter in den negativen Bereich. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einer leichten Erholung auf -2 Punkte gerechnet, nach -5 Punkten im Vormonat September.
EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 7. Oktober 2016 bei 0,9326 und vom 26. Januar 2009 bei 0,9528 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Tief vom 28. September 2016 bei 0,8587 sowie am Tief vom 6. September 2016 bei 0,8331.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – EUR/NOK
Rückblick: Der Euro stabilisiert sich gegenüber der Norwegischen Krone. Im Juni und Juli war er moderat bis in den Bereich von 9,50 NOK gestiegen. Im August kam es dann zu einer Richtungsänderung, die den Wert der Gemeinschaftswährung kurzzeitig bis unter 9,15 NOK drückte. Eine Rückkehr zu 9,35 NOK währte im September nicht lange. Die Entscheidung der norwegischen Zentralbank, den Leitzins unverändert bei 0,5% zu belassen, setzte dem Euro im September zu und drückte ihn bis auf 8,90 NOK.
Charttechnischer Ausblick: Inzwischen ist bei 8,90 NOK ein Doppeltief entstanden, das Tradern als Hinweis auf eine Wende dienen könnte.
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