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US-Börsen - Gewinne nach positiven Konjunkturdaten


Die New Yorker Aktienbörse hat am Montag mit etwas festeren Kursen geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index stieg 38,47 Punkte oder 0,48 Prozent auf 8.116,03 Einheiten. Der S&P-500 Index gewann 4,62 Punkte (plus 0,56 Prozent) auf 836,57 Zähler. Der Nasdaq Composite Index erhöhte sich um 12,17 Einheiten oder 0,82 Prozent auf 1.489,46 Zähler.

Neben der Riesenübernahme im Pharmasektor von Wyeth durch Pfizer standen auch erneut die Automobiltitel im Mittelpunkt. Die jüngsten Daten wie die Frühindikatoren und Verkäufe bestehender Häuser waren zudem am Nachmittag besser als erwartet ausgefallen und gaben dem Markt Börsianern zufolge damit einen positiven Schub.

"Der Markt ist der wirtschaftlichen Entwicklung etwa sechs Monate voraus und wir beginnen, Marktteilnehmer zu sehen, die anfangen sich zu fragen, was die Zukunft bringen mag", sagte ein Analyst. Wenn man all die kleinen positiven Nachrichten zusammenaddiere, könne man sich eine deutlich positivere Geschichte für die Zukunft zusammenbauen als das, was man gerade habe, fügte der Experte hinzu.

Im Handelsverlauf war der Dow Jones jedoch kurzzeitig ins Minus gedreht. Marktteilnehmer machten für den kurzen Schwächeanfall vor allem die anhaltenden Sorgen über den Finanzsektor verantwortlich.

Der Sammelindex der Frühindikatoren war im Dezember überraschend um 0,3 Prozent zum Vormonat geklettert. Das war der erste Anstieg seit Juni 2008. Ökonomen hatten im Schnitt einen Rückgang um 0,3 Prozent erwartet. Die Verkäufe bestehender Häuser hatten im Dezember ebenfalls überraschend zugelegt. Auf das Jahr hochgerechnet war die Zahl um 6,5 Prozent auf 4,74 Millionen Einheiten geklettert. Die Daten fielen nach Einschätzung der Helaba durch die Bank überraschend positiv aus.

Für Aufsehen sorgte vor allem eine der größten Firmenübernahmen seit Jahren und die bedeutendste seit dem Ausbruch der Finanzkrise: Der weltgrößte Pharmakonzern Pfizer will den Konkurrenten Wyeth für 68 Milliarden US-Dollar kaufen. Der Pfizer-Kurs reagierte mit einem deutlichen Abschlag von 10,32 Prozent auf 15,65 Dollar. Wyeth hatte sich größtenteils zwar im Plus halten können, ging aber letztendlich mit einem leichten Verlust von 0,80 Prozent bei 43,39 Dollar aus dem Handel.

Unterdessen stellen sich die US-Automobilzulieferer auf eine weitere Zuspitzung der Lage ein und bereiten sich einem Zeitungsbericht zufolge auf mögliche Insolvenzverfahren vor. Laut "Wall Street Journal" (verpflichteten eine Reihe von Unternehmen der zweiten Reihe Berater, um die Überlebenschancen der Firmen zu sondieren. Nachdem die beiden großen US-Autohersteller General Motors (GM) und Chrysler nur noch dank Staatskrediten am Leben erhalten werden und weitere staatliche Hilfen unsicher sind, habe die ehemalige Ford-Tochter Visteon Experten mit der Prüfung eines möglichen Insolvenzverfahrens beauftragt, hieß es weiter. Die Visteon-Aktie brach um 31,82 Prozent auf 0,15 Dollar ein. Die Titel der ehemaligen Mutter Ford schossen dagegen um 7,78 Prozent auf 1,94 Dollar in die Höhe.

Mit 3,15 Prozent auf 3,38 Dollar ging es unterdessen für die Papiere von General Motors (GM) abwärts. Der ums Überleben kämpfende US-Autobauer streicht weitere rund 2.000 Stellen und plant zusätzliche befristete Werksschließungen. In rund der Hälfte der 24 GM-Fabriken in Nordamerika sollen im zweiten und dritten Quartal die Bänder für eine Woche oder länger stillstehen. Das bestätigte ein GM-Sprecher US-Medien am Montag auf Anfrage.

Die Aktien des weltgrößten Baumaschinenherstellers Caterpillar machten mit einem Kurseinbruch von 8,38 Prozent auf 32,67 Dollar von sich reden. Caterpillar rechnet wegen der weltweiten Wirtschaftskrise im laufenden Jahr mit einem deutlichen Umsatzeinbruch und will weltweit 20.000 Stellen streichen.

Die Aktien von McDonald's konnten ihre anfänglichen Verluste abbauen und arbeiteten sich um 0,65 Prozent auf 58,40 Dollar vor. Die weltgrößte Schnellrestaurantkette hatte 2008 der Finanzkrise getrotzt und deutlich mehr verdient als vor einem Jahr.

Sprint Nextel sorgte mit der Ankündigung, bis zu 8.000 Stellen streichen zu wollen, ebenfalls für Gesprächsstoff. Damit würden beim drittgrößten US-Mobilfunkanbieter etwa 14 Prozent seiner gesamten Belegschaft wegfallen. Die Lohnkosten könnten dadurch um 1,2 Milliarden Dollar pro Jahr gesenkt werden, teilte Sprint mit. Die Titel kletterten um 1,22 Prozent auf 2,49 Dollar.

Der weltgrößte Baumarkt-Betreiber Home Depot streicht angesichts eines Nachfragerückgangs in der Wirtschaftskrise 7.000 Arbeitsplätze. Das entspreche etwa zwei Prozent der Belegschaft, betonte der US-Konzern. Die Aktien gewannen 4,65 Prozent auf 22,73 Dollar hinzu.

Mit positiven Nachrichten konnte der Ölfeldexperte Halliburton aufwarten: Das Unternehmen meldete für das vierte Quartal einen Nettogewinn von 468 Millionen Dollar oder 0,53 Dollar je Aktie. Ohne Einmaleffekte lag der Gewinn hingegen bei 0,82 Dollar je Anteilsschein und war damit höher als von Experten erwartet. Die Papiere kletterten um 3,40 Prozent auf 18,87 Dollar.

General Electric (GE) verteuerten sich um 3,24 Prozent auf 12,42 Dollar. Investoren reagierten freundlich auf die Entscheidung der Ratingagentur Standard & Poor's, dass sie das Kreditrating des Konzerns nicht kürzen werde.

Unter den Finanzwerten gehörten die Papiere von Regions Financial mit einem Minus von 12,02 Prozent auf 4,02 Dollar zu den größten Verlierern, nachdem der einflussreiche Analyst Richard Bove von Ladenburg Thalmann erklärte, das Unternehmen könne seine Dividende möglicherweise um 90 Prozent senken. Die Frage, ob Banken noch mehr Kapital brauchten, lastete zudem auf dem Markt. "Es ist die alte Geschichte", sagte ein weiterer Experte. (Forts.) ste



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