ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow tritt auf der Stelle - Nasdaq etwas erholt
NEW YORK (dpa-AFX) - In den USA haben sich die technologielastigen
Nasdaq-Börsen am Montag etwas von ihren deutlichen Verlusten seit
Monatsbeginn erholt. Der Dow Jones Industrial dagegen
kam nicht vom Fleck. Der bekannteste Wall-Street-Index hat
allerdings seit Anfang August auch deutlich weniger nachgegeben als
die Nasdaq-Indizes.
Robuste US-Konjunkturdaten und ein Protokoll der US-Notenbank Fed,
das alle Optionen für künftige geldpolitische Maßnahmen offen ließ,
hatten zuletzt Befürchtungen über weitere Leitzinsanhebungen
verstärkt. Technologiewerte gelten als besonders empfindlich, was
steigende Zinsen betrifft. Auf die Stimmung an den Börsen weltweit
drücken zudem auch schwache Wirtschaftsdaten aus China, der weltweit
zweitgrößten Volkswirtschaft.
Der Dow beendete den Tag 0,11 Prozent schwächer auf 34 463,69
Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es indes um
0,69 Prozent auf 4399,77 Zähler nach oben. Der überwiegend mit
Technologiewerten bestückte Nasdaq 100 gewann 1,65
Prozent auf 14 936,69 Punkte. Er hatte seit Monatsbeginn rund sechs
Prozent eingebüßt, während es für den Dow nur um drei Prozent
abwärts gegangen war.
"Die Wachstumslokomotive China hat die Fahrt verlangsamt, und die
Sorge darüber, dass dies auch ein Bremsklotz für die Weltkonjunktur
sein könnte, ist groß", schrieb Christian Henke vom Handelshaus IG.
Zudem gelte eine Zinspause in den USA nicht mehr als sichere Sache.
Hinweise auf die zukünftige Geldpolitik in den Vereinigten Staaten
könnte es Ende der Woche geben, wenn in Jackson Hole im
US-Bundesstaat Wyoming das alljährliche Notenbanker-Treffen
stattfindet. Auch vom Chef der Federal Reserve, Jerome Powell, wird
eine Rede erwartet.
Unter den Einzelwerten gewann die Tesla -Aktie 7,3
Prozent, womit sie zu den stärksten Werten im Nasdaq-Auswahlindex
zählte. Allerdings hatte sie seit Monatsbeginn auch kräftig Federn
gelassen. Bis vergangenen Freitag war es um rund 20 Prozent abwärts
gegangen. Für Nvidia ging es vor dem am Mittwoch
erwarteten Zahlenwerk des Entwicklers von Grafikprozessoren um 8,5
Prozent nach oben. Die im August bisher erlittenen Verluste sind
damit nun wieder ausgebügelt.
Noch stärker legte die Moderna -Aktie zu, die um 9,3
Prozent stieg. Nachdem der Covid-Impfstoffhersteller bislang ein
schwieriges Jahr hatte, forderte nun ein Regierungsbeamter die
Amerikaner auf, im Herbst ihre Corona-Impfung auffrischen zu lassen.
Biontech gewannen 6,5 Prozent und Pfizer
1,0 Prozent.
Für Regeneron ging es um 3,9 Prozent nach oben. Hier
half zusätzlich, dass das Unternehmen in den USA die Zulassung für
eine höher dosierte Variante des Augenmedikaments "Eylea" erhalten
hat. Noch im Juni hatte die FDA eine Genehmigung für die höher
dosierte Variante wegen ausstehender Fragen im Zusammenhang mit
Problemen bei einem Abfüller verweigert.
Palo Alto blieben allerdings unangefochten an der
Spitze des Nasdaq 100, wo sie um 14,8 Prozent zulegten. Das
Zahlenwerk und vor allem auch der Ausblick des
IT-Sicherheitsunternehmens seien wesentlich besser als befürchtet
ausgefallen, kommentierte JPMorgan-Analyst Brian Essex. Er sei nun
ermutigt durch die Fähigkeit von Palo Alto, beständigere Zahlen als
gedacht vorzulegen. Der starke Ausblick half auch dem Papier des
Wettbewerbers Crowdstrike , das 4,8 Prozent gewann.
Unter den kleineren Werten an der US-Börse Nyse brachen Napco
Security Technologies um 45 Prozent ein. Der
Hersteller von Sicherheitsgeräten und Alarmsystemen muss wegen
Fehlern in der Buchhaltung seine Berichterstattung über die
vergangenen drei Quartale korrigieren und erwartet einen deutlich
geringeren Gewinn als bisher angegeben.
Der Euro wurde zum Börsenschluss an der Wall Street
mit 1,0895 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte
den Referenzkurs in Frankfurt am Nachmittag auf 1,0908 (Freitag:
1,0867) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9168 (0,9202) Euro.
Am US-Rentenmarkt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige
Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,56 Prozent auf 109,03 Punkte.
Die Rendite für zehnjährige Anleihen stieg auf 4,34 Prozent./ck/he