ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx schwächelt - Londoner Börse im Plus
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte
haben am Dienstag keine gemeinsame Richtung gefunden. Insgesamt
hielten sich die Kursausschläge aber angesichts der am Donnerstag
anstehenden Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB)
in Grenzen. Zudem werden am Mittwoch die US-Verbraucherpreise
veröffentlicht, die in die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed in
der kommenden Woche einfließen dürften.
Der EuroStoxx 50 beendete den Handel 0,28 Prozent
tiefer auf 4242,27 Punkte. Für den französischen Cac 40
ging es um 0,35 Prozent auf 7252,88 Punkte abwärts.
Der britische FTSE 100 hingegen stieg um 0,41 Prozent
auf 7527,53 Zähler und auch die Börsen in Italien und Spanien
verzeichneten moderate Gewinne.
In den USA war die Inflation in den vergangenen Monaten deutlich
rückläufig gewesen. Warum das aber so war, sei "immer noch unklar",
sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets. So
könnten die Zinserhöhungen der Grund sein oder aber ein verbessertes
Angebot bei vielen Produkten.
Im europäischen Branchentableau schwächelte unter anderem die tags
zuvor auf Erholungskurs gegangene Immobilienbranche .
Der Öl- und Gassektor dagegen legte zu, wovon nicht
zuletzt der britische "Footsie" profitierte.
Die Ölpreise stiegen kräftig und erreichten Zehn-Monats-Hochs. Für
die deutlichen Anstiege in jüngster Zeit trugen vor allem erhebliche
Angebotsbeschränkungen durch große Förderländer bei. Saudi-Arabien
und Russland wollen ihre Lieferungen mindestens bis Jahresende
begrenzen.
Abgesehen von Ölaktien standen an der Londoner Börse auch die
Papiere von Smurfit Kappa im Blick. Sie sackten um
rund zehn Prozent ab, denn der irische Verpackungshersteller
übernimmt den US-Konkurrenten WestRock . Am neuen
Unternehmen werden die Aktionäre der Iren eine knappe Mehrheit
halten. Laut Jefferies-Analyst Cole Hathorn fällt der für die
WestRock-Titel gezahlte Bewertungsaufschlag höher aus als
ursprünglich erwartet. Durch die Transaktion wird WestRock mit 11,2
Milliarden Dollar bewertet.
Für die Aktien von Campari ging es in Mailand um
etwas mehr als vier Prozent abwärts. Der Chef des
Spirituosenherstellers, Bob Kunze-Concewitz, kündigte zum April 2024
seinen altersbedingten Rückzug an. Zum sofortigen Co-Chef und ab
April alleinigen Unternehmenslenker wurde der bislang für das
Asien-Pazifik-Geschäft verantwortliche Manager Matteo Fantacchiotti
bestimmt.
Einzelhandelsaktien knüpften an ihre jüngste Erholung
an, wobei vor allem AB Foods mit einem Plus von mehr
als fünf Prozent herausragten. Der Nahrungsmittel- und
Einzelhandelskonzern äußerte sich zuversichtlich zur künftigen
Geschäftsentwicklung. Das demnächst endende Geschäftsjahr falle wohl
zudem etwas besser aus als erwartet.
Die Anteile von LOreal zählten mit einem Abschlag
von etwas mehr als einem Prozent zu den schwächsten Werten im
EuroStoxx. Die Deutsche Bank rät zum Verkauf der Aktie des
Kosmetikherstellers. Die Franzosen seien innovativ und profitabel,
doch ihn sorge zunehmend, dass China mittelfristig langsamer wachsen
könnte als bislang erwartet, schrieb Analyst Tom Sykes. Zudem dürfte
das Wachstum mit dermatologischen Kosmetikprodukten unter einer
ungünstigen demografischen Entwicklung leiden./ck/jha/