Aktien New York Ausblick: Kampf um Stabilisierung hält an
NEW YORK (dpa-AFX) - Der zähe Kampf um eine Stabilisierung an den
US-Börsen geht am Donnerstag voraussichtlich weiter. Aktuelle
Konjunkturdaten gaben den Kursen vorbörslich nur kurz einen
positiven Impuls.
Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial eine
Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn 0,1 Prozent höher auf 33 583
Punkte. Zur Wochenmitte hatte der Leitindex dank einer späten
Erholung nur moderat im Minus geschlossen. Den technologielastigen
Auswahlindex Nasdaq 100 , der es am Vortag noch knapp
in positives Terrain geschafft hatte, wird nun mit 0,1 Prozent im
Minus gesehen bei 14 564 Punkten.
Die Ölpreise haben auf ihrem hohen Niveau zwar eine Pause eingelegt,
halten aber die Inflationssorgen und die Erwartung zumindest noch
länger hoher Zinsen am Leben. Vergangene Woche hatte die
US-Notenbank Fed auch die Möglichkeit einer weiteren Anhebung ins
Spiel gebracht. Der "toxische Cocktail" aus hohen Ölpreisen und
steigenden Zinsen sei natürlich nicht gut für die Aktienmärkte,
kommentierte ein Marktstratege.
Gleichzeitig rückt eine Haushaltssperre in den USA immer näher.
Zudem laufe an diesem Freitag eine umfangreiche Verkaufsoption eines
Aktienfonds der größten US-Bank JPMorgan auf den S&P 500
aus, deren Ausübungspreis nur knapp unter dem
aktuellen Kursniveau des marktbreiten Index liege, berichtete die
Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Dies berge Potenzial für
erhebliche Verwerfungen an den Märkten.
Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal weiter gewachsen - und zwar
etwas stärker als ursprünglich erwartet. Zudem stiegen die
wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe weniger als
erwartet.
Ein durchwachsener Ausblick auf das laufende Quartal brockte Micron
einen vorbörslichen Kursrutsch von fast drei Prozent
ein. Während die Umsatzprognose des Speicherchipherstellers die
Konsensschätzung etwas übertraf, fiel die Prognose für den Verlust
je Aktie deutlich höher als befürchtet aus.
Die Aktionäre von Workday mussten sogar einen
Einbruch um zehn Prozent verkraften. Der Anbieter Cloud-basierter
Computersoftware für Rechnungswesen, Personalverwaltung und
Unternehmensplanung blieb mit seiner Wachstumsprognose für die
Abonnementserlöse in den kommenden drei Jahren hinter den
Analystenerwartungen zurück.
Dagegen sprangen die Titel des angeschlagenen
Fitnessgeräte-Herstellers Peloton nach der
Ankündigung einer Partnerschaft mit Lululemon um rund
zehn Prozent hoch. Euphorie dürfte das angesichts der Talfahrt der
Aktien seit dem Abklingen der Corona-Pendemie aber höchstens bei
Schnäppchenjägern auslösen, hieß es.
Ähnlich sieht es beim Videospielhändler Gamestop aus.
Dessen Papiere zogen zwar um gut sechs Prozent an, nachdem bekannt
geworden war, dass der milliardenschwere aktivistische Investor Ryan
Cohen ab sofort die Geschäftsführung übernimmt. Bereits nach der
Entlassung von Vorgänger Matt Furlong im Juni war Cohen in die
Führungsmannschaft berufen worden. Von den schwindelerregenden
Höhen, in die Spekulanten die Papiere Anfang 2021 getrieben hatten,
sind sie aber immer noch meilenweit entfernt./gl/tih