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Rascher Aufbau von Schweizer Schnell-Ladehubs für E-LKWs notwendig
auto-schweiz / Schlagwort(e): Sonstiges
Rascher Aufbau von Schweizer Schnell-Ladehubs für E-LKWs notwendig
08.11.2023 / 10:00 CET/CEST
Studie zeigt Bedarf auf
Bern, 8. November 2023
Bis im Jahr 2030 werden in der Schweiz 15 Schnell-Ladehubs mit insgesamt 180
Schnellladepunkten für elektrisch angetriebene Lastwagen entlang der
Nationalstrassen benötigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des
Beratungsunternehmens EBP, die von wichtigen Akteuren aus den Bereichen
Elektromobilität und Strassentransport in Auftrag gegeben wurde. Im Rahmen
der heute in Bern beginnenden Nutzfahrzeugmesse Transport-CH wurden die
Studienergebnisse vorgestellt und von Vertretern vom Schweizerischen
Nutzfahrzeugverband ASTAG, der Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure
auto-schweiz und vom Energie- und Infrastrukturunternehmen BKW eingeordnet.
Elektrisch angetriebene Liefer- und Lastwagen nehmen in der Schweiz immer
mehr Fahrt auf. So gehen die Lastwagen-Importeure davon aus, dass der
Marktanteil bei den schweren Nutzfahrzeugen von knapp 5 Prozent im Jahr 2022
auf über 50 Prozent im Jahr 2030 steigen wird. Andreas Burgener, Direktor
von auto-schweiz: «Unsere Nutzfahrzeug-Mitglieder wissen um diese rasante
Entwicklung, da ab 2025 in Europa ambitionierte CO2-Vorschriften für
Lastwagen eingeführt werden. Diese sollen mit dem künftigen CO2-Gesetz auch
in der Schweiz gelten und sind nur mit emissionsfreien Fahrzeugen zu
erreichen. Dabei werden batterieelektrische Antriebe einen rasch wachsenden
Marktanteil ausmachen.» Dies erfordere aus Sicht der Schweizer
Lastwagen-Importeure einen forcierten Auf- und Ausbau entsprechender
Ladeinfrastruktur, so Burgener weiter.
«Im Jahr 2030 liegt der modellierte Ladebedarf an Schnell-Ladehubs in der
Schweiz bei über 130 Gigawattstunden», sagt Studienleiter Silvan Rosser,
Teamleiter Elektromobilität und Stromverteilnetze bei EBP. «Davon entfallen
knapp 60 Prozent auf die Nachfrage inländischer E-LKWs sowie je rund 20
Prozent auf ausländische Fahrzeuge mit Start- oder Ankunftspunkt in der
Schweiz sowie auf E-LKWs im Transitverkehr.» Dabei müssten nicht alle rund
180 erforderlichen Ladepunkte über die maximale Ladeleistung verfügen, so
Rosser. «Es werden 125 Ladepunkte mit 1'000 Kilowatt sowie zusätzliche 55
Ladepunkte mit 350 bis 400 Kilowatt Ladeleistung benötigt, um den Bedarf an
Schnelllade-Möglichkeiten zu decken. Damit würden auch die EU-Vorgaben für
öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur des Transeuropäischen
Verkehrsnetzes klar erfüllt.» Die Gesamtinvestitionskosten für eine erste
Ausbauetappe von 15 Schnell-Ladehubs für E-LKWs belaufen sich laut der
Studie auf 150 bis 175 Millionen Franken.
Für Peter Arnet, Geschäftsführer Smart Mobility der BKW, sind die Ergebnisse
sehr hilfreich bei der weiteren Planung der konkreten Ladestandorte und des
notwendigen Ausbaus des Stromnetzes: «Immerhin reden wir hier über einen
jährlichen Bedarf an Elektrizität von einer halben Terawattstunde, die
elektrische Lastwagen im Jahr 2030 benötigen werden. Auch wenn dies weniger
als ein Prozent des heutigen Strombedarfs ausmacht, ist es für uns wichtig
zu wissen, wo ein möglicher Investitionsbedarf am Verteilnetz und auch beim
Bau der 15 Schnell-Ladehubs besteht.» Die Ergebnisse der Studie würden nun
bei den weiteren Planungen der BKW miteinbezogen, so Arnet.
«Unsere rund 3'000 Mitglieder aus dem Schweizer Transportgewerbe brauchen
Investitionssicherheit, wenn es um die Anschaffung von Fahrzeugen mit
alternativen Antrieben geht», fasst ASTAG-Direktor Reto Jaussi den
Standpunkt seines Verbandes zusammen. «Wenn ein Logistikunternehmen heute
einen E-Lastwagen bestellt, will es sicher sein, dass dieser morgen entlang
der Haupteinsatzrouten aufgeladen werden kann.» Nun gehe es darum, die
Realisierung der in der Studie aufgezeigten Schnell-Ladehubs anzugehen,
damit diese in einigen Jahren gesichert zur Verfügung stünden. «Nur so kann
die künftige Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft mit Gütern und
Waren per E-Trucks sichergestellt werden», so Jaussi.
Um den Bedarf betreffend Anzahl und Leistung entsprechender Ladepunkte
entlang des Schweizer Nationalstrassennetzes zu eruieren, hatten sich
wichtige Akteure aus den Bereichen Elektromobilität und Strassentransport
zusammengetan und das Beratungsunternehmen EBP mit der heute vorgestellten
Studie beauftragt. Initiatorin der Studie ist BKW Smart Mobility, unter
Mithilfe der ASTAG, von auto-schweiz und Swiss eMobility. Ebenfalls
unterstützt wurde die Erarbeitung von den Bundesämtern für Strassen ASTRA
und für Energie BFE sowie Milence, einem Joint Venture mehrerer
Lastwagen-Hersteller zum Aufbau von Schnellladeinfrastruktur.
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Foto E-Lastwagen mit Ladestation
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