Aktien Frankfurt: Dax kratzt an 16 000 Punkten - Hoch seit Ende August
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat seinen
Aufwärtstrend seit Anfang November am Mittwoch fortgesetzt. Der Dax
stieg am Nachmittag auf den höchsten Stand seit fast
drei Monaten und näherte sich bis auf sieben Punkte der als Hürde
angesehenen Marke von 16 000 Zählern. Zuletzt notierte der Leitindex
0,58 Prozent im Plus bei 15 991,98 Punkten. Der MDax
der mittelgroßen Unternehmen gewann 0,56 Prozent auf 26 092,39
Zähler. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 legte um
rund 0,5 Prozent zu.
Frische Konjunkturdaten aus den USA setzten kaum Akzente. Dort sind
die Aufträge für langlebige Güter im Oktober stärker als erwartet
gefallen. Dagegen besserte sich die Lage am US-Arbeitsmarkt
überraschend deutlich.
Nach einer Stabilisierung am Vortag legten die Aktien von Bayer
erneut den Rückwärtsgang ein. Zuletzt fielen sie um
2,8 Prozent ans Dax-Ende. Als leicht negativ für den Kurs werteten
Händler einen Medienbericht, wonach Monsanto von einem US-Gericht
wegen PCB zu einer Schadenersatzzahlung in dreistelliger
Millionen-Dollar-Höhe verurteilt wurde. Schwerer wögen aber nach wie
vor die milliardenschwere Glyphosat-Niederlage in den USA und der
Abbruch einer klinischen Studie mit einem
Medikamentenhoffnungsträger.
Die Aktien von Symrise setzten sich mit einem
Kursaufschlag von 2,9 Prozent an die Spitze des Dax und erklommen
ein Hoch seit Ende Mai. Analystin Lisa De Neve von der US-Bank
Morgan Stanley erklärte die Titel des Aromen- und
Duftstoffeherstellers zu ihren Favoriten in der Branche. Bei Symrise
seien die Aussichten für Volumenwachstum und eine Erholung der
Margen besser als beim Konkurrenten Givaudan.
Die Aktionäre des Industriekonzerns Thyssenkrupp
sollen trotz milliardenschwerer Abschreibungen auf das Stahlgeschäft
eine unveränderte Dividende von 15 Cent je Aktie erhalten. Zudem
führt der Konzern bei der geplanten Verselbstständigung der
Stahlsparte nach eigenen Angaben "konstruktive und ergebnisoffene
Gespräche mit dem Energieunternehmen EPH". Analyst Moses Ola von
JPMorgan lobte den starken Free Cashflow, der gut die Hälfte über
seiner Prognose und der Markterwartung liege. Die Papiere von
Thyssenkrupp stiegen auf den höchsten Stand seit Anfang Oktober. Sie
gewannen als MDax-Spitzenreiter zuletzt 6,8 Prozent.
Die Aktien von Thyssenkrupp Nucera berappelten sich
nach anfänglichen Kursverlusten und legten um 2,6 Prozent zu. Der
Elektrolyse-Spezialist hat Umsatz der Monate Juli bis September
infolge der Abwicklung des großen Auftragsbestands "stark"
gesteigert, wie das Unternehmen mitteilte. Dies sei eine solide
Berichterstattung und zumindest stimmungsfördernd, kommentierte ein
Händler.
Positive Analystenstudien beförderten die Aktien von Hugo Boss
auf den höchsten Stand seit fast zwei Monaten.
Zuletzt notierten die Anteilsscheine des Modekonzerns mit 3,5
Prozent im Plus, nachdem sie von der Bank of America und der
Deutschen Bank zum Kauf empfohlen wurden. Analystin Daria
Nasledysheva von der Bank of America hält die positive Entwicklung
der Metzinger für nachhaltig und die Aktien für "zu billig". Laut
Michael Kuhn von der Deutschen Bank seien die Marktbefürchtungen um
Hugo Boss zu pessimistisch.
Der Euro kostete zuletzt 1,0902 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs tags zuvor auf
1,0955 Dollar festgesetzt. Am Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite
von 2,62 Prozent am Vortag auf 2,59 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,12 Prozent auf 124,10 Punkte. Der
Bund-Future legte um 0,29 Prozent auf 131,49 Zähler
zu./edh/jha/