ROUNDUP/Aktien New York Schluss: US-Börsen steigen dicht unter Rekordhoch
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Dow Jones Industrial ist am
Dienstag knapp unter die Marke von 36 600 Punkten gestiegen und hat
ein weiteres Hoch seit Anfang 2022 markiert. Das Rekordhoch bei
etwas über 36 950 Punkten ist nun greifbar nah. Der Nasdaq 100
schloss ebenfalls auf einem neuen Hoch seit fast zwei
Jahren und befindet sich nur noch zweieinhalb Prozent unter seinem
Ende November 2021 erreichten Höchststand.
Die Inflationsdaten für November indes fielen wie erwartet aus und
dürften kaum Impulse gegeben haben. Der Markt scheine nach wie vor
fest davon überzeugt zu sein, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen
bereits im kommenden Frühjahr senken werde, kommentierte ein
Aktienstratege die Stimmung.
Der bekannteste Wall-Street-Index Dow schloss letztlich 0,48 Prozent
höher auf 36 577,94 Punkte. Der marktbreite S&P 500
gewann 0,46 Prozent auf 4643,70 Punkte. Der technologielastige
Nasdaq-100-Auswahlindex stieg um 0,82 Prozent auf 16 354,25 Zähler.
Der Preisauftrieb in den USA schwächte sich wie erwartet leicht ab.
Die Kerninflationsrate jedoch blieb laut Chefvolkswirt Thomas Gitzel
von der VP Bank in Liechtenstein "mit ihren vier Prozent noch auf
einem relativ hohen Niveau". Aus diesem Grund dürfte Fed-Präsident
Jerome Powell ihm zufolge die Hoffnungen auf eine Zinssenkung
bereits im ersten Quartal 2024 zerschlagen. Erst zur Jahresmitte
2024 dürfte die Rate annähernd dem Fed-Inflationsziel von zwei
Prozent entsprechen und damit Raum für Zinssenkungen schaffen,
prognostiziert Gitzel. Umso aufmerksamer dürften die geldpolitischen
Signale der Fed an diesem Mittwoch verfolgt werden. Eine Änderung
der Leitzinsen noch vor Weihnachten wird dagegen nicht erwartet.
Unter den Einzelwerten gerieten die Aktien von Oracle
unter Druck mit minus 12,4 Prozent, denn der Softwareriese setzte im
abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal weniger um als erwartet. Im
wichtigen Cloudgeschäft mit Software und Rechendiensten, die über
das Netz bedient werden, verlangsamte sich das Wachstumstempo zum
zweiten Mal in Folge, monierte die Schweizer Bank UBS.
Im Dow kletterten die Papiere des Flugzeugbauers Boeing
dagegen mit plus 0,2 Prozent auf den höchsten Stand
seit Frühsommer 2021. Nach dem jüngsten Rückschlag bei dem
Mittelstreckenjet 737 Max kommt Boeing seinem gekappten
Auslieferungsziel für 2023 deutlich näher, wie die
Auslieferungsdaten für November zeigten.
Walgreens Boots Alliance erholten sich indes nur
kurzzeitig von ihren frühen Verlusten und schlossen letztlich 0,3
Prozent schwächer. Die Apotheken- und Drogeriekette belebt Kreisen
zufolge Pläne zur Trennung vom internationalen Geschäft wieder neu.
Das Unternehmen habe erste Gespräche zur Abspaltung der britischen
Drogeriekette Boots geführt, die mit rund 7 Milliarden Pfund (8,2
Mrd Euro) bewertet werden könnte, berichtete die Nachrichtenagentur
Bloomberg unter Berufung auf informierte Quellen. Walgreens wollte
die Informationen nicht kommentieren. Das unter einem hohen
Schuldenberg ächzende Unternehmen aus dem Dow wurde erst am Montag
von der Ratingagentur Moody's negativ beurteilt. Diese stufte die
Kreditwürdigkeit auf "Ramschniveau" ab.
Die Anteile von Icosavax sprangen um fast die Hälfte
hoch. Der britische Pharmakonzern Astrazeneca will
den Entwickler von Impfstoffen gegen Atemwegsviren für bis zu 1,1
Milliarden US-Dollar übernehmen.
Der Euro wurde zuletzt mit 1,0796 Dollar gehandelt.
Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs in Frankfurt auf
1,0804 (Montag: 1,0757) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9255
(0,9296) Euro. Am US-Rentenmarkt stieg der Terminkontrakt für
zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,23 Prozent auf
110,58 Punkte. Die Rendite sank auf 4,21 Prozent./ck/men