Spotify wettert gegen Apples App-Store-Pläne: 'Erpressung'
STOCKHOLM (dpa-AFX) - Spotify
Das neue EU-Gesetz für Digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA) schreibt vor, dass Betreiber großer Plattformen den Download von Apps aus externen Quellen erlauben müssen. Vorgeschrieben ist auch, dass App-Entwickler externe Bezahlsysteme statt eigener Zahlungsdienste der Plattform einsetzen können. Beides war auf Apples iPhones bislang nicht möglich. Die DMA-Regelungen greifen vom 7. März an.
Apple
Die neue "Kern-Technologie-Gebühr" trifft Apps, die oft installiert werden. Die Abgabe wird fällig, nachdem eine App in einem Zeitraum von zwölf Monaten auf eine Million Erstinstallationen kommt - spätere Updates in selben Account werden in dieser Zeit nicht mitgerechnet. Nach Erreichen der Millionen-Marke werden für jede weitere Erstinstallation der App bis Ablauf der zwölf Monate 50 Euro-Cent fällig. Beginnt der nächste Zwölfmonats-Zeitraum, muss wieder bezahlt werden.
Diese "Kern-Technologie-Gebühr" gilt auch, wenn eine App ohne weitere Abgaben an Apple über die Plattform eines anderen Anbieters geladen wird. Spotify betonte, dass man mit einer Basis von rund 100 Millionen Nutzern auf Apple-Geräten in der EU kräftig zur Kasse gebeten werde. Man werde die Abgabe auch für Leute zahlen müssen, die den Dienst gar nicht nutzten, sondern die App nur auf ihren iPhones hätten.
Apple lässt den Entwicklern auch frei, im App Store zu den bisherigen App-Konditionen zu bleiben. Spotify kritisierte, der iPhone-Konzern habe sich eine für Entwickler nicht annehmbare Alternative ausgedacht, damit diese lieber im alten System blieben.
Apple konterte in einer Reaktion auf die Kritik von Spotify unter anderem, dass mit den neuen Regeln 99 Prozent der Entwickler genauso viel wie bisher oder weniger an den Konzern bezahlen müssten. Die Änderungen gäben ihnen mehr Wahlmöglichkeiten./so/DP/jha
ISIN US0378331005 LU1778762911
AXC0019 2024-01-28/13:50
Relevante Links: Spotify Technology SA, Apple Inc.