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Der Tag mit Bloomberg: Weltbörsen brechen deutlich ein, Euro nahe am 10-Wochen-Tief zum Dollar

AUF EINEN BLICK:

-BÖRSEN: Weltbörsen brechen deutlich ein

-DEVISENMARKT: Euro nahe am 10-Wochen-Tief zum Dollar

-ROHSTOFFE: Der Ölpreis sank in Singapur unter der Marke von 35 Dollar je Barrel. Gold legte im asiatischen Handel in der Spitze 0,4 Prozent zu und notierte bei 974,32 Dollar je Unze.

-BÖRSENBAROMETER:

17.2. 16.2.

Veränderung in % Dax - 3,4 - 1,1 DJ Euro Stoxx 50 - 3,4 - 1,6 Dow Jones - 3,8 kein Handel S&P 500 - 4,6 kein Handel Nasdaq Composite - 4,2 kein Handel

Der Nikkei 225 fiel am Dienstag im späten Handel 1,5 Prozent und steuert auf den tiefsten Stand seit Januar 1984 zu. Am Dienstag war Japans Leitindex um 1,4 Prozent leichter aus dem Handel gegangen. Asiens Börsen fielen am Mittwoch den dritten Tag hintereinander auf den tiefsten Stand seit dem 24. November.

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WELTBÖRSEN:

Weltbörsen brechen deutlich ein

An den Aktienmärkten haben die Kurse am Dienstag nur eine Richtung gekannt: abwärts. Sowohl in Asien als auch in Europa und den USA gaben die Indizes geschlossen nach.

Weltweit unter Druck standen vor allem Finanzwerte. In Südkorea brach beispielsweise der Kurs von Woori Finance ein, nachdem sich die Bank um Staatshilfe beworben hatte. Aussagen von Moody’s belasteten dann später den europäischen Finanzsektor. Die Ratingagentur hatte niedrige Bonitätsnoten für Institute mit Engagement in Osteuropa angekündigt. Und an der Wall Street schockte American Express schliesslich mit der Meldung, die Zahlungsausfälle würden zunehmen.

Kaum besser sah es bei den Autowerten aus. Daimler hatte einen Quartalsverlust vermeldet, GM musste am Abend der US-Regierung einen Sanierungsplan vorlegen. Beide Aktien verbilligten sich.

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USA NACH BÖRSENSCHLUSS:

Goldman Sachs baut Führungsriege um - Jon Winkelried geht

Goldman Sachs Group Inc. hat am Dienstag nach Börsenschluss einen Umbau in der Führung angekündigt. Demnach wird Co- Präsident Jon Winkelried am 31. März in den Ruhestand gehen. Der 49-jährige Top-Manager war seit 1982 bei der Bank und verantwortete zuletzt auch das Tagesgeschäft mit.

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Barack Obama unterzeichnet 787 Mrd. schweres Konjunkturpaket

US-Präsident Barack Obama hat am Dienstagabend das in den vergangenen Tagen von Politikern ausgehandelte Konjunkturpaket unterzeichnet. Es umfasst ein Volumen von 787 Mrd. Dollar. Obama erklärte, das Paket werde Arbeitsplätze sichern und der US- Wirtschaft wieder auf die Beine helfen.

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US-Regierung schliesst Konkursverfahren für Autobauer nicht aus

Die US-Regierung kann derzeit nicht ausschliessen, dass die Restrukturierung der beiden angeschlagenen US-Autobauer General Motors Corp. und Chrysler LLC über ein Konkursverfahren erfolgt. Das erklärte am Dienstag Robert Gibbs, der Pressesprecher des Weissen Hauses. Gleichzeitig unterstrich er die grosse Bedeutung der Autoindustrie für die US-Wirtschaft.

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AUSBLICK:

Konjunkturdaten 18. Februar:

-Eurozone: Bauleistungen Dezember (11 Uhr)

-Grossbritannien: Protokoll der BoE-Sitzung (10.30 Uhr)

-Spanien: Bruttoinlandsprodukt Q4 (9 Uhr)

-USA: MBA-Hypothekenanträge Woche (13 Uhr), Importpreise Januar (14.30 Uhr), Baubeginne, Baugenehmigungen Januar (14.30 Uhr), Industrieproduktion Januar (15.15 Uhr), Protokoll der Fed-Sitzung (20 Uhr)

-Japan: Frühindikatoren Dezember (6 Uhr)

Unternehmensergebnisse:

-Analog Devices (ADI US) Q1 -Carlsberg (CARLB DC) Jahreszahlen 08 -Commerzbank (CBK GY) Q4 -Comcast (CMCSA US) Q4 -Goodyear (GT US) Q4 -Heineken (HEIA NA) Jahreszahlen 08 -Hewlett Packard (HPQ US) Q1 -Ing Groep (INGA NA) Q4 und Jahreszahlen 08 -Merck KGaA (MRK GY) Jahreszahlen 08 -MLP (MLP GY) vorläufige Jahreszahlen 08 -Norsk Hydro (NHY NO) Q4 -Puma (PUM GY) Finanzergebnis 2008 -Société Générale (GLE FP) Q4 und Jahreszahlen 08 -Swedish Match (SWMA SS) Jahreszahlen 08 -Synthes (SYST VX) Jahreszahlen 08

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DEVISENMARKT:

Euro nahe am 10-Wochen-Tief zum Dollar

Der Euro ist gestern erstmals seit Anfang Dezember unter 1,26 Dollar gefallen. Auslöser war die Warnung der Ratingagentur Moody’s zum europäischen Bankensektor. "Der Bericht hat erneut Bedenken zu Osteuropa aufgebracht, was definitiv auf dem Euro lastet", sagte Brian Kim, ein Stratege der UBS in Stamford, Connecticut. Im Osten entfallen 84 Prozent der Kreditvergabe auf westeuropäische Banken unter anderem aus Österreich, Italien, Deutschland und Schweden.

Die schwedische Krone verlor noch stärker als der Euro, zum Dollar rutschte sie auf ein Sechsjahres-Tief bei 8,8569 Kronen. Moody’s zufolge halten skandinavische Finanzinstitute die grössten Anteile an Banken im rezessionsgeplagten Baltikum.

Das britische Pfund gewann zum Euro 1,3 Prozent auf 88,38 Pence. Da die Inflation im Januar weniger stark zurückgegangen war als erwartet, wird eine Leitzins-Senkung auf der Insel weniger wahrscheinlich. Während der Aufwärtstrend beim Pfund mittelfristig kippen dürfte - so hat JPMorgan auf Sicht von sechs Monaten ein Kursziel von 95 Pence ausgegeben - wird die Stärke des als sicher geltenden Dollar wohl anhalten. Falls die EZB zur Stützung von Ländern wie Österreich, Irland oder Griechenland deren Bonds aufkaufen muss, könnte die US- Währung zum Euro laut UBS auf bis zu 1,20 Dollar anziehen.

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ROHSTOFFE:

-Öl: Der Ölpreis fiel in Singapur unter die Marke von 35 Dollar je Barrel. Anleger richten ihren Blick auf die am Donnerstag erwarteten Daten zu den aktuellen Öllagervorräten in den Vereinigten Staaten. Sie erwarten den neunzehnten Anstieg im Zeitraum der letzten 21 Wochen.

-Gold: Gold legte im asiatischen Handel in der Spitze 0,4 Prozent zu und notierte bei 974,32 Dollar je Unze. In Euro und in Pfund waren die Goldnotierungen am Dienstag auf Allzeithochs geklettert. Anleger greifen angesichts der hohen Verunsicherung zu Gold als Alternative zur Wertsicherung.

(in Kooperation mit Bloomberg)