ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx stabil auf höchstem Stand seit 2001
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der EuroStoxx 50 hat sich am
Montag stabil auf dem höchsten Niveau seit 2001 behauptet. Viel
Bewegung gab es aber nicht, nachdem der Leitindex der Eurozone am
Freitag erstmals wieder seit 23 Jahren die Marke von 4600 Punkten
überwunden hatte. Immerhin hielt er sich über dieser Schwelle und
beendete den Tag mit einem minimalen Plus von 0,08 Prozent auf
4639,36 Punkten.
Auf den allgemein hohen Börsenniveaus sind die Anleger vorsichtig,
zumal in China die Immobilienkrise brisant bleibt und ein Ende der
Konflikte im Nahen Osten nicht absehbar ist. Außerdem stehen in
dieser Woche zahlreiche wichtige Konjunkturdaten und Ereignisse auf
der Agenda, wie etwa die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am
Mittwoch oder der Arbeitsmarktbericht der weltgrößten
Volkswirtschaft USA am Freitag. Darüber hinaus nimmt nun auch in
Europa die Berichtssaison Fahrt auf.
Auf Länderebene bewegten sich die wichtigsten Indizes - ähnlich wie
der EuroStoxx - ebenfalls kaum. So schloss der deutsche Dax
minimal schwächer, ebenso der britische FTSE 100
, der um 0,03 Prozent auf 7632,74 Punkte nachgab.
Der französische Cac 40 legte zugleich um 0,09
Prozent auf 7640,81 Punkte zu und steht wieder ganz dicht unter
seinem Rekordhoch. Das hatte er Mitte Dezember bei rund 7654 Punkten
erreicht.
Während branchenweit in Europa der Immobiliensektor besonders
gefragt war, gefolgt vom Aktien aus der Öl- und Gasbranche, zeigte
sich der Telekomsektor am schwächsten.
Unter den Einzelwerten richteten sich die Blicke unter anderem auf
Philips . Die Aktie büßte an der Euronext in Amsterdam
4,4 Prozent ein. Der Hersteller von Gesundheitstechnik gab seine
Zahlen zum vierten Quartal und Gesamtjahr bekannt, was Analyst
Julien Dormois von Jefferies Research zu einer kritischen Anmerkung
veranlasste. So hob er hervor, dass der Auftragseingang das sechste
Quartal in Folge zurückgegangen war. Philips kündigte außerdem an,
den Verkauf von Beatmungsgeräten für die Schlaftherapie in den USA
auszusetzen. Dies geschieht nach einer Einigung mit der
US-Aufsichtsbehörde wegen fehlerhafter medizinischer Geräte.
Die Aktie von Ryanair ging nach Quartalszahlen an der
irischen Börse zunächst auf Talfahrt. Letztlich ging es für das
Papier dann aber um 3,8 Prozent nach oben, obwohl Europas größter
Billigflieger die Erwartungen verfehlte und das Ziel für den
Überschuss im laufenden Geschäftsjahr geringfügig senkte. Analyst
Ruairi Cullinane von der kanadischen Bank RBC blieb dennoch
optimistisch. Er sieht für die Prognosen der Airline Luft nach oben.
Für die Anteile von Holcim ging es in der Schweiz um
4,7 Prozent nach oben. Für Kursfantasie sorgte, dass das US-Geschäft
des Baukonzerns als eigenes Unternehmen an die Börse gebracht werden
soll. Obendrein wurde auch ein neuer Konzernchef ernannt.
Für ACS dagegen ging es in Spanien um 10,0 Prozent
abwärts. Einem Bericht der spanischen Zeitung "El Economista"
zufolge soll eine Schadensersatzzahlung von Spanien an das
Infrastrukturunternehmen Abertis, an dem ACS beteiligt ist, deutlich
geringer ausfallen als gefordert. Dabei gehe es um einen Streit an
der AP-7-Autobahn. Entgegen den geforderten mehr als 4,3 Milliarden
Euro habe das oberste Gericht des Landes Abertis lediglich eine
Forderung von 33 Millionen Euro zugebilligt.
Noch stärker unter Druck geriet mit Eutelsat Communications
ein Nebenwert an der Pariser Börse. Die Aktien des
Satelliten-Netzwerkbetreibers brachen nach einem gesenkten
Jahresausblick um 14,5 Prozent ein./ck/jha/