Aktien Frankfurt Ausblick: Dämpfer für den Dax nach US-Zinssignalen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aussicht auf vorerst weiter hohe
Leitzinsen in den USA hat am Vorabend die Wall Street belastet und
dürfte am Donnerstag auch die Stimmung am deutschen Aktienmarkt
eintrüben. Der X-Dax
signalisierte für den deutschen Leitindex eine Stunde vor dem
Xetra-Start ein Minus von 0,5 Prozent auf 16 820 Punkte. Damit nimmt
der Dax etwas mehr Abstand zum Rekordhoch von gut 17 000 Zählern.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird ebenfalls
mit einem Rückgang von 0,5 Prozent erwartet.
Die US-Notenbank Fed ließ das Zinsniveau wie erwartet unverändert.
Sie machte aber deutlich, dass sie noch nicht bereit sei, die Zinsen
zu senken. Man müsse erst mehr Vertrauen gewinnen, dass sich die
Inflation nachhaltig in Richtung zwei Prozent bewege. Fed-Chef
Jerome Powell sagte, die Fed sei bereit, das hohe Zinsniveau länger
beizubehalten.
Unterdessen nimmt die Berichtssaison der Unternehmen hierzulande mit
Quartalszahlen unter anderem von Adidas, Deutsche Bank, Siemens
Healthineers und Siltronic langsam Fahrt auf. Beim
Sportartikelkonzern Adidas verringerte sich der
Umsatz 2023 um 5 Prozent, das Betriebsergebnis fiel von 669
Millionen auf 268 Millionen Euro. Die zunehmend negativen
Währungseffekte dürften 2024 für noch mehr Gegenwind sorgen und die
Profitabilität erheblich belasten. Die Aktie verlor im vorbörslichen
Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate zum Xetra-Schlusskurs
vom Vortag 7,0 Prozent.
Die Deutsche Bank verdiente 2023 unter dem Strich
weniger als ein Jahr zuvor, aber mehr als von Analysten im Schnitt
erwartet. Jetzt plant der Vorstand weitere Einsparungen und will
dazu 3500 Arbeitsplätze abbauen. Die Dividende soll von 30 auf 45
Cent je Aktie steigen und für 2025 auf 1 Euro. Weitere 675 Millionen
Euro will die Bank bis Ende Juni über Aktienrückkäufe an die
Anteilseigner zurückgeben. Auf Tradegate büßten die Papiere 0,4
Prozent ein.
Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers
steigerte sein operatives Ergebnis (Ebit) im ersten Geschäftsquartal
um 8 Prozent und traf damit die Erwartungen der Analysten. Der
Umsatz stieg um 2 Prozent, bereinigt um Wechselkursschwankungen und
Portfolioeffekte legte er um 5,7 Prozent zu. Ihre Jahresziele
bestätigte die Siemens-Tochter. Der Aktienkurs stieg auf Tradegate
um 1,1 Prozent.
Siltronic hat 2023 eine schwache Nachfrage der
Halbleiterindustrie zu spüren bekommen. Umsatz und operatives
Ergebnis der Beteiligung von Wacker Chemie fielen
deutlich, erreichten aber die Unternehmensziele sowie in etwa die
Schätzungen von Analysten. Die Anteilsscheine des Wafer-Herstellers
sanken auf Tradegate um 0,9 Prozent.
Die Titel von Puma fielen auf Tradegate um 2,9
Prozent, nachdem die kanadische Bank RBC sie von "Outperform" auf
"Sector Perform" abgestuft und das Kursziel von 64 auf 42 Euro
gesenkt hatte. Die Aussichten des Sportartikelherstellers für 2024
hätten sich verdüstert, bemerkte Analyst Piral Dadhania. Der
Ausblick lasse ein Umsatzplus unter dem Konkurrenzschnitt erwarten
und die Aktie stecke in einem Zyklus sinkender
Gewinnerwartungen./edh/jha/