Aktien Frankfurt Ausblick: Knappes Dax-Minus nach jüngster Rekordjagd
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax steuert zum Ende einer
starken Woche mit weiteren Rekorden auf einen verhaltenen Auftakt
zu. Am Freitag gut eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der
X-Dax für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,17
Prozent auf 18 148 Punkte. Damit zeichnet sich ein Wochengewinn von
1,2 Prozent ab. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50
wird am Freitagmorgen ebenfalls ein wenig tiefer erwartet.
Den Experten der Landesbank Helaba zufolge ist beim Dax "der
Aufwärtsimpuls zweifelsohne intakt". Allerdings mahnten Signale für
eine überkaufte Marktlage vor zu viel Euphorie. Die Hoffnungen auf
baldige Leitzinssenkungen in der Eurozone und den USA seien nach den
jüngsten Aussagen der US-Notenbank sowie enttäuschenden
Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und Frankreich zwar wieder
größer geworden. Doch das am Vormittag anstehende Ifo-Geschäftsklima
aus Deutschland dürfte wenig Veränderung zeigen und diesen
Hoffnungen keine neuen Argumente liefern.
Am deutschen Aktienmarkt steht weiter die laufende Berichtssaison im
Mittelpunkt. Die Aktien von Adidas und Puma
sanken nach einem negativ aufgenommenen Ausblick von
Konkurrent Nike schon vorbörslich deutlich. Der
US-Sportartikel-Hersteller stellt seine Aktionäre auf eine triste
Umsatzentwicklung in der ersten Hälfte des kommenden Geschäftsjahrs
ein. Dass für das Gesamtjahr 2024/25 ein Erlösplus angepeilt wird,
geriet ebenso in den Hintergrund wie die teils besser als erwartete
Entwicklung im abgelaufenen Quartal.
Wie schon am Vortag legten auch am Freitag einige deutsche
Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe endgültige
Jahreszahlen vor. Der im Nebenwerte-Index SDax
gelistete Fotodienstleister Cewe rechnet für 2024
angesichts der Inflation nicht unbedingt mit besseren Geschäften als
im Vorjahr. Börsianer sprachen von einem vorsichtigen Ausblick. Die
Ziele für den Umsatz und das operative Ergebnis (Ebit) lägen unter
den Konsensschätzungen.
Auch Indexnachbar SGL Carbon äußerte sich
zurückhaltend zum laufenden Jahr. Der Kohlefaserspezialist rechnet
wegen einer anhaltend schwachen Nachfrage aus der Windindustrie mit
einem stagnierenden Umsatz. Wie viel SGL Carbon im Gesamtjahr im
Tagesgeschäft verdient, hänge vom geplanten Verkauf der
Kohlefaser-Sparte ab. 2023 hatte das Unternehmen selbst als
Stabilisierungs- und Investitionsjahr gesehen, in dem der Umsatz und
das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) zurückgegangen waren.
Jungheinrich-Aktien profitierten am Morgen von einem positiven
Analystenkommentar der französischen Bank Societe Generale./gl/mis