Aktien Frankfurt: Anleger sind weiter in Kauflaune
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax eilt auch am Dienstag
von Rekord zu Rekord. Seine Bestmarke schraubte der deutsche
Leitindex auf nun 18 358 Punkte hoch. Gegen Mittag gewann er etwas
darunter 0,47 Prozent auf 18 347,14 Zähler. Analyst Christian Henke
vom Broker IG macht bei den Anlegern derzeit überhaupt keine
Verkaufsbereitschaft aus. Die Angst, den Börsenzug voreilig zu
verlassen, sei einfach zu groß.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte um 0,21
Prozent auf 26 723,95 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx
50 verbuchte einen Zuwachs von 0,3 Prozent.
Hinauf um 0,57 Prozent ging es zudem für den Kleinwerteindex SDax
auf 14 173,49 Zähler. Er war bereits am Montag auf
den höchsten Stand seit fast zwei Jahren geklettert.
Die Experten von Index Radar hatten jüngst bereits darauf
hingewiesen, dass Nebenwerte zu einer Aufholjagd ansetzen könnten.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft habe sich aufgehellt, die
Belastungen durch hohe Energiepreise und erschwerte
Refinanzierungsbedingungen rückten offenbar allmählich in den
Hintergrund. Unternehmen aus dem SDax seien deutlich stärker mit der
heimischen Wirtschaft verflochten als global aufgestellte
Dax-Konzerne und hätten bisher weniger von der guten Stimmung am
Aktienmarkt profitiert.
Aktien aus dem SDax rückten am Dienstag auch verstärkt im Fokus. KWS
Saat etwa verkauft das Mais-Geschäft in Südamerika
und verwendet den Erlös für die Senkung der Schulden. Die Aktien
gewannen an der Index-Spitze 7,7 Prozent. Zudem zogen die Anteile
des Baumarktkonzerns Hornbach Holding nach
vorläufigen Jahreszahlen um 6,1 Prozent an.
Am Markt gut aufgenommen wurde der Ausblick des
Verbindungstechnikherstellers Norma Group , dessen
Aktienkurs um 4,9 Prozent stieg. Ferner profitierten die Papiere des
auf Apotheken und Arztpraxen spezialisierten Software-Unternehmens
Compugroup mit plus 3,7 Prozent von dem Beschluss
eines Aktienrückkaufprogramms.
Abwärts um zwei Prozent ging es dagegen für die Anteile von Wacker
Neuson . Der Baumaschinen-Hersteller rechnet 2024 mit
einem schwächeren Geschäft.
Rüstungswerte bleiben gefragt. Im Dax erklommen die seit dem
Ukraine-Krieg von steigenden Rüstungsausgaben angetriebenen Aktien
von Rheinmetall einmal mehr den ersten Platz mit
einem Aufschlag von 1,7 Prozent. Die Titel des
Rüstungselektronik-Herstellers Hensoldt setzten im
MDax ihren jüngsten Rekordlauf mit einem Plus von vier Prozent
ebenso fort wie die Anteile des Börsenneulings und
Panzergetriebe-Produzenten Renk , die sich ebenfalls
um vier Prozent verteuerten. Analyst David Perry von der Bank
JPMorgan geht davon aus, dass die Nachfragewelle im
Wiederbewaffnungszyklus in Europa mindestens eine Dekade andauern
wird./ajx/mis