ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Gewinnmitnahmen - Zinsen bleiben im Blick
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einem starken ersten Quartal haben sich
die Anleger am US-Aktienmarkt zu Beginn des zweiten Jahresviertels
weiter zurückgehalten. Einer uneinheitlichen Entwicklung zum
Wochenstart folgten am Dienstag Verluste für die wichtigsten
Indizes. Händler verwiesen auf Gewinnmitnahmen, verstärkt durch
etwas gedämpfte Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen nach zuletzt
überraschend robusten Konjunkturdaten.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial sank zum
Handelsende um 1,00 Prozent auf 39 170,24 Punkte. Der
technologielastige Nasdaq 100 büßte 0,94 Prozent auf
18 121,78 Punkte ein. Der breit gefasste S&P 500
verlor 0,72 Prozent auf 5205,81 Punkte. Alle drei Indizes notieren
allerdings nicht weit von ihren Rekordständen. Allein der Dow hatte
seit der Trendwende im Oktober in der Spitze um fast ein Viertel
zugelegt, der Nasdaq 100 noch etwas mehr.
Die Präsidentin der regionalen Notenbank von Cleveland, Loretta
Mester, sagte am Dienstag, es brauche noch mehr Belege für
nachlassenden Inflationsdruck, bevor die Zinsen gesenkt werden
könnten. Drei Senkungen in diesem Jahr seien aber wahrscheinlich
angemessen. Auch für Mary Daly, Präsidentin der Fed in San
Francisco, ist die Erwartung von drei Kürzungen zurzeit vernünftig,
es gebe gleichwohl im Moment in Anbetracht des starken Wachstums
keinen dringenden Bedarf für Anpassungen.
Unternehmensseitig standen Tesla nach
Auslieferungszahlen für das erste Quartal im Blick. Diese
enttäuschten, woraufhin der Aktienkurs des E-Fahrzeugherstellers um
4,9 Prozent sank. Positiv überraschte indes der Tesla-Rivale Rivian
mit den Auslieferungen für das erste Jahresviertel.
Profitieren konnte der Kurs davon nicht, wie das Minus von 5,2
Prozent zeigte. Investoren missfalle es, dass Rivian das
Auslieferungsziel für das Gesamtjahr 2024 lediglich beibehalten
habe, hieß es.
Der Aktienkurs von PVH brach um mehr als 22 Prozent
ein. Der Bekleidungskonzern mit Marken wie Calvin Klein und Tommy
Hilfiger hatte mit seinem Geschäftsausblick die Erwartungen
verfehlt.
Die Aktien von Krankenversicherungsanbietern wie Unitedhealth
, Humana und CVS Health
gerieten ebenfalls deutlich unter Druck. Die zuständige US-Behörde
hatte zuvor die Zahlungen für private Medicare-Versicherungspläne
nicht so deutlich angehoben wie von den Branchenunternehmen
erwartet. Humana ist davon am deutlichsten betroffen. Die Papiere
stachen denn auch mit einem Minus von 13,4 Prozent hervor.
Der Euro legte merklich zu. Die Gemeinschaftswährung
wurde nach dem Wall-Street-Schluss zu 1,0767 US-Dollar gehandelt.
Der Euro machte damit seine Verluste vom Montag größtenteils wieder
wett. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf
1,0749 (Donnerstag: 1,0811) US-Dollar festgesetzt, der Dollar damit
0,9303 (0,9249) Euro gekostet.
Am Anleihenmarkt sank der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen
(T-Note-Future) um 0,14 Prozent auf 109,77 Punkte. Die Rendite
zehnjähriger Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 4,36
Prozent./ajx/he