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Wiener Börse (Mittag) - ATX vor deutschen Inflationsdaten minus 0,7 % / Impulse durch Quartalsergebnisse - Verbund etwas leichter nach Erste-Abstufung

Der Wiener Aktienmarkt hat am Mittwochmittag nachgegeben. Der Leitindex ATX verlor 0,70 Prozent auf 3.684,08 Punkte. Für den ATX Prime ging es um 0,68 Prozent auf 1.846,64 Zähler hinab.

Auch das europäische Umfeld tendierte vor Inflationsdaten aus Deutschland mit moderaten Abgaben. Allgemein sahen Marktbeobachter eine steigende Anspannung im Vorfeld der EZB-Sitzung kommende Woche. In Wien galt das Anlegerinteresse zur Wochenmitte zudem einigen Unternehmensberichten. Aus dem Prime market legten die EVN, Strabag, UBM, VIG und Warimpex Zahlen vor.

Aktien der Strabag stiegen nach einem verhaltenen Auftakt zuletzt um 0,6 Prozent. Die Zahlen der Baukonzerns erfüllten weitgehend die Markterwartungen. Dank der breiten Diversifizierung halte sich das Unternehmen im derzeitigen Umfeld recht gut, kommentierte Erste-Analyst Michael Marschallinger.

Unter den Versorgen legte die EVN Zahlen zum ersten Halbjahr 2023/24 vor, die Aktien gewannen 0,4 Prozent. Niedrigere Großhandelspreise für Strom und Erdgas in den Kernmärkten, die schwächere Konjunktur, aber auch das warme Wetter machten dem Versorger demnach zu schaffen. Der Umsatz fiel um 17,7 Prozent, das Konzernergebnis um 8,3 Prozent.

Auch den Branchenkollegen Verbund dürften in Zukunft die niedrigeren Strompreise belasten. Dies erwartet zumindest Petr Bartek von der Erste Group, der die Verbund-Scheine von "Hold" auf "Reduce" abgestuft und das Kursziel von 79,5 auf 70,8 Euro gesenkt hat. Die Aktien notierten nach einem schwachen Start zuletzt noch 0,4 Prozent im Minus.

Positiv reagierte der Aktienkurs der Vienna Insurance Group (VIG) auf die vorgelegten Zahlen, er stieg um 0,8 Prozent. Der Versicherer hat im ersten Quartal 2024 einen Zuwachs bei den verrechneten Prämien verzeichnet. Dank einer erfreulichen Konjunkturprognose für die CEE-Region blickt der Versicherer zudem optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr.

Im Immobiliensektor büßten UBM Development nach Zahlen 1,5 Prozent ein. Der Immobilienentwickler rechnet nach einem weiteren Quartalsverlust erst 2025 wieder damit, Gewinne zu schreiben. Die schwachen Erstquartalszahlen hätten erneut die anhaltende Schwäche des Immobilienmarktes aufgezeigt, kommentierte Warburg-Analyst Simon Stippig. Positiv zu bewerten seien jedoch die jüngsten Verkäufe, die den Barmittelbestand verbessern dürften.

Anteilsscheine von s Immo verloren 0,9 Prozent. Die derzeit noch börsennotierte Immobiliengesellschaft hat in Deutschland ein großes Immobilienpaket unter Buchwert verkauft. Der Abschlag von etwa 9,5 Prozent zu den Buchwerten sei vor allem darauf zurückzuführen, dass es sich um einen Portfoliodeal handle, erklärte das Unternehmen.

Noch nicht gehandelt wurden die Papiere von Warimpex. Der Immobilienentwickler hat im ersten Quartal in einem herausfordernden Umfeld einen Verlust geschrieben. Hohe Zinsen und gestiegene Preise haben das Ergebnis unterm Strich auf minus 0,8 Mio. Euro gedrückt, nachdem in der Vorjahresperiode noch ein Gewinn von 1,4 Mio. Euro erzielt wurde.

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