ROUNDUP 2: KfW verkauft Telekom-Aktien im Milliardenwert - Geld für die Bahn
(neu: Reaktion Linke letzter Absatz.)
FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Die staatliche Förderbank KfW trennt sich erneut von Telekom-Aktien und erlöst eine Milliardensumme für den Bund. Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums soll das Geld der Bahn zugutekommen. "Der Bund wird den ihm durch die Transaktion zufließenden Nettoerlös einsetzen, um das Eigenkapital der Deutsche Bahn AG zu stärken und die Bahninfrastruktur in Deutschland zukunftsweisend auszubauen", teilte das Finanzministerium am Montagabend mit. Die Aktien gingen an große Investoren. Der Kurs der Telekom-Aktien sank am Dienstagnachmittag um 1,2 Prozent.
Förderbank trennt sich von 110 Millionen Aktien
Die KfW hatte am Montag nach Börsenschluss den Verkauf von 110
Millionen Aktien des Dax
Bund bleibt größter Aktionär der Telekom
Der Bund setze damit seine verantwortungsvolle Privatisierungspolitik fort, teilte das Ministerium mit. "Mit Blick auf das unverändert fortbestehende Bundesinteresse bleiben der Bund und die KfW gemeinsam zentraler Aktionär der Deutsche Telekom AG und werden eine dafür erforderliche Beteiligungshöhe wahren." In den nächsten drei Monaten darf die KfW keine weiteren Telekom-Aktien ohne Zustimmung der Banken verkaufen.
"Die KfW und der Bund bleiben die größten Aktionäre der Deutsche
Telekom AG", hieß es auch in der Mitteilung der Förderbank. Im
zweiten Quartal hatte die KfW bereits 22,4 Millionen Aktien über die
Börse veräußert. Stand Ende 2023 hatte der Bund gemeinsam mit der
KfW noch gut 30 Prozent an der Telekom gehalten. Der japanische
Softbank
Aktienverkäufe bringen Geld in die Staatskasse
Erst im Februar hatte sich die KfW von einem Paket von Post-Aktien für fast 2,2 Milliarden Euro getrennt. Die Regierung braucht angesichts der Haushaltsdebatte und des sanierungsbedürftigen deutschen Schienennetzes Geld. So will die Bundesregierung das Schienennetz in den kommenden Jahren mit vielen Milliarden Euro modernisieren - Pläne, die das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts im November vergangenen Jahres durcheinander gewirbelt hatte. Mitte Dezember stand dann aber fest, dass bei den Ausgaben für die Schiene nicht gekürzt werden soll.
Kritik an den Aktienverkäufen kam von der Linken. Es sei ein großer Fehler, Anteile an der Post oder an der Telekom zu verkaufen. "Diese Beteiligungen sind für die Bundesrepublik vor allem strategisch wichtig, sie spülen jedes Jahr aber auch eine Menge Geld in die Staatskasse", sagte der Linken-Bundestagsabgeordnete Victor Perli mit Blick auf die Dividendenzahlungen. In den letzten drei Jahren habe der Bund allein von der Telekom 4,4 Milliarden Euro eingenommen. "Verkaufen kann man nur einmal, mittel- und langfristig bringt es finanziell deutlich mehr, die Aktien zu behalten", betonte Perli. Das eigene Tafelsilber zu verkaufen, um Investitionen zu finanzieren, habe mit seriöser Finanzpolitik nichts zu tun./mne/ngu/sku/men
ISIN DE0005557508 JP3436100006
AXC0267 2024-06-04/16:57
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