ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Rekorde - Nvidia 3 Billionen Dollar wert
NEW YORK (dpa-AFX) - Die wichtigsten US-Aktienindizes haben es am
Mittwoch nach einer zunächst uneinheitlichen Entwicklung allesamt
ins Plus geschafft. Sowohl der Nasdaq 100 als auch
der S&P 500 erreichten Rekordhochs. Während der von
Technologietiteln geprägte Auswahlindex mit einem Plus von 2,04
Prozent auf 19 035,05 Punkte aus dem Handel ging, legte der
marktbreite Index letztlich um 1,18 Prozent auf 5354,03 Punkte zu.
Im Fokus stand der Halbleiterkonzern Nvidia , dessen
Marktkapitalisierung erstmals die Marke von 3 Billionen US-Dollar
erreichte. Derweil hinkte der Leitindex Dow Jones Industrial
den anderen Indizes mit einem Plus von 0,25 Prozent
auf 38 807,33 Punkte klar hinterher.
Die zuletzt schwachen Daten vom US-Arbeitsmarkt schürten Hoffnungen
auf eine Zinssenkung der amerikanischen Notenbank Fed.
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets verwies
darauf, dass die am Dienstag veröffentlichte Zahl der offenen
Stellen im April auf das tiefste Niveau seit drei Jahren gefallen
sei. Zur Wochenmitte wurde dann bekannt, dass die Privatwirtschaft
in den USA im Mai weniger Stellen geschaffen hat als erwartet. Zudem
wurde der Beschäftigungsaufbau im Vormonat nach unten revidiert.
Für den viel beachteten monatlichen Arbeitsmarktbericht der
US-Regierung seien die vom Arbeitsmarktdienstleister ADP
veröffentlichten Daten zwar kein verlässlicher Indikator,
konstatierte Ian Shepherdson von Pantheon Macroeconomics. Sie
passten aber zur von ihm erwarteten Beschäftigungsentwicklung.
Der US-Arbeitsmarktbericht gilt als wichtiger Faktor für die
heimische Geldpolitik. Eine Abkühlung des Arbeitsmarktes würde den
Hoffnungen der Anleger auf eine Zinssenkung neue Nahrung geben und
insbesondere dem Technologiesektor helfen.
Hingegen belegte der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply
Management (ISM) für den vergangenen Monat eine überraschend
deutliche Stimmungsaufhellung im US-Dienstleistungssektor. Eine
zweite Schätzung von S&P Global zur Stimmung im
Dienstleistungssektor entsprach derweil den Erwartungen.
Der Boom um das Trendthema Künstliche Intelligenz (KI) trieb den
Börsenwert des Chipherstellers Nvidia über die Marke von drei
Billionen Dollar. Es ist damit nach Apple und
Microoft erst das dritte Unternehmen, das diese Marke
geknackt hat. Mit dem erneut deutlichen Plus am Mittwoch überholte
Nvidia in puncto Marktkapitalisierung zudem erstmals Apple. Gemessen
am Schlusskurs lag der Börsenwert bei 3,01 Billionen Dollar und
damit hauchdünn über dem von Apple. Microsoft führt die Rangliste
mit 3,15 Billionen Dollar an.
Im Dow eroberte Intel mit plus 2,5 Prozent die
Spitze. Der Halbleiterkonzern holt bei seiner neuen Chipfabrik in
Irland einen Finanzinvestor an Bord und bekommt dafür eine
Geldspritze von elf Milliarden US-Dollar. Die Firma Apollo Global
Management wird der führende Investor beim Erwerb
eines Anteils von 49 Prozent an der Fab 34 genannten Anlage. Intel
investierte bisher 18,4 Milliarden Dollar in die Fabrik. Die
Apollo-Titel verteuerten sich um 2,1 Prozent.
Bei Hewlett Packard Enterprise stand anfangs ein
Kurssprung von 16 Prozent zu Buche und damit der deutlichste Anstieg
an einem Tag seit dem Jahr 2016. Zuletzt behaupteten die Aktien ein
Plus von 12,4 Prozent. Der Anbieter von Computerhardware übertraf
mit seinen Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal die Markterwartungen
und hob seine Jahresziele an.
Die Anteilsscheine von Crowdstrike gewannen 12
Prozent und waren damit bester Wert im Nasdaq 100. Das Unternehmen
für Sicherheitssoftware legte Ergebnisse für das erste
Geschäftsquartal vor, die die Konsensschätzungen übertrafen. Zudem
hob Crowdstrike den Ausblick für das Geschäftsjahr an.
Bei WalkMe konnten sich die Anleger sogar über einen
Kurssprung von 43 Prozent auf 13,78 US-Dollar freuen. SAP
will mit der Übernahme des israelischen Anbieters
sein Angebot zur Analyse von Geschäftsprozessen ausbauen. Europas
größter Softwarehersteller bietet 1,5 Milliarden US-Dollar in bar,
was 14 Dollar je Aktie entspricht.
Der Euro gab etwas nach und kostete zuletzt 1,0869
US-Dollar. Die Währungshüter hatten den Referenzkurs auf 1,0872
(Dienstag: 1,0865) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9197
(0,9203) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen legten indes weiter zu. Der Terminkontrakt für
zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg um 0,28 Prozent auf
110,33 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere fiel im
Gegenzug auf 4,28 Prozent./gl/ngu