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Der Tag mit Bloomberg: Globale Talfahrt verstärkt sich, Euro klettert zur schwedischen Krone auf Rekordhoch

AUF EINEN BLICK:

-BÖRSEN: Globale Talfahrt verstärkt sich

-DEVISENMARKT: Euro klettert zur schwedischen Krone auf Rekordhoch

-ROHSTOFFE: Der Ölpreis stieg am Dienstag im frühen Handel 0,2 Prozent auf 40,21 Dollar je Barrel. Gold legte in Asien 0,2 Prozent zu auf 927,85 Dollar je Unze.

-BÖRSENBAROMETER:

2.3. 27.2.

Veränderung in % Dax - 3,5 - 2,5 DJ Euro Stoxx 50 - 4,7 - 2,2 Dow Jones - 4,2 - 1,7 S&P 500 - 4,7 - 2,4 Nasdaq Composite - 4,0 - 1,0

Der Nikkei 225 fiel am Dienstag 0,7 Prozent. Am Montag hatte Japans Leitindex 3,8 Prozent abgegeben.

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WELTBÖRSEN:

Globale Talfahrt verstärkt sich

Weltweit haben die Aktienkurse am Montag deutlich nachgegeben. Ob in Asien, Europa oder den USA - die wichtigsten Leitindizes verloren jeweils über drei Prozent. Investoren zeigten sich verunsichert, wie lange die Rezession anhalten wird und welche Ausmasse sie noch annehmen wird.

Australische Banken zählten im Raum Asien-Pazifik zu den grossen Verlierern. Die Ratingagentur Moody’s hatte den Ausblick für die die drei grössten Kreditinstitute des Landes gesenkt. In Südkorea sackten exportorientierte Unternehmen ab. Die Ausfuhren des Landes sind im Februar um 17 Prozent eingebrochen, nachdem sie bereits im Vormonat um 34 Prozent gefallen waren.

Die milliardenschwere Kapitalerhöhung der britischen Grossbank HSBC sorgte dann in Europa und den USA für trübe Stimmung bei den Finanzwerten. Versicherer wurden zudem vom Quartalsverlust von AIG schockiert - dem grössten Verlust in der US-Unternehmensgeschichte.

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USA NACH BÖRSENSCHLUSS:

S&P senkt Bonitätsnote für Zeitungsverlag Gannett auf "Ramsch"

Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat die Bonitätsnote für Gannett Co. auf "Ramsch" gesenkt. Die Analysten stuften die Aktie des grössten US-Zeitungsverlages von "BBB-" um zwei Stufen auf "BB" herab. Die Ratingagentur geht davon aus, dass sich die Lage am Anzeigenmarkt im Jahresverlauf weiter verschlechtern wird.

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Verlust von Live Nation weiter sich deutlich aus

Live Nation Inc., der weltgrösste Promoter und Betreiber von Veranstaltungsorten, hat im abgelaufenen Quartal einen Verlust von 337,5 Mill. Dollar verzeichnet. Im Vorjahreszeitraum war bei dem Unternehmen ein Verlust von 18,4 Mill. Dollar angefallen. Live Nation befindet sich in Übernahmegesprächen mit dem weltgrössten Ticketverkäufer Ticketmaster Entertainment Inc.

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Spezialchemiekonzern W.R. Grace muss im Gläubigerschutz bleiben

W.R. Grace & Co., der Spezialchemiekonzern und Anbieter von Baumaterialien, muss voraussichtlich länger im Gläubigerschutz bleiben. Wie das Unternehmen nach US-Börsenschluss mitteilte, ist es ihm derzeit nicht möglich, einen Kredit über eine Milliarde Dollar zu akzeptablen Bedingungen aufzunehmen. Die Mittel seien jedoch notwendig, um Kreditgeber zu bedienen, erklärte Grace.

AUSBLICK:

MÄRKTE HEUTE Dienstag, 3. März 2009

+++ Konjunkturdaten

-Deutschland: Grosshandelspreise Januar (8 Uhr)

-Schweiz: BIP viertes Quartal (7.45 Uhr)

-USA: Schwebende Hausverkäufe Januar (16 Uhr)

-Kanada: Zinsentscheid (15 Uhr) +++

Unternehmensergebnisse:

-Axel Springer AG (SPR GR) Jahreszahlen 08: Der grösste europäische Zeitungsverlag erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn von 571,1 Mill. Euro. 2007 war ein Verlust von 288,4 Mill. Euro angefallen. Kostensenkungen, neue Web-Angebote und Expansion ausserhalb Deutschlands hatten das Ergebnis verbessert.

-Bayer (BAY GY) Jahreszahlen 08: Der Pharmakonzern hat im vierten Quartal einen Gewinn von 106 Mill. Euro erzielt. Damit lag das Ergebnis deutlich unter der Analystenerwartung von 190 Mill. Euro.

-Beiersdorf (BEI GY) Jahreszahlen 08 -Bouygues Jahreszahlen (EN FP) 08 -CRH (CRH ID) Jahreszahlen 08 -Drax Group (DRX LN) Jahreszahlen 08

-Kuehne + Nagel (KNIN VX) Jahreszahlen 08: Der Logistik- Dienstleister hat den Gewinn im vierten Quartal 7,3 Prozent auf 133 Mill. Schweizer Franken (89,85 Mil. Euro) erhöht.

-Münchener Rück (MUV2 GY) Jahreszahlen 08 -Persimmon (PSN LN) Jahreszahlen 08 -Provident Financial (PFG LN) Jahreszahlen 08 -Schwarz Pharma (SRZ GR) Jahreszahlen 08 -Standard Chartered (STAN LN) Jahreszahlen 08 -Vinci (DG FP) Jahreszahlen 08

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DEVISENMARKT:

Euro klettert zur schwedischen Krone auf Rekordhoch

Der Euro ist zum Wochenauftakt gegenüber der schwedischen Krone auf ein Rekordhoch geklettert. Hintergrund: Die Europäische Union hatte am Vortag ein von Ungarn gefordertes Rettungspaket für den Finanzsektor der Region abgelehnt. Schwedische Banken werden von der Konjunkturschwäche in Osteuropa besonders hart getroffen, denn sie sind stark in den neuen EU-Ländern engagiert. Immer mehr Kredite werden hier aber nicht mehr bedient. Die europäische Gemeinschaftswährung legte zur schwedischen Krone 1,7 Prozent zu auf 11,61 je Euro.

Neben der Krone gerieten auch osteuropäische Währungen unter Druck. Der polnische Zloty verlor zum Euro 2,6 Prozent, der ungarische Forint 2,7 Prozent. Der Dollar stieg zum Euro hingegen um 0,7 Prozent auf knapp 1,26 je Euro. Investoren gehen davon aus, dass die wirtschaftliche Schwäche Osteuropas die Rezession im Euroraum verschärft.

Das britische Pfund gab nach enttäuschenden Immobiliendaten zeitweise 1,8 Prozent zum Euro nach auf mehr als 90 Pence. So fiel die Zahl der Hypothekenanträge im Januar geringer aus als erwartet, und nach Angaben des Marktforschers Hometrack sanken die Häuserpreise im Februar auf Jahressicht um zehn Prozent. Von Bloomberg befragte Volkswirte gehen davon aus, dass die britische Notenbank den Leitzins weiter senken wird.

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ROHSTOFFE:

-Öl: Der Ölpreis stieg am Dienstag im frühen Handel 0,2 Prozent auf 40,21 Dollar je Barrel (159 Liter). Am Vortag war der Preis über zehn Prozent eingebrochen, und Investoren, die auf einen Rückgang gewettet hatten, stellten ihre Positionen nun glatt. Nach Angaben von Händlern besteht die Strategie einiger Marktteilnehmer im derzeit seitwärts tendierenden Markt darin, bei einem Preis in der Nähe von 45 Dollar je Barrel zu verkauen und bei rund 40 Dollar zu kaufen.

-Gold: Das Edelmetall legte im asiatischen Handel 0,2 Prozent zu auf 927,85 Dollar je Unze. Der Einbruch an den Börsen am Montag bewegte Anleger dazu, sich zur Absicherung mit Gold einzudecken. Auch wurde spekuliert, dass der Rückgang der vergangenen Tage übertrieben war.

(in Kooperation mit Bloomberg)