ROUNDUP/Aktien New York: Richtungslos - Warten auf Preisdaten und Zinsentscheid
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach den jüngsten Rekorden an den New Yorker
Börsen heißt es am Montag abwarten. Die Anleger halten sich vor
neuen Inflationsdaten und Zinssignalen der US-Notenbank Fed zurück.
Beides steht zur Wochenmitte auf der Agenda.
Die wichtigsten Indizes zeigten sich im frühen Handel richtungslos.
Sie pendelten mit wenig Veränderung zwischen leichten Verlusten und
leichten Gewinnen. Der Leitindex Dow Jones Industrial
gab zuletzt um 0,15 Prozent auf 38 738,87 Punkte nach. Mit einem
mageren Plus von nicht ganz drei Prozent seit Jahresbeginn läuft der
bekannteste Wall-Street-Index den anderen zwei wichtigen Indizes
deutlich hinterher.
Der S&P 500 sank zu Wochenbeginn um 0,04 Prozent auf
5344,79 Punkte, während der Nasdaq 100 um 0,08
Prozent auf 19 015,50 Zähler stieg. Beide haben seit Anfang 2024
einen inzwischen prozentual zweistelligen Jahresgewinn eingeheimst.
Der marktbreite S&P ist seither um 12 Prozent gestiegen, der
technologielastige Auswahlindex der Nasdaq um 13 Prozent.
Am Freitag hatte ein robuster Arbeitsmarktbericht "alle Erwartungen
übertroffen", wie die Experten der Bank ING
schrieben. Baldige Zinssenkungen sind damit kaum zu erwarten, doch
diese galten länger schon als nahezu ausgeschlossen. Immerhin aber
bedeutet das auch eine gut laufende Wirtschaft. Am Mittwoch rücken
damit zugleich die Inflationsdaten wieder einmal in den Fokus. Diese
Daten, und auch die US-Notenbanker ein paar Stunden später, könnten
Hinweise liefern, wann die Fed ihre geldpolitische Wende einläutet.
Im Dow war die Aktie von Walmart über weite Strecken
der Favorit. Zuletzt ging es um 0,8 Prozent nach oben. Die US-Bank
JPMorgan hatte die Aktie des Handelsriesen von "Neutral" auf
"Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 66 auf 81 US-Dollar
angehoben. In einem schwachen Konsumumfeld habe Walmart mit Blick
auf Umsatz und Ergebnis sowohl defensive als auch offensive
Qualitäten, hieß es.
Unterdessen zählten AMD mit minus 2,4 Prozent zu den
Schlusslichtern im Nasdaq 100 und litten unter einer Abstufung durch
Morgan Stanley auf "Equal-weight". Die Fantasie der
Anleger für das Geschäft des Chipherstellers mit Künstlicher
Intelligenz (KI) sei zu groß und die Aktie im Vergleich zu Nvidia
und Broadcom zu teuer, lautete die
Begründung dieser US-Bank.
Die Anteile von Southwest Airlines profitierten mit
plus 6,9 Prozent vom Einstieg des aktivitischen Investors Paul
Singer. Er sicherte sich mit seinem Hedgefonds Elliott Investment
eine Beteiligung an der Fluggesellschaft im Wert von knapp 2
Milliarden Dollar. Singer wird damit auf Anhieb einer der größten
Anteilseigner und strebt einen Einfluss auf die Unternehmensführung
an. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" darüber berichtet. Die
Southwest-Aktie hatte in den vergangenen fünf Jahren 45 Prozent an
Wert verloren. Bei Konkurrent Delta steht dagegen
"nur" ein Minus von 8,4 Prozent zu Buche. Der S&P 500 hat im selben
Zeitraum um 86 Prozent zugelegt.
Die Papiere der Beteiligungsgesellschaft KKR , des
Informationssicherheits-Spezialisten Crowdstrike und
des Webhosters GoDaddy legten angesichts ihrer am 24.
Juni anstehenden Aufnahme in den S&P 500 um bis zu 9 Prozent zu.
GoDaddy profitierte mit plus 1,5 Prozent zwar am geringsten, die
Aktien erklommen zugleich aber ein Rekordhoch.
Nvidia zeigten sich am ersten Tag nach ihrem
Aktiensplit im Verhältnis 1:10 zuletzt unverändert. Am vergangenen
Mittwoch hatte der Börsenwert des Chipherstellers erstmals die Marke
von 3 Billionen Dollar erreicht - als erst drittes US-Unternehmen
nach Apple und Microsoft . Seitdem
liefert sich das KI-Vorzeigeunternehmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit
den beiden etablierten Tech-Riesen als wertvollster US-Konzern.
Noch hat Microsoft die Nase vorn, während Apple Nvidia am Freitag
knapp auf den zweiten Platz verwiesen hatte. Mit dem Aktiensplit
will Nvidia die eigenen Papiere für Anleger erschwinglicher machen -
angesichts der beispiellosen Rally der vergangenen Monate hatten
diese zuletzt deutlich über 1000 Dollar gekostet.
Im späteren Handelsverlauf beginnt die hauseigene
Entwicklerkonferenz von Apple. Laut Medienberichten soll neben
Funktionen aus eigener Entwicklung auch KI-Technologie des
ChatGPT-Erfinders OpenAI zum Einsatz kommen. Die Aktien zeigten sich
mit minus 0,8 Prozent nicht beeindruckt./ck/men