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Osteuropa – Eine Region auf dem Vormarsch (Fonds im Portrait: Raiffeisen-Zentraleuropa-ESG-Aktien)

 

Als eine der ersten Fondsgesellschaften hatte die Raiffeisen KAG am 21. Februar 1994 einen Aktienfonds aufgelegt, der in die Märkte Zentral- und Osteuropas investiert hat: Den Raiffeisen-Osteuropa-Aktien. Im Blickpunkt standen die in jenen Tagen noch als Transformationsstaaten bezeichneten Länder, die mit dem Fall des so genannten Eisernen Vorhangs auch für Investoren aus dem Westen interessanter geworden waren. Doch 2022 änderte der Krieg Russlands mit der Ukraine einiges. Der Fonds musste aufgrund der Sanktionen wegen seines hohen 50-prozentigen Russland-Exposures geschlossen werden. „Und nachdem im April 2023 noch immer kein Ende des Krieges absehbar war, haben wir entschieden, den Russland-Teil aus dem Fonds abzuspalten und den restlichen Teil wieder zu öffnen und dadurch handelbar zu machen“, berichtet Fondsmanager András Szalkai.

Seit 2. August 2023 heißt der Fonds nun Raiffeisen-Zentraleuropa-ESG-Aktien, das Fondsmanagement wurde nach ESG-Kriterien und der Fokus neu auf wachstumsstarke, aber politisch und wirtschaftlich stabilere Länder Zentral- und Osteuropas ausgerichtet. „Konkret haben wir natürlich Russland aus dem Investmentuniversum herausgenommen, ebenso die Türkei und Griechenland. Dafür aber haben wir Österreich ergänzt. Uns ging es in erster Linie darum, Volatilität herauszunehmen und die Risiken des Fonds zu reduzieren. Wir haben aber auch die Strategie des Fonds verändert: So kaufen wir auch globale Aktien von Unternehmen, die überproportional – im Minimum 20 - 30% – in der Region tätig, aber an den lokalen Börsen nicht notwendigerweise gelistet sind. Grundsätzlich investieren wir von der Ostsee bis zur Adria und zum Schwarzen Meer.“ Durch die Neu-Ausrichtung fielen von rund 250 Unternehmen etwas mehr als 100 Unternehmen weg, weil diese den strengen Raiffeisen-ESG-Kriterien und den hohen Ansprüchen an verantwortungsvolles Agieren nicht entsprachen. Aus den verbleibenden Titeln wurden die 50 bis 70 aussichtsreichsten Titel für ein Investment ins Auge gefasst.

Regional liegt derzeit das Hauptaugenmerk auf den Märkten Rumänien und Polen, da sie über große Binnenmärkte verfügen und somit ein stabiles Wirtschaftswachstum unabhängig von globalen Wirtschaftszyklen aufweisen. Branchenmäßiger Schwerpunkt ist der Finanzsektor, der von der aktuellen Zinslandschaft profitiert, mit Investments in beispielsweise NLB Slowenien, Erste Bank oder in die rumänische Banca Transilvania. Weitere Top-Positionen stammen aus sowohl kurzfristig als auch langfristig wachstumsträchtigen und innovationsreichen Branchen wie Grüne Energie, IT, Gesundheit und Konsumgüter.

Für die Zukunft ist man positiv gestimmt, denn 2023 hat ab April eine spürbare Erholung eingesetzt, die sich in einigen Märkten weiter beschleunigt und in der Jahresperformance des Fonds mit einem Plus von fast 33 Prozent niedergeschlagen hat. Grund dafür war die Stabilisierung im Energiesektor, vor allem, was Preise und Versorgungssicherheit betrifft. Aber auch der marktfreundliche Ausgang der Wahlen in Polen und dessen positives Ausstrahlen auf die gesamte Region sowie die verstärkte Gewichtung des Marktes im Fonds zeigten Wirkung. Weitere Fragen zum Raiffeisen-Zentraleuropa-ESG-Aktien beantwortet Fondsmanager András Szalkai im Interview auf den Folgeseiten. 

 

INFO Raiffeisen-Zentraleuropa-ESG-Aktien (R) A

ISIN: AT0000936513 (ausschüttend)

Fondstyp: Aktienfonds

KAG: Raiffeisen KAG

Auflage: 21.02.1994

Performance seit Auflage: +3,53% (p.a.)

Fondsvol.: 123,3 Mio. Euro

Fondswährung: Euro

Performance 1 J.: 32,76% p.a.

Performance 3 J.: -18,51% p.a.

Performance 5 J.: -10,42% p.a.

Laufende Kosten: 2,47% p.a.

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