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Mehr als MSCI, weniger als Magnificent Seven und eine KI, die vor Kursverlusten warnt - Podcast 63 mit Roland Zauner (Kepler-Fonds KAG) und Ernst Huber (Schelhammer Capital Bank)

Kepler Fonds KAG, mit rund 20 Milliarden Euro an Kundengelder in der Verwaltung eine der großen Kapitalanlagegesellschaften Österreichs, möchte mit dem neuen Fonds X-250 Welt Aktien im immer größer werdenden Revier der ETFs wildern. Vergleichsbasis ist der MSCI-Weltaktienindex, auf den es auch bereits jede Menge an (passiv) nachbildenden ETFs gibt. Kepler stülpt sich hingegen den Fondsmantel um mit aktivem Portfoliomanagement. Und das zu Kosten, die mit denen von ETFs vergleichbar sind: 0,5% an laufenden Kosten. UND: während die allermeisten ETFs den MSCI Weltaktienindex in der Variante Industrieländer abbilden, greift Kepler auf die Variante inklusive Emerging Markets zurück (die im Fonds aktuell ein Gewicht von etwa 6% aufweisen).

Die Guten ins Töpchen.

Aktiv gemanagt haben Aktien die Chance ins Portfolio aufgenommen zu werden, wenn sie a) gewissen ESG-Kriterien entsprechen und b) festgelegte Ausschlusskriterien nicht verletzen (es handelt sich um einen Artikel-8-Fonds) - (Ausschlusskriterien sind etwa ein Umsatzanteil größer 5% mit Tabak, Kohle Fracking oder Ölsande, größer 10% mit Militär aber null Toleranz bei kontroversen Waffen, Arbeitsrecht- und Umweltverletzungen; das Portfolio soll grundsätzlich so ausgerichtet sein, dass mindestens zwei Drittel der Portfoliomitglieder positiv zu den UN-Nachhaltigkeitszielen beitragen (aktuell sind es drei Viertel). Und ausgewählte Unternehmen müssen aus Sicht von Kepler über Wettbewerbsvorteile verfügen; beispielsweise einen hohen Marktanteil, Kostenvorteile, Patente, starke Marken bzw. hohe Wechselkosten der Kunden. Die Fondsregeln sind dabei so ausgelegt, dass theoretisch auch in einen Wert investiert werden kann, der kein MSCI-Mitglied ist (wie aus dem Anlageuniversum von rund 800 Titeln das 250-Werte X-Aktien-Portfolio herausgefiltert wird, erklärt Zauner im Podcast. Schelhammer Capital Bank-Vorstand Ernst Huber spricht im Podcast einen Punkt pro den Fonds an: durch sein aktives Management kann dieser auch aktiv eine Über- oder Untergewichtung der derzeit alles überstrahlenden Magnificent Seven umsetzen. Privat meidet Huber mittlerweile MSCI-Welt-ETFs, da für ihn das Klumpenrisiko von Apple und Co zu groß ist (rund 20% Indexanteil der Magnificent Seven). Übrigens, bei Kepler gibt es derzeit nur Magnificent Five, da Amazon und Tesla gegen Ausschlusskriterien verstoßen. Ganz oben in der Portfoliogewichtung stehen trotzdem mit Apple, Microsoft und Nvidia auch die drei derzeit wertvollsten Unternehmen der Welt.

Das ist Stichwort für das Thema Künstliche Intelligenz (KI). Auch wie diese von Kepler im Fondsmanagement eingesetzt wird. In Kürze gibt diese auf Basis historischer Daten ein Signal, das frühzeitig auf drohende Kursverluste bei einem Unternehmen hinweisen soll.

Mit Kursverlusten haben langfristig orientierte Anleger zumeist wenig am Hut - seit den 1970er-Jahren liegt die Rendite einen Weltaktien-Portfolios bei etwa acht Prozent. OB die beiden Kapitalmarktexperten dies auch mit dem Blick nach vorne für möglich / wahrscheinlich halten? Für Zauner spricht eigentlich nichts dagegen, dass wir die in der Vergangenheit lukrierten Zahlen auch in der Zukunft sehen werden. Für Ernst Huber steht bei erzielten oder prognostizierten Renditen immer ein Punkt im Raum - der Kapitalerhalt. Denn ein gutes Unternehmen soll es schaffen, die Inflation im Ergebnis abzubilden; die Dividende ist dann die Butter aufs Brot... dies und mehr gibt’s im Podcast hier 

Mehr zum Fonds X-250 Welt Aktien gibt’s hier, und zur Kepler-Fonds KAG hier

 

 

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