ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Zinssenkungshoffnungen treiben den EuroStoxx an
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der EuroStoxx 50 hat am
Freitag seine jüngste Erholung deutlich beschleunigt. Laut dem
Marktexperten Andreas Lipkow konzentrierten sich die Anleger zum
Wochenschluss auf positive Aspekte wie die anziehenden Exporte
Chinas, die tendenziell nachlassende Inflation und die anhaltenden
Zinssenkungshoffnungen in den Vereinigten Staaten. Diese hatten am
Nachmittag nach schwachen US-Konjunkturdaten neue Nahrung erhalten.
So hat sich die von der Universität Michigan erhobene Stimmung der
Verbraucher im Juli unerwartet eingetrübt.
Der Eurozonen-Leitindex schloss 1,34 Prozent im Plus bei 5.043,02
Punkten und erreichte damit das Niveau von Anfang Juni. Auf
Wochensicht ergibt sich ein Gewinn von 1,28 Prozent.
Der französische Cac 40 kletterte am Freitag um 1,27
Prozent auf 7.724,32 Zähler in die Höhe. Für den britischen FTSE 100
ging es um 0,36 Prozent auf 8252,91 Punkte nach oben.
Nach Auffassung des Volkswirts Thomas Ryan von Capital Economics ist
der erneute Rückgang des Verbrauchervertrauensindex der Universität
Michigan ein weiterer Beleg dafür, dass die Konsumenten zunehmend
mit den hohen Zinsen zu kämpfen haben. Obwohl der Zusammenhang
zwischen Vertrauen und Verbrauch in den letzten Jahren eher locker
gewesen sei, erhöhe das schwache Stimmungsniveau das Risiko, dass
das Konsumwachstum nach einer anscheinend schwachen ersten
Jahreshälfte gedämpft bleibt.
Unter den Einzelwerten in Europa zogen die Aktien von Ericsson
Aufmerksamkeit auf sich. Nach der Vorlage von
Quartalszahlen zogen die Papiere in Stockholm um 4,4 Prozent an. Die
Analysten der US-Bank JPMorgan sprachen von besser als erwartet
ausgefallenen Resultaten. Sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis
des Netzwerkausrüsters hätten über den Schätzungen gelegen.
An der EuroStoxx-Spitze stiegen die Anteilsscheine von Prosus
um 3,4 Prozent. Die Ratingagentur Moodys hatte der
niederländischen Internetbeteiligungsholding eine etwas bessere
Kreditwürdigkeit attestiert. Die Finanzkennzahlen und die Liquidität
des Unternehmens seien solide, hieß es.
Gegen den positiven Trend an den Börsen gaben die Anteilscheine von
Diageo leicht nach. Die US-Investmentbank Goldman
Sachs hatte die Aktien des Anbieters alkoholischer Getränke zum
Verkauf empfohlen. Die Aussichten der europäischen
Getränkehersteller auf dem wichtigen US-Markt seien verhalten, was
bis ins kommende Jahr hinein Bestand haben könnte, schrieb Analyst
Olivier Nicolai./la/he