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KfW Research: Deutscher Mittelstand sieht erhebliche

Kostensteigerungen

Frankfurt am Main (ots) -

- 80% der mittelständischen Unternehmen rechnen mit Mehrbelastungen in diesem

Jahr

- Vor allem höhere Löhne schlagen durch

- Als Gegenmaßnahme heben Unternehmen ihre Preise an

Eine große Mehrheit (80%) der mittelständischen Unternehmen in Deutschland

rechnet für das laufende Jahr mit deutlichen Kostensteigerungen für den eigenen

Betrieb. Das ergab eine Sonderbefragung des KfW-Mittelstandspanels im April

2024. Als Hauptkostentreiber nannten die Unternehmen vor allem die Preise für

Energie, für Materialien, Rohstoffe und Vorprodukte sowie höhere Löhne und

Gehälter.

Demnach gaben 51% der Unternehmen an, dass ihre Lohnkosten steigen werden, 14%

rechnen sogar mit einem Anstieg um mehr als 10%. Da bei kleineren und mittleren

Unternehmen im Durchschnitt ein Drittel der Gesamtkosten (33%) auf Löhne und

Gehälter entfallen, stellt diese Veränderung die größte Belastung für die

Unternehmen dar.

Bei den Ausgaben für Materialien, Rohstoffe, Vorprodukte und Zutaten - dem

zweitgrößten Kostenfaktor für Unternehmen - rechnen 56% der Mittelständler für

dieses Jahr mit einem Kostenanstieg, 20% stellen sich auf Steigerungen um mehr

als 10% ein.

Obwohl sich die Lage an den Energiemärkten entspannt hat, gibt es auch von

dieser Seite noch Gegenwind für die Wirtschaft. Denn viele kleinere und mittlere

Unternehmen haben langfristige Verträge mit Energieversorgern abgeschlossen und

konnten in der Vergangenheit noch von vergleichsweise guten Konditionen

profitieren. Ein Teil dieser Verträge läuft aber nun aus und wird vermutlich nur

zu schlechteren Konditionen verlängert. 64% der Mittelständler stellen sich

daher auf Kostensteigerungen für Energie ein, 24% erwarten ein Plus von mehr als

10%.

Der Mittelstand setzt den Kostensteigerungen aber etwas entgegen. Mehr als ein

Drittel (39%) der Unternehmen, die in mindestens einer Kostenkategorie

Preissteigerungen erwartet, hat die Preise der eigenen Produkte und

Dienstleistungen erhöht - und zwar im Schnitt um 11%. Ein weiteres Drittel (33%)

gab im April an, die Preise zwar noch nicht erhöht zu haben, das jedoch zu

planen.

Außerdem sind die Unternehmen rege dabei, ihre Energieeffizienz zu verbessern

und dadurch Kosten zu senken - etwa durch die Wärmedämmung von Gebäuden und den

Kauf energieeffizienter Geräte.

"Eine gute Nachricht ist, dass die meisten Mittelständler angeben, die höheren

Kostenbelastungen gut abfedern zu können. Das zeigt, wie robust der deutsche

Mittelstand aufgestellt ist", sagte Fritzi Köhler-Geib Chefvolkswirtin der KfW.

48% der Unternehmen gaben an, die höheren Kosten dauerhaft schultern zu können,

bei weiteren 21% fallen die gestiegenen Kosten finanziell kaum ins Gewicht.

Allerdings sagten auch 14%, durch die erhebliche Mehrbelastung finanziell

überfordert zu sein.

Weitere Informationen zu der Sonderbefragung durch KfW Research finden Sie

unter: Fokus Volkswirtschaft | KfW (https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Service

/Download-Center/Konzernthemen/Research/Fokus-Volkswirtschaft/)

Die Analysen basieren auf einer Online-Sonderbefragung des

KfW-Mittelstandspanels. Das KfW-Mittelstandspanel wird seit dem Jahr 2003 als

Wiederholungsbefragung der kleinen und mittleren Unternehmen mit einem

Jahresumsatz von bis zu 500 Mio. EUR durchgeführt. Befragt wurden sämtliche

Unternehmen, die bereits früher an einer Welle des KfW-Mittelstandspanels

teilnahmen und zu denen eine valide E-Mail-Adresse bekannt ist. Insgesamt

konnten Antworten von 2.795 Unternehmen berücksichtig werden

(Befragungszeitraum: 15.-25. April 2024). Aufgrund der Anbindung an den

Grunddatensatz des KfW-Mittelstandspanels geben die Ergebnisse der

Sonderbefragung ein repräsentatives Abbild.

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt

Konzernkommunikation und Markensteuerung (KK), Nina Luttmer,

Tel. +49 (0) 69 7431 41336

E-Mail: mailto:nina.luttmer@kfw.de, Internet: http://www.kfw.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/41193/5824707

OTS: KfW

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