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Devisen: Eurokurs gibt nach EZB-Beschlüssen nach

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstag nach geldpolitischen Beschlüssen der Europäischen Zentralbank (EZB) gesunken. Am Nachmittag gab die Gemeinschaftswährung die Kursgewinne vom Vortag wieder ab und wurde bei 1,0907 US-Dollar gehandelt. Am Morgen hatte sie noch auf einem Tageshoch von 1,0940 Dollar notiert. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0930 (Mittwoch: 1,0934) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9149 (0,9145) Euro.

Am Nachmittag hatte die EZB die Leitzinsen wie erwartet nicht verändert. Aus der Stellungnahme der Notenbank und der anschließenden Pressekonferenz von Präsidentin Christine Lagarde geht hervor, dass sich die EZB für die nächste Zinsentscheidung im September alle Türen offen hält.

Die künftigen Zinsentscheidungen seien weiter abhängig von der Entwicklung der Konjunkturdaten, bekräftigte Lagarde im Anschluss an die Entscheidung frühere Aussagen. Die Notenbank sei auf keinen bestimmten Zinspfad festgelegt.

Allerdings sagte Lagarde auf der Pressekonferenz auch, dass die Wirtschaft der Eurozone im zweiten Quartal "wahrscheinlich langsamer gewachsen ist als im ersten Quartal". Zudem machte sie deutlich, dass die Risiken für die weitere konjunkturelle Entwicklung überwiegen.

Solange es die Inflationsdaten halbwegs hergeben, dürfte der EZB-Rat seine Leitzinsen auf der nächsten Sitzung im September weiter senken, sagte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. Seiner Einschätzung nach ist "der faktisch bereits eingeleitete Zinssenkungsprozess jedoch riskant, weil das Inflationsproblem noch nicht gelöst ist."

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84175 (0,83915) britische Pfund, 171,02 (171,21) japanische Yen und 0,9666 (0,9693) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2464 Dollar gehandelt. Das waren etwa 5 Dollar mehr als am Vortag./jkr/jsl/he

 ISIN  EU0009652759

AXC0218 2024-07-18/16:21

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