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APA ots news: ÖGB: Regierung verhöhnt Menschen, die nicht über die Runden kommen!
Schumann: "Anstatt billiger Meinungsmache hätte es
inflationsmindernde Maßnahmen gebraucht. Für Pensionsantritte
2025 muss Schutzklausel umgesetzt werden."
Wien (APA-ots) - "Finanzminister Brunners Aussagen erinnern an Königin
Marie-Antoinette im 18. Jahrhundert. Er reiht sich damit nahtlos an
Karl Nehammer an, der die Mütter in diesem Land zum billigen
Kanzler-Menü bei McDonalds schickt", kommentiert Korinna Schumann,
Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende des ÖGB, Brunners Auftritt im
Ö1-Morgenjournal am Freitag. Der Finanzminister hat darin den
Menschen in Österreich ausgerichtet, dass sie doch Aktien kaufen
sollen, wenn sie nicht über die Runden kommen - ganz nach der
Marie-Antoinette zugeschriebenen Aussage, das Volk soll doch Kuchen
essen, wenn es kein Brot hat. Gewerkschafterin Schumann erinnert
Brunner daran, dass es seine Regierung war, die in den vergangenen
Jahren nichts gegen die Teuerung unternommen hat. "Sich jetzt
hinzustellen und den Menschen zu Aktien zu raten, ist an Zynismus und
Verhöhnung nicht zu überbieten. Besser wäre es, die Regierung hätte -
wie vom ÖGB gefordert - inflationsmindernde Maßnahmen gesetzt,
anstatt mit Einmalzahlungen eine Kapitalverteilung von unten nach
oben zu vollziehen", kritisiert die ÖGB-Vizepräsidentin.
Zwtl.: Schutzklausel statt Finanzspritze für profitorientierte
private Institute
Wie realitätsfern die Regierungsvertreter sind, zeige auch das
wiederholte Schlechtreden des österreichischen Pensionssystems und
Brunners Vorschlag einer Finanzspritze für profitorientierte private
Institute: "Wir brauchen keine Förderung des Kapitalmarktes mit
Steuermitteln - die Mittel sind in unserem guten öffentlichen
Pensionssystem besser aufgehoben", so Schumann, die damit auch auf
neoliberale Wirtschaftsforscher verweist, die nicht aufhören, das
öffentliche Pensionssystem als unfinanzierbar darzustellen.
"Jene Wirtschaftsforscher fokussieren sich in der Regel auf die
Kostensteigerung der gesetzlichen Pensionsversicherung und ignorieren
die sinkenden Aufwendungen bei den Beamtenpensionen. Sinnvoll ist
aber nur eine Gesamtbetrachtung der Alterssicherung - also der
gesetzlichen Pensionsversicherung und der Beamtenpensionen - wie sie
auch im jüngsten EU Ageing Report erfolgt. "Diese zeigt, dass zwar
die Kosten für die gesetzliche Pensionsversicherung steigen, aber die
Aufwendungen für die Beamtenpensionen deutlich abnehmen", so
Schumann. Die ÖGB-Vizepräsidentin fordert statt billiger
Meinungsmache die Schutzklausel und ein Aussetzen der aliquoten
Pensionsanpassung für Pensionsantritte 2025. Beides schütze
Pensionist:innen, die 2025 in Pension gehen, vor Verlusten bis zu
20.000 Euro durch die hohe Inflation. 2024 wurde die Schutzklausel
auf Druck des ÖGB und der AK beschlossen, jetzt braucht es sie auch
für Antritte 2025.
Rückfragehinweis:
ÖGB Kommunikation
Martin Mandl
0660 5212646
martin.mandl@oegb.at
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