, dpa-AFX

Aktien Frankfurt: Dax wenig bewegt - Auf Wochensicht im Plus

FRANKFURT (dpa-AFX) - Zum Ausklang einer durchwachsenen Woche hat der Dax am Freitag eine klare Richtung vermissen lassen. Um die Mittagszeit schaffte der deutsche Leitindex einen Anstieg um 0,24 Prozent auf 18.343,45 Punkte. Auf Wochensicht steuert er damit auf ein Plus von knapp ein Prozent zu. Der jüngste Kursrutsch im hoch bewerteten US-Technologiesektor war indes auch am Dax nicht spurlos vorübergegangen: Nach Kursgewinnen zum Wochenstart war es seit Mittwoch bergab gegangen.

Der zuletzt ebenfalls schwache MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann am Freitag 0,31 Prozent auf 25.029,35 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,86 Prozent hoch.

Vor dem Wochenende steht der Landesbank Helaba zufolge der sogenannte PCE-Kerndeflator als bevorzugtes Inflationsmaß der US-Notenbank Fed im Fokus. Er wird am frühen Nachmittag zusammen mit den Konsumausgaben veröffentlicht. Die Helaba-Experten erwarten keinen Gegenwind für die derzeitigen Zinssenkungserwartungen. Sie rechnen allerdings auch nicht damit, dass die Fed bereits bei ihrer Sitzung an diesem Mittwoch die von den Anlegern erhoffte Zinswende einleiten wird. Doch eine Senkung im September bleibe "im Spiel".

Derweil ging am Freitag die deutsche Berichtssaison weiter. Die zuletzt etwas stabilisierten Titel von BASF büßten als Dax-Schlusslicht 2,7 Prozent ein und markierten zeitweise den tiefsten Stand seit gut sechs Monaten. Der Chemiekonzern verzeichnete im zweiten Quartal einen überraschend deutlichen Umsatzrückgang. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) blieb ebenfalls etwas hinter den Erwartungen zurück. Die Zahlen seien nicht gerade inspirierend, kommentierte Warburg-Analyst Oliver Schwarz.

Beim Branchenkollegen Wacker Chemie aus dem MDax stand nach einigen Kursausschlägen zuletzt ein Rückgang um 4,2 Prozent zu Buche. Marktbeobachter sahen im Quartalsbericht Licht und Schatten.

Index-Schlusslicht Thyssenkrupp büßte 6,9 Prozent ein und blieben nur wenig über dem Rekordtief aus dem März 2020. Der Industriekonzern wird nach dem schwachen zweiten Quartal für das laufende Geschäftsjahr noch pessimistischer. Händler sprachen von einer anhaltenden Enttäuschung.

Bei Mercedes-Benz stand zuletzt ein Kursplus von 0,2 Prozent zu Buche, nachdem die Titel anfangs abgerutscht waren. Der Autobauer bekam im zweiten Quartal das schwächere Umfeld für die Autobranche zu spüren. Er dampfte seinen Ausblick für die Profitabilität der Pkw-Sparte angesichts einer Nachfrageflaute in China ein. Ein Börsianer sprach von einem insgesamt eher ernüchternden Bericht, auch wenn der Konzernausblick bestätigt worden sei.

Die Volkswagen -Nutzfahrzeugholding Traton konnte trotz des Absatzrückgangs im ersten Halbjahr den Umsatz und den operativen Gewinn steigern. Die zuletzt schwachen Aktien erholten sich um 2,3 Prozent.

Für die Aktien von Dax-Spitzenreiter Rheinmetall ging es um 2,8 Prozent hoch. Der Rüstungskonzern und Autozulieferer gab einen Auftrag aus der Schweiz für Mörsermunition mit einem Wert im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich bekannt. Dies zog offenbar auch die Titel des Branchenkollegen Renk aus dem Nebenwerte-Index SDax mit nach oben. "Die deutsche Rüstungsindustrie erlebt derzeit eine Sonderkonjunktur", konstatierte Börsenexperte Andreas Lipkow.

Derweil zeigten sich Hensoldt nach Zahlen volatil - zuletzt verloren die Aktien 0,5 Prozent. Der Verlust des Rüstungselektronik-Konzerns falle mit 25 Millionen Euro deutlicher aus als die avisierten 8 Millionen Euro, kommentierte Lipkow./gl/jha/

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0138 2024-07-26/12:26

Relevante Links: BASF SE, Mercedes-Benz Group, WACKER CHEMIE AG, HENSOLDT AG, TRATON SE, ThyssenKrupp AG, RENK GROUP AG INH O.N., Volkswagen AG, Rheinmetall AG

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.