Wiener Börse (Nachmittag) - ATX im Minus / Palfinger nach Zahlen fester - Inflationszahlen aus USA im Rahmen der Erwartungen
Die Wiener Börse hat sich am Freitagnachmittag weiterhin schwächer gezeigt, während das europäische Börsenumfeld durchwegs zulegen konnte. Der Leitindex ATX verlor bis 14.50 Uhr 0,44 Prozent auf 3.653,25 Punkte, der breiter gefasste ATX Prime gab um 0,37 Prozent auf 1.829,90 Zähler nach. Damit setzte der heimische Aktienmarkt seine Negativserie vorläufig fort - den nunmehr vierten Tag in Folge.
Am Nachmittag wurden in den USA frische Inflationszahlen veröffentlicht, die mehrheitlich im Rahmen der Erwartungen aus. Der Preisindex PCE stieg im Juni um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert, Ökonomen hatten dies erwartet. Die Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittel stagnierte bei 2,6 Prozent, hier hatten Analysten einen Rückgang auf 2,5 Prozent prognostiziert.
Weniger deutlich als erwartet stiegen die Einkommen der privaten Haushalte in den USA, nämlich um 0,2 Prozent zum Vormonat. Hier war ein Anstieg um 0,4 Prozent erwartet worden. Die Konsumausgaben stiegen wie erwartet um 0,3 Prozent.
Die US-Notenbank Fed wird bei der nächsten Mittwoch anstehenden Sitzung voraussichtlich nochmals eine Zinspause einlegen. Doch viele Experten erwarten, dass die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell zumindest ein Signal für eine baldige geldpolitische Wende nach unten senden werden.
Commerzbank-Ökonom Bernd Weidensteiner erwartet einen Wink mit dem Zaunpfahl: "Die Fed wird die Gelegenheit nutzen, die Marktteilnehmer mit dem Kommuniqué und der Pressekonferenz Powells auf eine bevorstehende Zinssenkung vorzubereiten."
In Wien blieb die Meldungslage vor dem Wochenende weiterhin mager. Neuigkeiten gab es bei Palfinger. Der Kranhersteller hatte vorbörslich Halbjahresergebnisse vorgelegt, die am Markt gut aufgenommen wurden, laut den Analysten der Erste Group waren die Zahlen für das zweite Quartal "mehr als solide". Palfinger-Papiere kletterten im Verlauf um 3,1 Prozent nach oben. Der Salzburger Konzern kämpft in seinen europäischen Kernmärkten Deutschland, Frankreich und Skandinavien mit einer Auftragsflaute. Im ersten Halbjahr 2024 ging der Umsatz im Vergleich zur ersten Hälfte des Vorjahres um 3,3 Prozent auf 1,175 Mrd. Euro zurück - unterm Strich blieb aber ein Konzerngewinn von 68,3 Mio. Euro, eine Steigerung um 7,9 Prozent.
Mit Blick auf die Branchentafel zeigten sich Ölwerte weiterhin im Plus. OMV legten 0,2 Prozent zu, Aktien des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann gewannen 0,4 Prozent. Auch das europäische Branchenumfeld zeigte sich hier freundlich.
Sehr schwach notierten unter den ATX-Werten Vienna Insurance Group und Lenzing mit jeweils minus 2,5 Prozent. Auch Andritz büßten 1,9 Prozent ein.
kat/spa
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