Aktien Europa: Kursgewinne dank Rückenwind von der Wall Street
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte sind -
gestützt von starken US-Börsen - mit positiven Vorzeichen in die
neue Börsenwoche gegangen. Der EuroStoxx 50 gewann am
Montagmittag 0,17 Prozent auf 4.870,82 Punkte. Der französische Cac
40 legte um 0,01 Prozent auf 7.518,01 Zähler zu. Für
den britischen FTSE 100 ging es um 0,97 Prozent auf
8.365,75 Punkte aufwärts.
Die Wall Street hatte am Freitag deutlich angezogen, nachdem der
Optimismus über eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed bereits im
September und möglicherweise eine oder zwei weitere Lockerungen bis
Jahresende nach den jüngsten US-Inflationsdaten gestiegen war. Am
Montag zeichneten sich im vorbörslichen Handel weitere Gewinne ab.
Die Anleger warten nun auf entsprechende geldpolitische Äußerungen
anlässlich der Fed-Sitzung am Mittwoch. Zudem stehen Sitzungen der
Zentralbanken Japans und Großbritanniens auf der Agenda in dieser
Woche.
Aus Branchensicht waren europaweit Aktien aus dem Öl- und Gassektor
am meisten gefragt. Entsprechend gehörten die Titel von BP
, Shell , Totalenergies
und Eni mit Kursgewinnen zwischen 0,8 und 2,0 Prozent
zu den Top-Werten. Dagegen standen Konsumgüter-Papiere in der
Anlegergunst ganz unten.
Hauptverantwortlich dafür war der neunprozentige Kursverlust der
Anteilsscheine von Reckitt . Ein US-Gerichtsurteil
gegen den Pharmakonzern Abbott Laboratories im
Zusammengang mit Babynahrung ließ die Papiere des britischen
Konsumgüterkonzerns einbrechen, da Investoren laut Händlern eine
negative Signalwirkung für Reckitt befürchten.
Die Aktien von Heineken reagierten mit einem
Kursabschlag von 7,7 Prozent auf eine Wertberichtigung des
Brauereikonzerns. Heineken nahm eine Wertminderung in Höhe von 874
Millionen Euro an seiner 40-prozentigen Beteiligung an der China
Resources Beer vor. Sie begründete dies unter anderem mit Sorgen um
die heimische Biernachfrage, die den Aktienkurs der chinesischen
Brauerei belastet hätten. Die Aktien des Konkurrenten Carlsberg
fielen im Sog um 3,7 Prozent.
Dagegen zeigten sich die Aktien von Roche
unbeeindruckt von Plänen des Schweizer Pharmakonzerns, bei der
Entwicklung seiner Medikamente gegen Diabetes und Fettleibigkeit
Tempo machen zu wollen. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Schinecker
sagte der "Financial Times", dass die ersten Medikamente gegen
Fettleibigkeit "deutlich schneller als erwartet" auf den Markt
kommen würden - möglicherweise bis 2028. Die Roche-Papiere
stagnierten zuletzt./edh/mis